Zollernalbkreis

Medaille ans Revers geheftet: Über 40 Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis für Fluthilfe geehrt

16.04.2023

Von Volker Schweizer

Medaille ans Revers geheftet: Über 40 Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis für Fluthilfe geehrt

© Volker Schweizer

Regierungspräsident Klaus Tappeser (Zweiter von links) und Landrat Günther-Martin Pauli (rechts) heften die Flut-Medaille an die Uniformen.

Das Jahrestreffen des Kreisfeuerwehrverbandes Zollernalb bot den würdigen Rahmen für die Verleihung der Fluthelfer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz an über 40 Einsatzkräfte. Sie hatten sich im Juli 2021 nach der Flutkatastrophe im Ahrtal selbstlos gezeigt und sind freiwillig ins Unglücksgebiet gereist, um zu helfen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Regierungspräsident Klaus Tappeser sprachen den Zollernälblern nun höchstpersönlich ihre Anerkennung aus.

Unvorstellbare Regenmengen haben am 14. und 15. Juli 2021 zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz geführt – mit verheerenden Folgen für die Menschen vor Ort. Allein im Ahrtal starben über 133 Menschen. Viele waren nicht gewarnt worden, verloren ihr Hab und Gut.

Fluthilfe durch Feuerwehr und DRK

Der Flut folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. Mehrere zehntausend Freiwillige aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern reisten in das Unglücksgebiet. Auch der Zollernalbkreis war vertreten, vor allem mit Feuerwehrleuten, aber auch mit Rotkreuzlern aus verschiedenen Ortsvereinen.

Ihnen allen hat die rheinland-pfälzische Landesregierung sogenannte Fluthilfe-Medaillen verliehen. Bei der ersten offiziellen Übergabe betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass sich die Helferinnen und Helfer teilweise unter Einsatz ihres eigenen Lebens für andere eingesetzt hätten. Die Medaillen seien ein Zeichen ganz besonderer Wertschätzung und Anerkennung.

Medaille ans Revers geheftet: Über 40 Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis für Fluthilfe geehrt

© Volker Schweizer

Mit funkelnden Medaillen honoriert das Land Rheinland-Pfalz die Arbeit der Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten.

Am Samstag durften die Zollernälbler ihre mehr als verdiente Auszeichnung entgegennehmen. Sie trafen sich dazu mit Regierungspräsident Klaus Tappeser in der Festhalle in Weilstetten, wo der Kreisfeuerwehrverband Zollernalb ohnehin seine Hauptversammlung (wir berichten noch) abhielt.

Nicht meckern und motzen, sondern dankbar sein

Verbandsvorsitzender Stefan Jetter lobte den engagierten Einsatz für den Menschen vor Ort. Bei der Rückkehr hätten sich viele sehr gerührt über die entgegengebrachte Hilfsbereitschaft gezeigt, „auch von denen, die alles verloren haben“. Wenn man die Bilder von damals sehe, müsse man eigentlich dankbar sein für das, was man habe. Man dürfe deshalb nicht immer nur meckern und motzen.

Kritik an Politik ausgesprochen

Für die „hervorragende Arbeit“ dankte auch der Regierungspräsident. Der Einsatz habe gezeigt, wie wichtig professionelles Handeln sei. Und dafür müsse auch regelmäßig geübt werden. Mit den Politikern ging er dagegen hart ins Gesicht. Wären sie dagewesen und hätten professionell entschieden, hätten Menschenleben gerettet werden können. Kreisbrandmeister Stefan Hermann blickte zufrieden zurück: „Wir sind stolz, dass wir helfen konnten und alles gut funktioniert hat.“

Medaille ans Revers geheftet: Über 40 Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis für Fluthilfe geehrt

© Volker Schweizer

Neben den Medaillen wurden auch Urkunden verteilt.

Nach den vielen anerkennenden Worten wurde jede Helferin und jeder Helfer – darunter auch Feuerwehrleute aus Mössingen und Bodelshausen sowie Rotkreuzler aus Tübingen – persönlich auf die Bühne gerufen, um die funkelnde Medaille ans Revers geheftet und eine von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling unterzeichnete Urkunde ausgehändigt zu bekommen.

Viele Gratulanten

Danach mussten zahlreiche Hände geschüttelt werden. Nicht nur Stefan Jetter und Stefan Hermann gratulierten, sondern auch Landrat Günther-Martin Pauli, Gabriele Wagner vom Kreisdezernat Gesundheit und Lebensraum, Bezirksbrandmeister Siegfried Holstein, der Tübinger Kreisbrandmeister Marco Buess und Manuel Hailfinger, der für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen im Landtag sitzt.

Medaille ans Revers geheftet: Über 40 Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis für Fluthilfe geehrt

© Volker Schweizer

Die mit der Flut-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz geehrten Einsatzkräfte aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Tübingen.

Die Träger der Fluthilfe-Medaille aus dem Zollernalbkreis sind: Von der Feuerwehr Balingen: Thomas Gührs, Ulf Hunker, Andreas Jilke, Thomas Koch, Benjamin Metzler, Frank Schmidberger, Roger Wahr und Alexander Werner. Von der Feuerwehr Haigerloch: Fabian Elser, Daniel Rebmann, Thomas Rebmann, Thomas Schneider, Alexander Strobel, Sebastian Strobel und Kevin Troll. Von der Feuerwehr Schömberg: Lucas Mager, Sebastian Schneider, Alexander Schnell, Volker Schnell und Christian Wuhrer.

Einige Rotkreuzler bekamen Medaillen

Vom DRK-Kreisverband Zollernalb: Vorsitzender und Bürgermeister Heiko Lebherz, Tim Maier, Markus Maute und Dr. Severin Neher. Vom DRK-Ortsverein Schömberg: Simon Schneider, Frank Tantzky und Moritz Tantzky. Vom DRK-Ortsverein Balingen: Julian Gieß, Sascha Seeburger und Jens Stingel. Vom DRK-Ortsverein Laufen-Lautlingen: Ralph Eichler. Vom DRK-Ortsverein Burladingen-Ringingen: Frank Löffler.

Ausgezeichnete Feuerwehrleute

Von der Feuerwehr Bisingen: Fabian Beck, Jens Dehner und Boris Fürst. Von der Feuerwehr Rangendingen: Frieder Dieringer und Markus Maichle. Von der Feuerwehr Meßstetten: Michael Gomeringer. Von der Feuerwehr Bitz: Markus Haug. Von der Feuerwehr Jungingen: Gerd Riester. Von der Feuerwehr Hechingen: Dieter Strobel.

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