Kreis Sigmaringen

Paukenschlag bei der AfD: Partei tritt im Kreis Sigmaringen nicht zur Kommunalwahl an

20.03.2024

von Michael Hescheler

Paukenschlag bei der AfD: Partei tritt im Kreis Sigmaringen nicht zur Kommunalwahl an

© Monika Skolimowska/dpa

Die AfD wird im Kreis Sigmaringen nicht bei den Kommunalwahlen im Juni antreten.

Einen neuen Sprecher hat die Partei im Kreis Sigmaringen gefunden. Dafür sieht es an anderer Stelle mau aus. Jetzt muss sie Konsequenzen daraus ziehen.

Die Alternative für Deutschland (AfD) wird nach Angaben ihres kommissarischen Kreisvorsitzenden in Sigmaringen nicht bei den Kommunalwahlen am 9. Juni antreten. Auf Anfrage von Schwäbische.de sagte Peter Williams: „Wir sind zwar ziemlich viele, aber zu wenige aktive Mitglieder. Deswegen treten wir bei den Wahlen nicht an.“

Derzeit nominieren die Parteien und Wählervereinigungen ihre Listen, die bis Ostern stehen und bei den Behörden eingereicht werden müssen.

Momentan gehört die AfD dem Sigmaringer Kreistag an und ist in dem Gremium mit zwei Mitgliedern vertreten. Maik Richter und Nicolas Gregg treten dort jedoch wenig in Erscheinung, von Wortmeldungen oder politischen Anträgen, die auf die AfD zurückgehen, ist nichts bekannt.

Paukenschlag bei der AfD: Partei tritt im Kreis Sigmaringen nicht zur Kommunalwahl an

© Thomas Warnack

Nicolas Gregg tritt als Sigmaringer AfD-Kreischef zurück.

Wie berichtet, trat der bisherige Sigmaringer Kreissprecher der Partei, Nicolas Gregg, vor wenigen Tagen aus privaten und beruflichen Gründen zurück. Wie sein Stellvertreter Uwe Weber mitteilt, hat der Kreisvorstand zwischenzeitlich getagt und einen Nachfolger bestimmt.

Der bisherige Beisitzer Peter Williams wird bis zur Neuwahl Ende April/Anfang Mai den Kreisverband kommissarisch leiten, wie Weber nach der Vorstandssitzung vom vergangenen Wochenende ausführt.

Interimssprecher signalisiert Interesse

Der Ostracher Peter Williams kann sich vorstellen, das Amt dauerhaft zu übernehmen. Er sei seit drei Jahren Mitglied in der AfD und deswegen noch nicht besonders erfahren. Wenn er Unterstützung bekomme, wie der bisherige Vorsitzende Gregg dies angekündigt habe, könne er sich einen Verbleib im Amt über das Frühjahr hinaus vorstellen.

Nach Angaben von Williams gehören dem Sigmaringer AfD-Kreisverband etwa 80 Mitglieder an. Dass sich trotzdem zu wenig Kandidaten fanden, um mit eigenen Listen bei den Kommunalwahlen anzutreten, hänge damit zusammen, dass Mitglieder Angst vor Repressionen hätten.

„Viele von ihnen haben Angst, dass ihr Chef rauskriegt, dass sie der AfD angehören und in der Folge ihren Arbeitsplatz verlieren.“ Ihn selbst plage diese Angst nicht, weil er in Rente sei. Aber ohne ausreichend Kandidaten mache ein Antreten keinen Sinn, so Williams.

Deshalb werde sich die AfD definitiv nicht bei der Kreistagswahl und den Gemeinderatswahlen im Kreis Sigmaringen bewerben, so der kommissarische Vorsitzende. Williams geht sogar noch einen Schritt weiter: Als er vom Landesverband gefragt worden sei, ob er Material für den Wahlkampf benötige, verneinte Williams: „Wir planen vor den Wahlen keine Aktionen.“

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