Fussball

Hessen Kassel zu Gast bei der TSG Balingen: Kein Selbstläufer für die Schwaben

16.03.2023

Von Marcus Arndt

Hessen Kassel zu Gast bei der TSG Balingen: Kein Selbstläufer für die Schwaben

© Bach

Im Verfolgerduell gegen den FC 08 Homburg holte die TSG zuletzt einen Punkt.

Nach zwei Auswärtsspielen zum Start in die zweite Saisonhälfte erwartet der Balinger Fußball-Regionalligist am Samstag (14 Uhr, Bizerba-Arena) das kriselnde Kassel. Martin Braun prognostiziert „ein sehr hartes Spiel“.

Der Kreisstadt-Klub holte im Verfolgerduell beim Ex-Erstligisten Homburg zuletzt einen Zähler (Endstand: 2:2) – handelte sich nach einem Doppelschlag der Saarländer in der finalen Spielsequenz spät den Ausgleich ein. „Man ist natürlich schon ein wenig enttäuscht“, gesteht der TSG-Trainer ein, „wenn man kurz vor Schluss 2:0 führt. Auf der anderen Seite war es ein sehr gutes Spiel von uns, das gezeigt hat, dass wir aktuell in einer guten Form sind.“

In Unterzahl (gelb-rot gegen Leander Vochatzer/84., Anm. d. Red.) brachten es die „Roten“ nach dem Anschlusstreffer allerdings nicht mehr verteidigt und der Aufstiegsaspirant egalisierte. „Die Ampelkarte hat uns sicherlich nicht geholfen“, erklärt Braun gewohnt unaufgeregt, „hat es Homburg etwas erleichtert, vor unser Tor zu kommen.“ Trotzdem sei es ein sehr guter Auftritt gewesen, findet der frühere Profi.

Hessen mit Personalsorgen

Für beide Teams ging es nach dem 2:2 in der Tabelle runter. Homburg (41 Punkte) rutschte auf vier ab, die Balinger (40) sind nun Fünfte. Nächster TSG-Gegner: das abstiegsbedrohte Kassel, welches nach Rang sieben in Vorsaison sein Potenzial nicht auf den Platz bringt. Die (Ergebnis-)Krise der Hessen ist erklärbar. „Eigentlich eine sehr gute Mannschaft“, hebt Braun hervor, „die das Problem hat, dass häufig wichtige Spieler verletzt ausfallen.“

Auch nach der Winterpause plagen KSV-Coach Tobias Damm personelle Sorgen, „und dann wird es eben schwierig, wenn ein paar Dinge nicht funktionieren“, wie es Braun moderat formuliert. Einen Selbstläufer erwartet der erfahrene Übungsleiter nicht. „Aggressiv und körperbetont“, beschreibt er den nächsten Kontrahenten, „mit einer hohen Dynamik.“

Von der Härte und Zweikampfführung sei Kassel ähnlich wie Homburg, so Braun weiter, „aber die Saarländer haben eine wahnsinnige Abschlussqualität.“ Diese fehlt den Löwen (17), welche sich an 14. Stelle einreihen, umrahmt von den Aufsteigern Freiberg (21/ein Spiel mehr) und Worms (17).

„Starke Einzelspieler“

In der Winterpause haben sich die Nordhessen prominent verstärkt: mit dem vereinslosen Sercan Sararer (zuletzt Türkgücü München). Der gebürtige Nürnberger wurde bei Greuther Fürth ausgebildet und bringt einiges an Erfahrung mit. 35 Bundesliga- und 129 Zweitliga-Spiele für Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf und den VfB Stuttgart hat der 33-jährige Offensivspieler in seiner Vita stehen. „Ich bin davon überzeugt, dass ich mit meiner Erfahrung aus dem Profifußball sofort weiterhelfen werde“, sagt der türkische Nationalspieler (12 Einsätze) selbstbewusst, „damit wir diese Saison bestmöglich auf einem sicheren Mittelfeldplatz abschließen und so schnell wie möglich da unten rauskommen.“

Dabei soll auch Routinier Alban Meha helfen. Der 36-jährige Ex-Reutlinger hatte seine Karriere 2021 eigentlich schon beendet, war nach Dubai ausgewandert. Geräuschlos kehrte der Mittelfeldstratege nun zurück. „Die haben starke Einzelspieler“, betont Braun, „aber im Prinzip kommen auch sie über das Kollektiv.“ Das gelang bislang nur selten. Seit sechs Spielen sind die Nordhessen sieglos – und der bange Blick geht weiter nach unten.

Trio fehlt der TSG

Gegen die Löwen kommt Sascha Eisele nach seiner Gelbsperre zurück. Ebenso stehen Moritz Kuhn und Lukas Ramser wieder zur Verfügung. Neben Vochatzer (Sperre) fehlen der spielende Co-Trainer Lukas Foelsch und Henry Seeger (beide erkältet). Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Jonas Vogler. „Wir müssen abwarten, ob es reicht“, so Braun weiter, der optimistisch in das Duell mit dem KSV geht, „weil unsere Form stimmt.“

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