Handball

HBW vor Auswärtsdoppelpack zum Jahresabschluss: „Werden nicht durchdrehen“

22.12.2021

Von Marcus Arndt

HBW vor Auswärtsdoppelpack zum Jahresabschluss: „Werden nicht durchdrehen“

© Herl

Gegen Flensburg-Handewitt gab es am vergangenen Wochenende einen Bonuspunkt für den HBW Balingen-Weilstetten. Am Donnerstag gastieren die „Gallier“ (im Bild Fabian Wiederstein) in Berlin.

In den finalen Spielen des Jahres geht der Balinger Bundesligist in Berlin und Minden auf die Platte. Ein richtungsweisender Doppelpack für die „Gallier“.

Eindrucksvoll stoppten die Schwaben ihren Abwärtstrend – punkteten überraschend gegen Flensburg-Handewitt. Am Donnerstag gastiert das ersatzgeschwächte Team von Jens Bürkle im Fuchsbau, am zweiten Weihnachtsfeiertag in Minden.

Wird Saueressig fit?

In der Vorbereitung auf die beiden letzten Begegnungen 2021 hat der Balinger Trainer seiner Mannschaft nach dem 23:23 gegen den Vizemeister am Montag freigegeben. „Nach der intensiven Begegnung am Sonntag ist dieser, glaube ich, nicht nur mehr als verdient, sondern einfach auch sinnig“, meint der HBW-Trainer, „da einige Spieler doch sehr lange Einsatzzeiten hatten. So schaffen wir es vielleicht, die Leute, welche wirklich hochbelastet waren, wieder frisch zu kriegen.“

Gegen die Norddeutschen fehlten neben den beiden Langzeitverletzten (Gretarsson und Niemeyer) auch James Junior Scott und Lukas Saueressig. Vergebens hatte der 42-Jährige auf ein Comeback des Spielmachers gehofft. Während der Franzose mit einer Oberschenkelzerrung erneut ausfällt, plant Bürkle mit Saueressig. Dieser klagte über Rückprobleme, trainierte nur dosiert. „Ich gehe davon aus, dass wir es bis zum Minden-Spiel noch hinkriegen“, macht sich der Balinger Kommandogeber berechtigte Hoffnungen auf die Rückkehr des 24-Jährigen, „die Frage ist aber: Wie sinnig ist das? Wir müssen schauen, dass er noch ein wenig Bundesliga-Luft schnuppern kann.“

Gegner mit vielen Stärken

In der Hauptstadt (19.05 Uhr, Max-Schmeling-Halle) sind die dezimierten Balinger, welche auf fünf arrivierte Akteure verzichten müssen, nur Außenseiter. Souverän setzten sich die Füchse zuletzt in Göppingen durch. „Eine ihrer Stärken ist sicherlich die Körperlichkeit“, betont Bürkle, „sie haben mit Marsenic und Morros zwei große Jungs im Mittelblock.“ Auch in der Offensive besitzt das Spree-Ensemble absolutes Top-Niveau. „Eine sehr angriffsstarke Mannschaft, weil Holm, Wiede, Drux – wenn er denn fit ist – da richtig Power entwickeln können“, urteilt der Sportwissenschaftler, „Lindberg ist immer für knapp zehn Tore gut. Das ist schon ein gutes Team, das individuell viele Dinge sehr gut löst.“

Und die Defizite? „Sie spielen vorne mit, so viele Schwächen haben sie offensichtlich nicht“, so Bürkle weiter. Er glaube, „dass dieser Break mit Corona sie so ein bisschen aus dem Tritt gebracht hat.“ Dennoch würden die Berliner wenig Angriffsfläche bieten, meint der Balinger Coach, „aber sie hatten schon auch ein paar Spiele, wo sie viele Tore bekommen haben – oder mehrere Gegentreffer in kurzer Phase. Auch gegen Göppingen zum Beispiel, wo Frisch Auf nach zehn Minuten irgendwie schon sieben Tore hat. Aber sie haben sich dann hinten raus gefunden.“

Bürkle nimmt Druck raus

Trotzdem wollen die Balinger im Auswärtsdoppelpack noch einmal punkten, „um vernünftig in die EM-Pause zu kommen“, wie es Bürkle formuliert. Der sieht die „Gallier“ eher im Kellerduell mit Minden (26. Dezember, 16 Uhr, Kampa Halle) auf Augenhöhe. „Es ist eine wichtige Partie, aber wir werden nicht durchdrehen“, blickt der frühere Erstliga-Kreisläufer voraus, „ein Schlüsselspiel ist es nicht, dafür ist die Runde noch in vielen Dingen zu lang. Vor ein paar Jahren sind wir in die Winterpause mit einem Plus von fünf Punkten gegangen und auf einmal waren die ruckzuck weg. Da wird sich alles noch zu häufig hin und her drehen. . .“

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