Kirchen werden „Faire Gemeinden“: Katholiken und Protestanten in Schömberg feiern Auszeichnung
20.11.2023

© Volker Schweizer
Die Mitglieder des Missionskreises Schömberg, Annette Effinger-Hehl (links), Martina Heinzler (Dritte von links) und Roland und Anette Schwenk (Dritter und Zweite von rechts) freuen sich mit Pfarrer Stefan Kröger (Mitte), Diakon Stephan Drobny (Zweiter von links) und dem Kirchengemeinderatsvorsitzenden Manfred Wachter auf die Überreichung der Plakette „Initiative Faire Gemeinde“.
Die Übergabe der Auszeichnung zur „Fairen Gemeinde“ an Katholiken und Protestanten erfolgt am dritten Adventssonntag im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes in der Stadtkirche St. Peter und Paul. Dafür gibt es eine Plakette.
„Fair, nachhaltig, ökumenisch“, so ist die Aktion der beiden christlichen Kirchen überschrieben, die sich zum Ziel setzt, dass sich immer mehr Gläubige für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Belohnt wird das Engagement mit einer Plakette, die die jeweilige Gemeinde an ihrem Domizil – Gotteshaus oder Saal – anbringen darf.
„Die Kriterien leben wir im Missionskreis Schömberg schon lange“, weshalb Roland Schwenk, der Sprecher der Gruppe, die sich schon seit vielen Jahren um Menschen in Afrika sorgt, einen entsprechenden Antrag gestellt hat. Um die Plakette zu bekommen, müssen drei von sieben Voraussetzungen erfüllt sein. Zusammen mit Räten der evangelischen Kirchengemeinde wurden die Punkte herausgearbeitet, die in Schömberg längst schon selbstverständlich sind: die Nutzung von Ökostrom, die Müllvermeidung und das Miteinander beider Konfessionen. Die Oberen beider Kirchen haben die Anträge positiv beschieden, sodass sich St. Peter und Paul und die evangelischen Nachbarn noch vor Weihnachten mit dem Titel „Faire Gemeinde“ schmücken dürfen.
Regionalität als Herzenssache
Roland Schwenk liegt darüber hinaus die Regionalität sehr am Herzen. Beim Missionsfest seien zum Beispiel frisch zubereitete Maultaschen angeboten worden. Die Leute für das Thema sensibilisieren, ist dem evangelischen Pfarrer Stefan Kröger ein wichtiges Anliegen. Als „schönes und gutes Zeichen“ wertet der katholische Diakon Stephan Drobny die gemeinsame Überreichung der Auszeichnung, die Sylvia Hank von der Diözese Rottenberg-Stuttgart vornimmt.
Sie wird eingebettet sein in einen ökumenischen Gottesdienst, der am Sonntag, 17. Dezember, in der Stadtkirche stattfindet. Beginn ist um 10.30 Uhr. Im Anschluss sind die Gläubigen ins Pfarrhaus eingeladen. Dort gibt es nicht nur Kaffee, natürlich fair gehandelt, und Gebäck, sondern auch sogenannte Eine-Welt-Waren, die vielleicht noch Platz auf dem Gabentisch finden.
Kaffee aus dem Südwesten Tansanias
Bereits am Samstag, 16. Dezember, steht Schömberg ab 15 Uhr schon ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit. Der Geschäftsführer vom „Würzbürger Partnerkaffee“, Jochen Hackstein, spricht ab 15.15 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum über den fair gehandelten Kaffee seines Vereins. Der Kaffee wird in Litembo, einem kleinen Ort im äußersten Südwesten Tansanias, eingekauft und in Deutschland vertrieben. Die Kaffeebauer sind nicht abhängig vom Weltmarktpreis, ihnen werden feste Abnahmemengen und feste Preise garantiert. Der Röstprozess wird aus Qualitätsgründen in Deutschland durchgeführt. Die Erträge fließen aber wieder nach Afrika, als Leuchtturmprojekt bezeichnet Roland Schwenk die Gründung einer Krankenkasse.
Der Missionskreis Schömberg verkauft von diesem Kaffee ungefähr eine halbe Tonne im Jahr und schenkt ihn auch bei Veranstaltungen aus. Vom Geld, das hängen bleibt, unterstützt die konfessionsübergreifende Gruppe verschiedenste Projekte. Im Rahmen des Vortrags darf zu Gebäck natürlich vom Kaffee probiert werden, worauf sich Pfarrer Stefan Kröger sehr freut. Er hat sich als Kaffee-Gourmet geoutet, unter einem Liter pro Tag gehe gar nichts. Um die Adventsstimmung zu komplementieren, werden gemeinsam Lieder gesungen.
Erlös für den Verein Zinduka
Der Reinerlös des Wochenendes und die Kollekte des Gottesdienstes kommt dem Verein Zinduka zugute. Der Verein setzt sich für ganzheitliche Ansätze ein, um Mädchen und junge Frauen zu stärken und die Gleichstellung der Geschlechter unter den ländlichen Gemeinden in Kenia zu fördern.
Um noch mehr Gutes tun zu können, bietet der Missionskreis wieder Geschenkeboxen und Geschenktüten für Weihnachten an. Dieses Jahr allerdings nicht nur für Vereine und Firmen, sondern für Privatleute. Die Boxen in zwei Größen und die Geschenktüte beinhalten Litembo-Kaffee und Schokolade. Bestellungen nimmt der Missionskreis auf der Internetseite der katholischen Kirchengemeinde Schömberg entgegen. Telefonisch können die Geschenkboxen bei Martina Heinzler, Telefon 07427 6251 und Annette Effinger-Hehl 07427 8297 (abends) bestellt werden. Zu kaufen gibt es den fairen Kaffee in der Stadtapotheke, im Café Baier, im Getränke-Markt Kommer, bei Edeka Koch und im Café Heimatliebe in Epfendorf.
