Tübingen/Rosenfeld

Malaria: Tropenmediziner testen neuen Impfstoff

17.02.2017

Ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Malaria ist Wissenschaftlern des Universitätsklinikums und der Universität Tübingen gelungen.

Der in Heiligenzimmern wohnende Prof. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) in Tübingen, und Benjamin Mordmüller haben für die Impfung Malaria-Parasiten eingesetzt. Der Impfstoff basiert auf vollständig lebensfähigen, nicht abgeschwächten Malaria-Erregern, die gleichzeitig mit einem Malaria-Medikament verabreicht werden. Dieser neue Impfansatz wurde in einer DZIF-Studie erstmals klinisch getestet.

An der Tübinger Studie nahmen laut Pressemitteilung 67 gesunde Probanden teil, die noch nie an Malaria erkrankt waren. Die beste Immunantwort zeigte sich bei einer Gruppe von neun Probanden, die dreimal in je vierwöchigem Abstand den Impfstoff in einer hohen Dosierung erhielten. In dieser Gruppe zeigten alle Teilnehmer einen 100-prozentigen Impfschutz.

Durch die Impfung mit einem lebenden und zuerst nicht abgeschwächten Erreger sei es ganz offensichtlich gelungen, eine sehr starke Immunantwort auszulösen“, sagt Studienleiter Benjamin Mordmüller. Darüber hinaus zeichne sich ein vergleichsweise stabiler und lange anhaltender Impfschutz ab. Der neue Impfstoff habe sich zudem als sehr gut verträglich erwiesen.

Im nächsten Schritt soll er im Rahmen einer weiteren klinischen Studie in Gabun über mehrere Jahre auf seine Wirksamkeit getestet werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten allein im Jahr 2015 rund 214 Millionen Menschen an Malaria.

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