Fussball

Keine Überraschung: TSG Balingen verliert im DFB-Pokal mit 0:4 gegen den VfB Stuttgart

12.08.2023

Von Marcus Arndt

Keine Überraschung: TSG Balingen verliert im DFB-Pokal mit 0:4 gegen den VfB Stuttgart

© Moschkon

Der VfB Stuttgart wurde seiner Favoritenrolle gerecht.

Die Pokalsensation in Reutlingen blieb am Samstag aus. Souverän setzte sich Stuttgart mit 4:0 (3:0) im Schwaben-Duell gegen Balingen durch. Ärgerlich aus Sicht des Viertligisten: drei Gegentore nach eigenem Ballbesitz.

„Das ist unsere Spielweise“, erklärt TSG-Trainer Martin Braun, „und die können wir nicht vom einen auf den anderen Moment abstellen.“ Die Amateure aus der Kreisstadt stabilisierten sich nach einer fahrigen Anfangsphase, wurden dann aber vom Bundesligisten eiskalt erwischt. Ganz stark im Gegenpressing generierte der VfB eine ganze Reihe von guten Möglichkeiten – drei davon nutzte das Team von Sebastian Hoeneß bereits vor der Pause. Wataru Endo sorgte für den Endstand. „Hintenraus hätte ich mir gewünscht, dass wir das eine oder andere Tor mehr machen“, räumt der Stuttgarter Coach unumwunden ein, welcher mit Alexander Nübel im Kasten nur einen Neuzugang in die Startelf beorderte.

Vor 15300 Zuschauern an der Kreuzeiche stellte Braun gegenüber dem Ligaauftakt gegen den Bahlinger SC auf drei Positionen um. Neben Leander Vochatzer rückten Adrian Müller und Jonas Meiser in die Anfangsformation, die erwartungsgemäß einen Ticken defensiver ausgerichtet war. Trotzdem geriet der Viertligist früh in Bedrängnis. Bereits in der zweiten Minute veredelte Serhou Guirassy eine Millot-Vorlage aus kurzer Distanz, stand aber abseits.

Ramser-Solo ohne Abnehmer

inger Beginn setzte Lukas Ramser das erste Balinger Ausrufezeichen, fand nach feinem Solo in der Spitze aber keinen Abnehmer (9. Minute). Auch ein Akkaya-Standard verpuffte (12.). Aber: Die „Roten“ hielten dagegen, präsentierten sich in dieser Phase auf Augenhöhe mit dem Favoriten. Chris Führich sorgte für den nächsten VfB-Aufreger, verpasste das TSG-Tor allerdings deutlich (18.).

Keine Überraschung: TSG Balingen verliert im DFB-Pokal mit 0:4 gegen den VfB Stuttgart

© Moschkon

Mehr als 13000 Zuschauer sahen die Partie.

Auf der Gegenseite wackelte die Wasen-Truppe nach einer Kuhn-Ecke kurz, schlug dann aber eiskalt zu. Schnell und direkt überbrückten die Cannstatter über Endo und Silas das Mittelfeld, Enzo Millot ließ nach dieser feinen Ballstafette Marcel Binanzer aus acht Metern keine Abwehrchance (25.). Das Balinger Bollwerk war geknackt – und die Mannschaft mit dem roten Brustring setzte nach.

Deutliche Pausenführung

alingen war nur noch mit defensiven Aufgaben beschäftigt. Aus der Drehung heraus verpasste Endo den zweiten Treffer (34.). Den machte schließlich Silas, der aus knapp 25 Metern mit feiner Schusstechnik in den Winkel erfolgreich war (34.).

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© Moschkon

An der Kreuzeiche dominierte der VfB.

Nach einem Missverständnis zwischen Ramser und Moritz Kuhn eroberte der überragende Millot die Kugel, bediente Guirassy. Der Franzose drückte das Spielgerät aus fünf Metern über die Linie (43.). Das Ding war durch.

Endo erhöht

Nach dem Seitenwechsel blieb Stuttgart am Drücker, hielt das Tempo hoch. Allein im Abschluss fehlte meist die letzte Konsequenz. Eine starke Kombination über Guirassy und Silas veredelte VfB-Kapitän Endo – durch die Beine von Binanzer – zum 4:0 für den Bundesligisten (55.). Die TSG fand nicht mehr statt, resignierte ein wenig. Erst als Stuttgart etwas den Fuß vom Gas nahm, generierte Balingen bessere Szene.

Ins letzte Drittel schaffte es der Kreisstadt-Klub jedoch nur selten, meist machte der VfB die Passfenster bereits im Mittelfeld zu. Guirassy hielt auf der Gegenseite aus 16 Metern noch einmal drauf (68.). Immer wieder suchten die Gäste den Abschluss, waren aber nicht genau genug. Binanzer parierte mehrfach bravourös, verhinderte einen höheren Rückstand.

Ungewohntes Tempo

In der finalen Spielsequenz hatte der eingewechselte Pedro Almeida Morais den Balinger Ehrentreffer auf dem Fuß, scheiterte nach einem Zuckerpass von Routinier Lukas Foelsch an Nübel (85.). „Er wird ein wenig traurig sein“, verrät Braun, der nach dem 0:4 von einem „ordentlichen Ergebnis“ sprach. „Wir haben versucht, Kombinationsfußball zu spielen, obwohl der Gegner früh gepresst hat“, analysiert der ehemalige Erstliga-Profi, „in der Regionalliga reicht das – gegen eine Mannschaft wie Stuttgart aber eben nicht. Dieses Tempo, diese körperliche Robustheit sind wir einfach nicht gewohnt.“

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© Moschkon

Am Ende verlor die TSG deutlich.

In manchen Situationen ging es einfach zu schnell, ergänzt Jonas Vogler, der seinem Trainer zustimmt: „Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein, auch wenn wir das Spiel gerne länger offengehalten hätten.“

TSG Balingen: Binanzer; Meiser (75. Awortwie-Grant), Wöhrle, Vochatzer, Akkaya (61. Seeger), Müller, Ramser (46. Foelsch), Schmitz, Ferdinand (69. Vegelin), Vogler, Kuhn (69. Almeida Morais).

VfB Stuttgart: Nübel; Anton, Endo, Millot (61. Jeong), Guirassy (75. Milosevic), Silas (61. Leweling), Stenzel (75. Egloff), Karazor (86. Massimo), Ito, Zagadou, Führich.

Tore: 0:1 Millot (25.), 0:2 Katompa (34.), 0:3 Guirassy (42.), 0:4 Endo (55.),

Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz).

Zuschauer: 15300 (ausverkauft).

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