Handball

Nach der Niederlage im Schwaben-Derby: Druck auf den HBW Balingen-Weilstetten nimmt zu

18.03.2021

Von Marcus Arndt

Nach der Niederlage im Schwaben-Derby: Druck auf den HBW Balingen-Weilstetten nimmt zu

© Eibner

Im Hinspiel konnte der HBW gegen Erlangen gewinnen.

Am Samstag erwartet der HBW den Tabellenzwölften aus Erlangen. In der ersten Halbserie besiegte das Team von Jens Bürkle die Franken. Ein erneuter Erfolg ist nach dem Auftritt in Stuttgart schwer vorstellbar.

„Wir waren in vielen Bereich nicht gut genug, ich bin enttäuscht und auch wütend“, sagt der HBW-Trainer nach dem 23:27 beim württembergischen Rivalen. Dieser war nicht zwingend besser – machte aber weniger Fehler und distanzierte einem 5:0-Lauf zum 24:19 (49. Minute) die „Gallier“, welche nach dem Seitenwechsel erschreckend blass blieben.

Einmal mehr lieferten die Leistungsträger nicht – oder zu spät... „Ich erwarte einfach mehr“, hebt der Sportwissenschaftler hervor, „wir können als Team besser spielen, es gibt ein paar Spieler, die das besser können. Und das möchte ich jetzt so langsam mal sehen!“

Partie kippt nicht

Es sei zäh gewesen, gesteht der Balinger Kommandogeber ein. Dabei meint er nicht nur die Anfangsphase in einem intensiven, aber wenig unterhaltsamen Derby. Stuttgart startete stark, führte nach einer Viertelstunde mit 10:6. Erst als Bürkle im Rückraum umstellte und die Torhüter wechselte (Ruminsky für Jensen), präsentierte sich der HBW als adäquater Spielpartner, welcher – nach vier Auswärtssiegen in dieser Saison – auch die Bittenfelder in Bedrängnis brachte.

Wieso es dennoch nicht klappte? „Wir haben auf einigen Positionen nicht die Leistung gebracht, um in Stuttgart zu gewinnen“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, „beim 18:18 haben wir dennoch die Chance, reinzukommen und um Punkte mitzuspielen. Und das obwohl wir wirklich nicht gut waren. Hinten raus wurden wir dann auch dafür bestraft, dass die Leistung war, wie sie eben war...“

Erlangen favorisiert

Unter dem Strich nur bedingt erstligatauglich. Klar, dass der erfahrene Übungsleiter vor dem richtungsweisenden Heimspiel am Samstag gegen Erlangen (18.15 Uhr, Sparkassen-Arena) über Rochaden nachdenkt. Unabhängig von der Taktik – der HBW ist gegen die top besetzten Erlanger nur Außenseiter. Nach einem entschlossenen Zwischenspurt besiegten die Franken den Tabellenvorletzten Essen mit 29:24.

Dennoch ist die Haaß-Truppe schlagbar, was die Schwaben bereits beim 34:32 in Nürnberg gezeigt haben. „Wir haben sie im Hinspiel ganz gut erwischt“, meint Bürkle. Er glaube, „das ist in ihrem Spiel schon immer wieder mal so, dass es extrem durch Phasen gekennzeichnet ist. Dass sie auch manche Spiele nicht auf ihr Level bekommen, ähnlich wie innerhalb der Spiele. Selbst gegen uns führen sie mit sechs Toren im Hinspiel und dann kippt das Ding komplett in unsere Richtung. Das ist eine Sache, die bei ihnen immer wieder auftritt.“

Nicht konsequent genug

Das war gegen den Aufsteiger nicht anders, doch der HCE wackelte beim 20:21-Anschlusstreffer nur kurz. „Das ist ihnen jetzt schon ein paar Mal passiert, dass sie es einfach nicht schaffen, über 60 Minuten konsequent zu spielen“, hat der Balinger Coach beobachtet, „wenn sie das abstellen, werden sie deutlich mehr Punkte holen. Sie können ganz, ganz toll spielen, können jede Spitzenmannschaft gefährden.“

In den vergangenen Jahren haben die Franken den Kader perspektivisch aufgestellt – mit Blick obere Tabellenhälfte. „Körperlich sind sie sehr robust, haben ein paar richtig gute Schützen dabei“, so Bürkle weiter, „es ist eine Mannschaft, die mittlerweile den Anspruch verkündet hat, in die Top Ten rein zu wollen – und auch rein zu können.“

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