Tübingen

Kommt die Tübinger Stadtbahn doch noch? Zweckverband Regionalstadtbahn schaltet sich ein

07.10.2022

Von Klaus Irion

Kommt die Tübinger Stadtbahn doch noch? Zweckverband Regionalstadtbahn schaltet sich ein

© Holger Much

Im Relief der Regoinalstadtbahn Neckar-Alb ist die Talgangbahn gut auszumachen, die abgelehnte Innenstadtstrecke Tübingen dagegen fehlt folgerichtig.

Am 23. Oktober ist Oberbürgermeisterwahl in Tübingen. Ein großes Wahlkampfthema: Soll die Stadt trotz mehrheitlicher Ablehnung innerhalb der Bevölkerung – geklärt per Bürgerentscheid – doch noch eine Stadtbahn mit modifizierter Trasse bekommen? Was die Verantwortlichen des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb davon halten, haben sie am Freitag kundgetan.

Albstadt bekommt eine Stadtbahn, Tübingen vorerst einmal nicht, oder etwa doch? Oberbürgermeister Boris Palmer will sie weiterhin, seine beiden schärfsten Konkurrentinnen um den Chefsessel im Rathaus wollen einen Bürgerrat ins Leben rufen, um Befürworter und Gegner einer Stadtbahn an einen Tisch zu bekommen.

Zweckverband begrüßt Debatte

Für die Verantwortlichen des Zweckverbands Regionalstadtbahn Neckar-Alb, dem auch der Zollernalbkreis angehört, ist klar: In diesem Punkt gilt ihre Unterstützung Boris Palmer. „Der Zweckverband begrüßt die in Tübingen entstandene Debatte über Alternativen zur Einbindung der Stadt in das rund 200 Kilometer lange Netz der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb“, sagte der Vorsitzende des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und des Regionalverbands Neckar-Alb, Eugen Höschele. Tübingen sei mit den Kliniken, der Universität, dem Handel und einer starken Wirtschaft ein Zentrum der Region. „Dass die Menschen dieses Zentrum ökologisch und bequem erreichen können, ist ein regionaler Auftrag“, so Höschele.

„Stadtbahn neu denken“

Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb wird für die Universitätsstadt Tübingen die Anbindung an die Regional-Stadtbahn „noch einmal neu denken und an den Anfang der Planung zurückgehen“. Ziel sei es, ergebnisoffen Trassenalternativen zu entwickeln, um der Stadt in der angekündigten Debatte über neue verkehrliche Lösungen für Tübingen Argumente an die Hand zu geben, was für und gegen denkbare Korridore für die Regional-Stadtbahn spricht.

Alternativen aufzeigen

„Wir werden beispielsweise auch Aussagen dazu treffen, wie teuer die verschiedenen Varianten sein würden, welche Haltestellen jeweils möglich wären und wie gut diese die Stadt erschließen“, beschreibt der Geschäftsführer des Zweckverbands, Prof. Dr. Tobias Bernecker die Ziele der Untersuchung. Man wolle gegenüber den bisherigen Ideen und Planungen noch einmal freier denken, damit wirklich alle Möglichkeiten gegeneinander abgewogen werden könnten, ergänzt Höschele.

„Entscheidung trifft Tübingen“

Aber: „Die Entscheidung, wie und wann diese Gedanken letztlich aufgegriffen werden, liegt allein bei der Stadt Tübingen. Der Zweckverband respektiere den Bürgerentscheid. „Wir sehen es gleichwohl als unsere Aufgabe an, in einer aufkommenden Debatte die Argumente auf den Tisch zu legen“, so Höschele weiter.

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