Handball

Primus marschiert mühelos zum Sieg: HBW Balingen-Weilstetten verliert 26:36 in Kiel

19.12.2019

Von Larissa Bühler

Primus marschiert mühelos zum Sieg: HBW Balingen-Weilstetten verliert 26:36 in Kiel

© Claus Bergmann

Eine deutliche Niederlage gab es für den HBW in Kiel.

Eine klare Sache war am Donnerstag das Spiel in der Kieler SparkassenArena. Schon in Durchgang eins legte der THW den Grundstein zum Erfolg, der HBW Balingen-Weilstetten konnte den Zebras nicht gefährlich werden.

Solide, souverän und ohne große Mühe – so lässt sich der Sieg des THW zusammenfassen. Von Anfang an ließ der Tabellenführer den Aufsteiger seine Überlegenheit spüren.

Den ersten Treffer von Harald Reinkind konnte Oddur Gretarsson noch ausgleichen, anschließend legten Domagoj Duvnjak und Nikola Bilyk zum 3:1 vor (2. Minute). Die HBW-Abwehr tat sich richtig schwer, immer wieder fanden die Kieler die Lücken. So machte der Favorit aus dem 4:3 binnen weniger Minuten eine 8:3-Führung.

THW am Drücker

Im THW-Kasten war Dario Quenstedt gut im Spiel, sein Gegenüber Vladimir Bozic war nahezu machtlos bei der Reihe an Gegenstößen, die auf sein Tor kamen. Balingens Kommandogeber Jens Bürkle reagierte, bat früh zur Auszeit (12.).

Die zeigte jedoch keine Wirkung. Der THW führte schon wenig später mit 11:4 (15.), kam mit konsequenter Deckungsarbeit ins Tempospiel, während die „Gallier“ an überhasteten Aktionen, den wachen Reflexen der Kieler oder eben Quenstedt scheiterten.

Ausgerechnet Quenstedt: Am Tag als durchsickerte, dass Bundestrainer Christian Prokop für die EM auf die Dienste des Zebra-Schlussmannes verzichten will, parierte der 30-Jährige zahlreiche Bälle. Der THW empfing die Schwaben zuweilen mit einem echten Riegel auf zehn Metern, stellte später auf eine offensive 3:2:1-Deckung um. Quenstedt parierte doppelt – Ole Rahmel traf zum 14:5 (21.).

Starke Defensive

Bürkle wechselte gleich blockweise, war sichtlich unzufrieden, brachte den siebten Feldspieler. Doch die defensive Darbietung der Kieler blieb exzellent. Die Folge: 19:10 zur Pause. Dennoch blieben die Hausherren vorsichtig, wollten die zuletzt obligatorische Schwächephase nach dem Wiederanpfiff vermeiden.

Kurzzeitig sah es so aus, als würde es die wieder geben, der HBW verkürzte per Zobel-Doppelpack auf 12:19 (34.) – aber dann kamen die gierigen Zebras wieder in Fahrt.

Jensen pariert insgesamt vier Siebenmeter

Nicht jedoch vom Siebenmeter-Strich. Kurios: Nachdem Niclas Ekberg vor der Pause bereits zweimal an Mike Jensen gescheitert war, entschärfte der Däne im HBW-Tor in der 38. Minute unmittelbar nacheinander gleich zwei weitere Strafwürfe von Magnus Landin und Bilyk.

Danach machte es Ekberg aus sieben Metern eben wieder selbst, und der THW setzte seine Torejagd eindrucksvoll fort. Rune Dahmke und Bilyk besorgten per Tempogegenstoß das 25:15 (43.), zweimal Steffen Weinhold brachte das 29:17 (47.). Die Angriffe waren gut austariert – hinten gelangen schöne Steals und vorne setzte jetzt auch Miha Zarabec zählbare Akzente (31:20/51.). Und obwohl es für den HBW in Durchgang zwei deutlich besser lief, geriet der THW-Erfolg nie in Gefahr.

Jicha zufrieden, Bürkle nicht

„Meine Mannschaft hat mit ganz viel Spielfreude und Leidenschaft das Spiel Szene für Szene konzentriert abgearbeitet. Das freut mich sehr“, sagte THW-Trainer Filip Jicha nach der Partie.

Weniger glücklich war dagegen sein Balinger Konterpart. „Kiel war klar besser. Sie haben in dieser Saison richtig Power – und die haben wir heute eindrucksvoll zu spüren bekommen“, bilanzierte Bürkle nach dem 26:36. Und Kapitän Martin Strobel ergänzte: „Eines unserer schlechtesten Spiele. Heute war nur kurz zu sehen, was uns ausmacht.“

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