Handball

HBW Balingen-Weilstetten erwartet Melsungen: Aufsteiger nur krasser Außenseiter

06.03.2024

Von Marcus Arndt

HBW Balingen-Weilstetten erwartet Melsungen: Aufsteiger nur krasser Außenseiter

© Eibner

Nach dem Duell mit Kiel ist der HBW (im Bild Lukas Saueressig) erneut gegen einen Hochkaräter gefordert.

Wieder ein Schlüsselspiel für das schwäbische Bundesliga-Schlusslicht. Am Freitagabend erwartet der HBW die MT Melsungen (19 Uhr). Die Nordhessen sind top besetzt, bringen ihr Potenzial aber nicht konstant auf die Platte.

Trotz der Derby-Niederlage gegen die Löwen (Endstand: 31:33) und der Klatsche in Kiel (29:36) sind die „Gallier“ weiter in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen, müssen aber auch in den schweren März-Spielen gegen die Liga-Elite in die Punkte kommen. Beim Meister ließ das Team von Jens Bürkle am vergangenen Samstag erst in der Schlussphase abreißen.

„Wir machen 54, 55 Minuten ein wirklich gutes Spiel“, ordnet der Balinger Trainer ein, „wir sind eng dran an Kiel, lassen uns auch nie wirklich abschütteln. Es sind immer nur drei, vier Tore. Jedes Mal, wenn es gefühlt wegbrechen kann, sind wir eigentlich da.“ Erst in den letzten Minuten machten es die Zebras deutlich, zogen mit einem 3:0-Lauf auf 33:27 (57. Minute) weg. „Das waren am Ende ein paar Gegentreffer zu viel“, kritisiert der Sportwissenschaftler, „das ist das Einzige, was mich wirklich ärgert.“

„Fantastische Einzelspieler“

In der Summe habe seine Mannschaft aber viele gute Aktionen gehabt, findet der 43-Jährige, der die Pleite beim Tabellenvierten mit seiner Mannschaft analysiert hat – seit Dienstag gilt der Fokus dem Heimspiel gegen die fünftplatzierte MT Melsungen. Diese tut sich auswärts oftmals sehr schwer. In Stuttgart haben die Bartenwetzer knapp (31:33), in Leipzig klar verloren (27:32). „Sie haben fantastische Einzelspieler“, warnt Bürkle, „Kristopans ist außergewöhnlich – allein schon von seiner körperlichen Erscheinung. In Kombination mit Balenciaga und Jonsson ist diese Rückraumachse unangenehm zu verteidigen.“

In der Defensive zeigten die Nordhessen zuletzt Defizite. „Ihre Art zu verteidigen ist besonders“, hebt der erfahrene Übungsleiter hervor, „insgesamt ist es eine Mannschaft mit vielen, vielen kleinen Details. Es macht eigentlich immer Spaß, sich auf Melsungen vorzubereiten. Sie haben viele schöne Ideen, lösen das auch individuell gut.“

Comeback von Martinovic?

MT-Taktgeber sind Elvar Jonsson (106 HBL-Saisontore), der nur 1,68 Meter große spanische Spielmacher Erik Balenciaga und der lettische Riese Dainis Kristopans (2,15 Meter) – bester Torschütze ist Rechtsaußen Timo Kastening (118). „Diese Truppe lässt sich nicht auf zwei, drei Leute reduzieren“, betont Bürkle, „da kommt richtig Qualität auf uns zu.“

Fraglich: Der Einsatz von Ivan Martinovic (95), welcher sich bei der EM schwer an der Schulter verletzt hat. Der Kroate schuftet für sein Comeback, könnte in der ausverkauften SparkassenArena wieder im Melsunger Kader stehen. „Damit müssen wir rechnen“, warnt Bürkle und fügt hinzu: „Sie haben in der Summe eine sehr gute Mannschaft, die aber schon gerade auch ein bisschen auf dem Zahnfleisch daherkommt.“ Mit Blick auf die laufende Runde mit bereits acht MT-Niederlagen sagt der erfahrene Übungsleiter: „Sie hatten schon Probleme, ein paar Spiele mit guten Ergebnissen zu füllen.“

Das gelang auch dem HBW zuletzt nicht. Trotzdem arbeitet der Aufsteiger unaufgeregt weiter. „Wir bleiben bei uns“, sagt Bürkle, „fokussieren uns auf den nächsten Gegner.“ Mit Blick auf die Hessen fordert der ehemalige Erstliga-Kreisläufer: „Wir müssen Lösungen gegen ihre Abwehr finden, gut und mutig verteidigen und versuchen, ihre individuellen Stärken ein wenig zu limitieren.“

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