Handball

Nach vier Niederlagen in Folge: HBW Balingen-Weilstetten taumelt dem Abstieg entgegen

20.05.2022

Von Marcus Arndt

Nach vier Niederlagen in Folge: HBW Balingen-Weilstetten taumelt dem Abstieg entgegen

© Herl

Die Luft wird immer dünner für den HBW.

Die HBW-Hoffnungen auf den Verbleib in Liga eins schwinden nach der bitteren 24:28-Pleite gegen die Lahnstädter weiter. In der finalen Saisonphase zeigt das Team von Jens Bürkle bekannte Defizite in allen Mannschaftsteilen.

Diese kaschierte der Tabellenvorletzte auch im vorletzten Heimspiel dieser Runde nicht, liegt nach Mindens Remis gegen Hannover-Burgdorf (Endstand: 26:26) einen Zähler hinter GWD, welches zudem die klar bessere Tordifferenz aufweist. Der zweite Abstieg der Kreisstädter wird vor den letzten Begegnungen im Juni in Magdeburg (A), Berlin (H) und Erlangen (A) immer konkreter.

„Ein Sieg von Minden wäre natürlich fatal gewesen“, räumt der Balinger Trainer unumwunden ein, „der Punkt ändert gefühlt nichts. Wir müssen einmal mehr gewinnen als sie – das war uns aber auch vor dem Spieltag schon klar. Aber die Spiele werden weniger und wir haben schon noch ein paar Brocken. Wir sind auch abhängig von anderen, das muss man schon sagen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir – egal gegen wen –, versuchen in die Punkte zu kommen.“

Die Leistung gegen die Lahnstädter macht allerdings wenig Hoffnung auf die Trendwende. Zu fahrig, zu wenig präzise und zu fehleranfällig präsentierten sich die Kreisstädter am Donnerstagabend. Trotz einer Roten Karte gegen Fabian Wiederstein (33. Minute) kamen die Schwaben beim 14:16 (40.) noch einmal in Schlagdistanz, fielen in der Folge aber wieder deutlich zurück (15:20/ 44.). Das Ding war durch, zumal die „Gallier“ keine Lösungen gegen die sehr variable 5:1-Gästeabwehr fanden. „Sehr ernüchternd“, sagt Bürkle nach der vierten Niederlage in Folge.

HBW hofft vergebens

„Wir hatten uns schon erhofft, dass wir gegen Wetzlar – völlig unabhängig davon wie gut die Mannschaft ist – etwas ziehen“, so der 41-Jährige weiter, „dass sie eine hohe Qualität haben, war uns im Vorfeld auch bewusst. Aber wir haben uns trotzdem ausgerechnet, dass wir in die Punkte kommen. Das ist uns aber nicht gelungen. In der Anfangsphase machen wir den Rückzug nicht gut genug, sind da ein bisschen zu ungeordnet. Da kommen sie schon an ein paar Gegentore zu billig ran. Wir verschießen ein paar freie Bälle.“

Mit 6:12 fiel der Aufsteiger von 2019 zurück (25.). „Aber wir arbeiten uns dann schon auch ran, kommen einigermaßen noch in die Pause rein – und aus dieser dann wirklich super wieder raus“, findet der Sportwissenschaftler, „dann haben wir bei minus Zwei die Chance, einen langen Angriff zu kriegen. Aber dann fressen wir ein Tor und machen den nächsten Fehler hinterher. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit extremes Leben gezeigt, die Halle hat super gepusht. Aber wir waren nicht in der Lage, ein sehr souverän und gut spielendes Wetzlar dann in den Griff zu kriegen. Letztendlich hatten wir ein paar freie Fehlwürfe zu viel, weil wir schon auch gute Möglichkeiten erspielt hatten. Das war wahrscheinlich der Hauptgrund.“

Nyfjäll nicht zu stoppen

Was bleibt? Eine Außenseiterchance auf den Ligaverbleib im Fernduell mit den Ostwestfalen. „Nichts ist unmöglich in dieser Liga“, meint der künftige Balinger Felix Danner, der schwer reinfand. „Es war nicht einfach“, gesteht er am Sky-Mikrofon ein, „aber wir haben eine gute Abwehr gespielt. Balingen ist an unserer Verteidigung verzweifelt.“

Auf der Gegenseite hatten die Schwaben erneut Schwierigkeiten, den Kreis zu verteidigen. Adam Nyfjäll netzte sieben Mal bei sieben Versuchen. Auch die Balinger lieferten aus der Nahdistanz hochprozentig, hatten im Sieben-gegen-Sechs ein paar gute Szenen. „Da waren schon auch ein paar Dinge im Angriff gut“, urteilt Bürkle, „gegen eine gute Wetzlarer Mannschaft war das kämpferisch von allen eine gute Leistung. Aber es hat nicht gereicht.“

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