FUSSBALL

Nach Niederlage in Offenbach: Balinger Regionalliga-Fußballer zeigen sich selbstkritisch

26.03.2023

Von Marcel Schlegel

Nach Niederlage in Offenbach: Balinger Regionalliga-Fußballer zeigen sich selbstkritisch

© Eibner

Viel Gesprächsbedarf hatten beide Seiten mit dem Referee.

Bei Kickers Offenbach hatte die TSG Balingen die Chance auf das dritte 2:2 in Folge. Doch am Ende setzten sich die Gastgeber zurecht durch – und auf Platz 2 der Regionalliga-Tabelle.

Es war ein spannendes, hoch emotionales und gerade in der Schlussphase dramatisches Duell, das sich die Viertliga-Fußballer von Kickers Offenbach und der TSG Balingen lieferten. Dafür aber, dass es auf Biebers Höhen im Verlauf des Spiels zunehmend hitzig zuging, sorgte am Freitagabend nicht nur die Flutlicht-Kulisse von annähernd 6100 Zuschauern, die sich zwar stimmungsvoll, aber nicht immer von ihrer besten Seite präsentierten. Etwa, als die OFC-Anhänger in der ersten Hälfte den ein oder anderen Becher auf Kaan Akkaya zielten und den Balinger schließlich mit einem Feuerzeug am Bein trafen. Der Mittelfeldspieler nahm’s sportlich. Das sei halb so wild, das gehöre dazu, sollte Akkaya später sagen.

Dafür also, dass das Regionalliga-Spitzenspiel gerade in Schlussphase zu einem echten Krimi wurde, sorgte auch der Schiedsrichter. Mindestens zwei 50-50-Entscheidungen hatte der Drittliga erfahrene Jonas Brombacher zu treffen; in seiner Haut wollte man dabei nicht stecken. Beim Stand von 1:0 für den neuen Tabellenzweiten, erzielt in der 21. Minute durch den späteren Doppeltorschützen Jayson Breitenbach und zu diesem Zeitpunkt hoch verdient, zückte der Referee bei zwei aufeinanderfolgenden Aktionen zwei Mal Gelb gegen Björn Jopek und schickte den Offenbacher in der 28. Minute somit zum Duschen: weil der erst Balingens Tim Wöhrle an der Ausführung eines schnellen Freistoß gehindert und dann Jonas Meiser gefoult hatte.

Wöhrle ist hin- und hergerissen

„Natürlich ist das eine harte Entscheidung, aber jeder Spieler kennt die Regeln und entsprechend finde ich die gelb-rote Karte vertretbar“, sagte Wöhrle. „Der OFC war anfangs zweikampfstärker und griffiger. Wir hatten bis zum Platzverweis unsere Schwierigkeiten“, ergänzte der Stuttgarter, der auch an der zweiten strittigen Entscheidung beteiligt war. In der 56. Minute rempelte Wöhrle den durchgestarteten Semir Saric leicht an, der Offenbacher fiel im Strafraum. „Ein Kontakt war da, klar“, sagte Wöhrle, der dabei die fünfte Gelbe kassierte. „Vermutlich kann man den Elfer geben, aber eine harte Entscheidung war das schon.“ Breitenbach legte das 2:0 nach, für die TSG konnte Joker Aron Viventi in der 68. Minute noch auf 1:2 verkürzen und in der Schlussphase wäre für die Schwaben sogar noch der Ausgleich möglich gewesen. „Alles in allem war mehr drin, aber es war sicher nicht unser bestes Spiel“, so Wöhrle.

Das sah auch Moritz Kuhn so, der auf Balinger Seite einmal mehr ein Aktivposten war, sich aber selbstkritisch gab: „Ich kam nicht in mein Spiel und habe viele Zweikämpfe verloren“, so der frühere Zweitliga-Profi, der zwar von einem „bitteren Abend“ sprach, aber anerkannte, „dass uns der OFC den Schneid abgekauft hat“. Und weiter: „Die Offenbacher waren selbst in einstündiger Unterzahl aggressiver und gieriger als wir.“

Kuhn kündigt Reaktion an

Nach zuletzt drei Unentschieden unterlag die von Martin Braun trainierte TSG nun erstmals im neuen Jahr, hielt sich aber auf Regionalliga-Platz 5. Drei Punkte aus vier Spielen – nicht die beste Ausbeute, allerdings ging es für die Braun-Elf mit dem FC 08 Homburg und dem neuen Tabellenzweiten OFC gegen zwei Teams aus der Top-4. Kuhn jedenfalls ist sich sicher, dass seine Jungs am Samstag eine Reaktion zeigen werden. Dann erwartet die TSG um 14 Uhr den FC Astoria Walldorf in der Bizerba-Arena. Der trennte sich zuletzt mit 1:1 vom VfR Aalen und steckt noch im Kampf um den Klassenerhalt. Kuhn kündigt eine Reaktion an: „Wir werden uns gut vorbereiten und wollen unbedingt die drei Punkte zu Hause behalten.“

Lesen Sie hier den ausführlichen Spielbericht zur Partie der TSG Balingen bei Kickers Offenbach.

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