HBW gegen Hamm: eine ganz andere Hausnummer

07.09.2018

von Marcus Arndt

Der Balinger Ex-Bundesligist geht am Freitag beim Aufstiegsaspiranten Hamm auf die Platte. Eine richtungsweisende Partie für das Team von Trainer Jens Bürkle.

Ambitioniertes Auftaktprogramm für die „Gallier von der Alb“. Nach 2:2 Zählern folgt der Auswärtsdoppelpack in Hamm und Dresden. Am Donnerstag reiste der HBW in die Eisenbahnerstadt, die top verstärkt die erste Liga anvisiert.

HBW gegen Hamm: eine ganz andere Hausnummer

© Moschkon

Nach dem Heimsieg gegen Hamburg will der HBW Balingen-Weilstetten nun auch auswärts einen Erfolg feiern. Beim ASV Hamm-Westfalen erwartet Diogo Oliveira & Co. aber eine anspruchsvolle Aufgabe.

„Wir sind zufrieden, dass wir gewonnen haben“, blickt der Balinger Kommandogeber auf den Heimerfolg über den HSV Hamburg zurück. Bürkle fügt hinzu: „Wir haben das super gemacht – auch in kritischen Phasen.“ Wirklich gefordert hat der Aufsteiger den HBW aber nicht. Das wissen die Protagonisten des schwäbischen Fusionsklubs, der nach einer starken Vorbereitung in der Defensive Defizite zeigte. „Im Sechs-gegen-Sechs waren wir nicht top“, räumt der Sportwissenschaftler ein, „das können wir besser.“ Deshalb feilte er zu Wochenbeginn noch einmal intensiv am Abwehrverhalten des letztjährigen Absteigers. „Wir hatten Probleme bei den Kreuzbewegungen des HSV“, hat der Sportwissenschaftler analysiert, „da waren wir nicht geduldig genug. Aber Hamburg hat das auch clever gemacht.“ Hamm sei allerdings noch einmal eine andere Hausnummer als Schwartau (22:25) und Hamburg (32:29), so der 37-Jährige weiter. Schon gestern Abend bezogen die Württemberger in Westfalen Quartier, haben in Leutershausen noch einmal trainiert. Taktisches Fein-tuning für das Team um Kapitän Martin Strobel, das in Hamm vor einer anspruchsvollen, aber auch machbaren Aufgabe steht (19.15 Uhr, WESTPRESS arena).

Neben dem TuS Nettelstedt-Lübbecke zählt der ASV zu den Topfavoriten. In der Vorsaison spielte Hamm lange um den zweiten Aufstiegsplatz mit – im Endklassement reichte es aber nur zu Rang sechs. Im Vergleich zu den Spitzenteams fehlte es der Mannschaft von Coach Kay Rothenpieler an Durchschlagskraft aus dem Rückraum, weshalb die Verantwortlichen an den richtigen Stellschrauben gedreht – und den Kader markant verstärkt haben. Konsequent treiben die Klubgranden das Projekt „2-5-1“ (aus der zweiten Liga innerhalb von fünf Jahren in die erste Liga aufsteigen, Anm. d. Red.) voran. Schon im vierten Jahr seines 2015 ausgegebenen Mottos scheint der ASV erstligareif. „Eine sehr starke Mannschaft mit herausragenden Einzelspielern“, sagt Bürkle über die Westfalen, welche ehrgeizige Ziele verfolgen. „Alles entwickelt sich positiv: der Kader, das wirtschaftliche Umfeld und die Zuschauerzahlen“, erklärt Geschäftsführer Franz Dressel, „wir sind bereit, um den nächsten Schritt zu machen.“

Dieser wird in dieser Spielzeit schwieriger denn je. „Die Konkurrenz schläft nicht“, betont Rothenpieler, „N-Lübbecke könnte eine Alleinstellung in der Liga einnehmen. Dahinter folgt eine ganze Reihe von Teams, zu denen wir auch zählen, welche sich in der Verfolgergruppe einreihen wollen.“ Der ASV-Auftakt ist gelungen, gegen den Altmeister aus Großwallstadt setzten sich die Westfalen mit 30:26 durch. Ein Pflichtsieg für den Aufstiegsaspiranten, nun folgt der erste Härtetest: gegen die „Gallier von der Alb“. Rothenpieler erwartet „ein Duell auf Augenhöhe“ – und sein Konterpart stimmt zu: „Wir haben die Chance, etwas mitzunehmen.“ Entscheidend für Bürkle: „Hamm spielt aggressiv über die erste und zweite Welle, kommt mit viel Power über die Schnelle Mitte. Wir müssen bereit sein und dürfen uns – wie in der Rückrunde der vergangenen Runde – im Rückzugsverhalten keine Fehler erlauben.“

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