Handball

Präsent in der Crunchtime: HBW Balingen-Weilstetten mit spätem 7:1-Lauf zum Erfolg

11.09.2022

Von Marcus Arndt

Präsent in der Crunchtime: HBW Balingen-Weilstetten mit spätem 7:1-Lauf zum Erfolg

© Herl

Der HBW Balingen-Weilstetten gewann das erste Heimspiel.

Am Ende gab es keine zwei Meinungen: Der 28:21-Sieg des HBW Balingen-Weilstetten gegen Lübeck-Schwartau war verdient, fiel aber zu hoch aus. Erst in der finalen Spielphase machten es die Schwaben deutlich, stellte nach dem VfL-Anschlusstreffer mit einem 4:0-Lauf auf 25:20.

Da waren vor 1870 Zuschauern in der SparkassenArena schon 56 Minuten absolviert – in einer nicht immer hochklassigen Partie. In dieser drehten die Hansestädter einen 1:3-Rückstand (8. Minute), führten zur Pause mit 9:8 und hatten auch in Durchgang zwei zunächst die besseren Szenen. „Wir stehen von Anfang an sehr, sehr gut in der Abwehr, haben uns da wesentlich verbessert und zweikampfstärker gezeigt“, bilanziert David Röhrig zufrieden.

Allein im Angriff hakte es beim VfL, welcher kurz vor der Pause trotzdem auf plus Zwei stellte (7:9/26.). Auch weil der Ex-Erstligist viel zu viel liegen ließ. „Wir haben Glück, dass Klockmann uns in das Spiel reinfightet und reinholt, sodass wir beim 4:4 wieder auf Augenhöhe sind“, fährt der Schwartau-Coach fort, „dann gewinnen wir zusehends ein bisschen mehr Mut im Angriff. Ich hatte das Gefühl, dass der eine oder andere Spieler beeindruckt von der Kulisse, von dem Namen, von der Herausforderung war. Da hätten wir selbstbewusster zu Werke gehen können . . .“

So aber ging der HBW mit einem knappen Rückstand in die Pause, Patrick Volz verkürzte per Siebenmeter zum 8:9 (28.). „Wir kommen eigentlich super rein, was die Abwehr- und Torwartleistung angeht“, sagt Jens Bürkle mit Blick auf die erste Spielsequenz, „hätten aber noch ein paar Tore mehr draufpacken können.“

Es passt einiges nicht

Das gelang dem Kreisstadt-Klub allerdings nicht. Es habe in der ersten Halbzeit einiges nicht gepasst, räumt der HBW-Trainer unumwunden ein, „was Wurfauswahl und Spielfluss angeht. Vielleicht haben wir zu leicht den Kreisläufer gesucht. Diese Fehler haben uns schon viele, viele Bälle gekostet.“

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine enge Kiste – zunächst mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Diese gingen nach langer Zeit wieder in Führung: beim 11:10 (32.).

Doch die Norddeutschen legten abermals vor (15:16/ 40.), blieben bis zur 49. Minute in Schlagdistanz. Dann sah Carl Löfström nach einer harten Abwehraktion die Rote Karte. Trotz des Fouls stellte Daniel Ingason auf 20:18. Vielleicht der Knackpunkt in einer packenden Partie. Der VfL zeigte nun Nerven. Janik Schrader scheiterte frei am starken Balinger Keeper Simon Sejr (Fangquote: 40 Prozent) und Vojtech Patzel passte den Ball in die Hände von Filip Vistorop. Die „Gallier“ nutzten das Momentum konsequent, zogen auf 24:20 (56.) davon und machten es schließlich mit einem 3:0-Lauf zum 28:21-Endstand deutlich.

Bis zum 21:20 verdammt eng

„Diese Niederlage tut unfassbar weh, weil wir gezeigt haben, dass wir mithalten können“, erklärt Röhrig, „mit einem 1:7-Lauf bringen wir uns in den letzten Minuten um den Lohn unserer Arbeit. Wir wissen, wo wir anzusetzen haben, wir haben nicht schnell genug gespielt. Daran wollen wir arbeiten. Wir haben aber 52 Minuten lang mit einem Top-Team auf Augenhöhe agiert.“ Darauf könne der VfL aufbauen.“

„Unsere Abwehr stand über 60 Minuten gut. So waren wir immer im Spiel, auch wenn es vorne gehakt hat“, bilanziert Bürkle. Die zweite Halbzeit sei mit 20 geworfenen Toren super gewesen, findet der 41-Jährige, „da hatten wir mehr Konsequenz. Bis zum 21:20 ist es dennoch verdammt eng. Wir haben dann zum zweiten Mal in der Crunchtime die Ruhe behalten. Mit der Abwehrleistung bin ich sehr glücklich. Im Angriff werden wir schon noch ein paar Dinge tun müssen.“

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