Handball

Heinzelmann-Festspiele in Burladingen: HBW Balingen-Weilstetten testet erfolgreich gegen Bern

20.01.2023

Von Daniel Drach

Heinzelmann-Festspiele in Burladingen: HBW Balingen-Weilstetten testet erfolgreich gegen Bern

© Moschkon

Der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Jona Schoch) besiegte den BSV Bern mit 32:29.

Dank einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt siegte der Handball-Zweitligist aus Balingen bei der Standortbestimmung gegen den Schweizer Erstligisten aus Bern mit 32:29 (15:18). Ein HBW-Akteur stand dabei im Mittelpunkt.

Nach dem lockeren Aufgalopp beim Benefiz- und Abschiedsspiel von Martin Strobel stand am Freitagabend für die „Gallier“ das erste ernsthafte Vorbereitungsspiel vor dem Re-Start in der 2. Bundesliga im Februar auf dem Programm.

Zurück zu den Wurzeln

In der Burladinger Trigema Arena trafen die Schwaben auf den Schweizer Erstligisten BSV Bern. Während HBW-Trainer Jens Bürkle gegen die Strobel-Auswahl nur acht Feldspieler zur Verfügung standen, waren nun auch Felix Danner und Jona Schoch wieder an Bord – dazu kamen einige Perspektivspieler. Verzichten musste Bürkle hingegen auf Winter-Neuzugang Jens Schöngarth, der sich im Training eine Wadenzerrung zugezogen hat. Patrick Volz, Uros Todorovic und Filip Vistorop fehlten bei den „Galliern“ ebenso – und auch Kristian Beciri musste mit Rückenbeschwerden kurzfristig passen.

Für einen HBW-Akteur war es eine ganz besondere Partie. Tobias Heinzelmann kehrte an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der abwehraffine Kreisläufer hatte seine ersten handballerischen Schritte beim TSV Burladingen gemacht, der das Testspiel ausrichtete. Vor vollen Zuschauerrängen in der Trigema Arena eröffnete Heinzelmann den Abend auch – in doppelter Hinsicht. Zunächst begrüßte er das Publikum: „Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass wir hier spielen werden. Es ist schön, so viele bekannte Gesichter zu sehen. Es ist schon einige Jahre her, dass ich hier gespielt habe, daher freue ich mich auf das Spiel.“

Einheimische Schiedsrichter springen ein

Dieses begann allerdings mit 20-minütiger Verspätung, da die Schiedsrichter fehlten. Kurzerhand sprangen zwei Burladinger Unparteiische ein – Rainer Grzywna und Niklas Klatt machten ihre Sache gut. Als es dann losging, markierte der Lokalmatador den ersten Treffer zum 1:0 für den HBW. Der Zweitliga-Primus legte in einer rasanten Anfangsphase stark los, zeigte sich vorne sehr effektiv. Die Folge: eine 7:5-Führung nach zehn Minuten.

Doch auch die Schweizer ließen immer wieder ihr Können aufblitzen. Und tatsächlich drehte Bern den Spielstand, führte nach drei Treffern in Serie mit 8:7 (12. Minute). Nun liefen die „Gallier“ einem Rückstand hinterher. Beim 11:9 waren es erstmals plus Zwei für die Eidgenossen. Auch eine Bürkle-Auszeit brachte keine Besserung.

Lokalmatador macht Deckel drauf

Zum Kabinengang lag der HBW mit 15:18 zurück. Und auch die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehörten den Schweizern, die unter anderem durch ein Tor ins verwaiste „Gallier“-Gehäuse auf 22:17 erhöhten (35.). Angefeuert vom Burladinger Publikum und angetrieben von einem gut aufgelegten Mario Ruminsky zwischen den Pfosten starteten die Schwaben eine Aufholjagd. Oddur Gretarsson zeigte sich gewohnt sicher vom Strich und glich beim 22:22 aus (47.). Passend zu diesem Abend, dass Heinzelmann kurz darauf den Führungstreffer für die „Gallier“ erzielte.

Bern blieb zunächst noch dran, doch Moritz Strosack sorgte mit einem Doppelpack für ein kleines Polster (29:26/56.). Als Heinzelmann zwei Minuten vor Schluss – untermalt von „Tobi, Tobi“-Sprechchören des Publikums – zum 31:27 netzte, war der Deckel auf dem Balinger Sieg drauf. Am Ende leuchtete ein 32:29 von der Anzeigetafel.

Sonderlob für Defensive

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und vor allem mit der Situation, dass wir ein minus Fünf gedreht haben“, resümierte Bürkle. „Das ist schon auch eine Stärke gewesen, dass wir eine nicht optimale Leistung in den ersten 40 Minuten so beantwortet haben. Dass ein wenig Sand im Getriebe war, ist auch der Trainingsbelastung geschuldet.“

Als Schlüssel zum Sieg machte der HBW-Coach die Abwehr aus. „Da kamen dann mal Rückraumbälle aufs Tor mit gutem Druck und einem guten Mario dahinter. Der 5:0-Lauf hat das Spiel zum Kippen gebracht.“

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