Handball

Nach Gretarsson-Verletzung: Niederlage des HBW Balingen-Weilstetten in Erlangen nur Nebensache

12.06.2022

Von Marcus Arndt

Nach Gretarsson-Verletzung: Niederlage des HBW Balingen-Weilstetten in Erlangen nur Nebensache

© ISPFD

HBW-Youngster Elias Fügel erzielte in Nürnberg vier Tore bei vier Versuchen.

Der HBW hat das vorerst letzte Erstliga-Spiel am Sonntag klar mit 26:33 gegen Erlangen verloren. Schwerer als die Niederlage in Nürnberg wiegt die Verletzung von Linksaußen Oddur Gretarsson, der umknickte und erneut lange auszufallen droht.

In der Schlussphase blieb der Isländer nach einem Zweikampf mit Nikolai Link unter Schmerzen am Boden liegen: „Es sieht nach einer Sprunggelenksverletzung aus. Wie schlimm, das ist ohne Röntgen schwer zu sagen“, so Jens Bürkle, der eine Bänderverletzung vermutet. Er hoffe, „der Knochen hat nichts. Aber es ist schwer einzuschätzen.“

Erlangen legt früh vor

Der Abstiegs-Showdown am finalen Spieltag blieb aus – die Ergebnisse unter der Woche gaben den nicht mehr her. „Die Köpfe gingen schon runter“, gestand der Balinger Trainer ein, „aber wir hatten auch in Erlangen noch etwas zu verlieren.“ Der 41-Jährige erwartete einen motivierten Auftritt von seiner Truppe, welche mit einer stark veränderten Startsieben in Nürnberg begann. Diese tat sich in der ersten Spielsequenz schwer, zog nach zwei Minuten die erste Fahrkarte. Vladan Lipovina scheiterte beim Siebenmeter an Erlangens Keeper Klemen Ferlin.

Aus dem Rückraum egalisierte Björn Zintel (1:1/4.) für den Tabellenvorletzten, der sich in der Folge auf Augenhöhe präsentierte (4:4/10.). Dann aber leisteten sich die „Gallier“ einen 0:3-Negativlauf, fielen mit 5:8 zurück (13. Minute). Nach dem vierten Ballverlust binnen wenigen Minuten sah der Balinger Kommandogeber zwingend und dringend Gesprächsbedarf. Einen seriösen Umgang mit dem Spielgerät verlangte Bürkle. Vergebens. Der nächste Balinger Fehler folgte und die Mittelfranken zogen auf 11:6 davon (16.).

Chance zum Ausgleich war da

Aber: Die Schwaben wehrten sich, waren nach vier Toren in Serie wieder dran (12:11/20.). Auszeit Erlangen. Diese verpuffte, mehrfach war für die Schwaben sogar die Chance zum Ausgleich da. Diese nutzte der HBW aber nicht und kurz vor der Pause waren es wieder minus Drei (14:17). Dabei blieb es nach 30 Minuten.

Nach dem Seitenwechsel erwischte Erlangen den besseren Start, aber die Schwaben blieben nach einem Scott-Kracher zunächst dran (15:18/32.). In Überzahl stellten die Mittelfranken den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her (20:15/34.).

„Das ist zu wenig, viel zu wenig“, monierte Bürkle, der mehr Emotionen von seiner Truppe verlangte. Die lag mit 16:22 zurück, aber noch 23 Minuten waren zu absolvieren. Diese führten beide Teams mit offenem Visier. Mit seinem vierten von fünf Toren erzielte Scott das 19:25 (42.). Und der HBW legte nach, drängte beim 22:25 (44.) sogar auf die Ergebniswende.

Etwas zu deutlich

In der Schlussviertelstunde ließ die Konzentration auf beiden Seiten nach einer langen Saison nach. Mehr Körner hatten die Erlanger, welche zwölf Minuten vor Schluss mit 28:22 vorne lagen. Das Ding war durch – auch weil die Schwaben keine Lösungen gegen die kompakte HCE-Defensive fanden. Bitter für die Balinger, dass sich Gretarsson verletzte.

Da war die klare 26:33-Niederlage nur noch Nebensache, welche etwas zu deutlich ausfiel. „Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Sieg aus der Saison verabschiedet“, erklärte Elias Fügel am Sky-Mikrofon. Der junge Rechtsaußen, der viermal bei vier Versuchen netzte, fügte hinzu: „Wir versuchen in der nächsten Runde unser Bestes zu geben und wieder aufzusteigen.“

Markanter Umbruch

Nach dem zweiten Bundesliga-Abstieg steht der HBW im Unterhaus vor einem Neuaufbau. Bereits sieben Spieler verlassen den Klub im Sommer – weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen. Bislang präsentierten die Schwaben erst zwei externe Neuzugänge sowie ein Duo aus dem eigenen Perspektivteam. Dennoch wollen die Kreisstädter im oberen Drittel der 2. Liga mitmischen und zeitnah in das Oberhaus zurückkehren.

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