Fussball

„Gut organisiert“: Ein Hauch von Freiburg weht durch die Bizerba-Arena

07.11.2022

Von Matthias Zahner

„Gut organisiert“: Ein Hauch von Freiburg weht durch die Bizerba-Arena

© Herl

Moritz Kuhn nahm gerne die Gratulationen seiner Mitspieler entgegen.

Im Duell zweier defensiv starker Regionalliga-Mannschaften behielt die TSG Balingen am Samstag gegen den VfR Wormatia Worms die Oberhand.

Wormatia Worms hätte am Samstag in der Bizerba-Arena noch lange spielen können – ein Treffer wäre den Balinger Gästen wohl nicht gelungen. So reichte der TSG das Freistoß-Tor von Moritz Kuhn zum Sieg.

„Ich fand uns in der ersten Halbzeit als die aktivere Mannschaft. Wir sind verdient in Führung gegangen“, sagte Balingens Kaan Akkaya. Diese Ansicht teilte TSG-Coach Martin Braun, der von einem „schönen Freistoß“ zum 1:0 sprach. Schütze Moritz Kuhn brachte den Ball mit viel Zug und Effet in den Strafraum. Leander Vochatzer war in der Mitte völlig alleine, stieg hoch und irritierte so Worms-Keeper Ricco Cymer entscheidend. Die Kugel setzte noch auf und sprang ins Lattenkreuz.

Konzentrierte Defensivleistung

„Danach hat aufgrund des dritten Spiels in einer Woche die Frische ein bisschen gefehlt. Die ganz große Torgefahr haben wir nicht ausgestrahlt“, meinte Braun. Sein Team zeigte allerdings wieder einmal eine konzentrierte Defensivleistung. „Wir standen wie in den letzten Spielen sehr kompakt und sicher in der Abwehr und dies war meiner Meinung nach auch der Ausschlag für den Sieg“, sagte Akkaya. Er und seine Mitspieler fanden nach Ballverlusten sofort zurück in die Ordnung. „Dann ist es meistens so, dass der Gegner zwar Schüsse hat, aber Schüsse, bei denen wir noch immer ein bisschen stören können“, beobachtete Braun.

Viel Lob von Mehring

Sein Gegenüber Maximilian Mehring überraschte das Auftreten der TSG keineswegs. „Wir haben gewusst, dass Balingen eine sehr, sehr gefestigte Mannschaft ist. Das hat das Spiel auch gezeigt. Defensiv ist die Mannschaft sehr stabil, das ist jetzt über Jahre hinweg gewachsen“, wusste der Coach der Wormaten, der wie viele andere Regionalliga-Trainer den Kreisstadt-Klub in höchsten Tönen lobte. „Mir gefällt die Art und Weise, wie hier gearbeitet wird“, sagte er. „Das ist bodenständige und ehrliche Arbeit – und am Ende des Tages auch guter Fußball.“

Gemeinsame Geschichte

Braun und Mehring kennen sich vom SC Freiburg. Der Wormser unterschrieb 2007 einen Profivertrag bei den Breisgauern. Braun arbeitete in dieser Zeit als Pressesprecher beim SC. „Man sieht in der Regel schon, wenn man beim SC Freiburg war, dass die meisten Mannschaften gut organisiert sind“, meinte Braun. Das rief auf der Pressekonferenz bei den Zuhörern im „Henkes“ lautes Lachen hervor. Braun fuhr fort: „Es wird auch versucht, Fußball zu spielen. Und deshalb war es für uns auch klar, dass es ein richtig schwieriges Spiel wird. Es ist halt immer so, dass kleine Dinge entscheiden. Das war auch heute so und damit hatte ich auch gerechnet.“

Binanzer hält Sieg fest

Was Braun damit auch meinte, war die Chance von Lennart Grimmer kurz nach der Pause. Der Wormser lief alleine auf TSG-Keeper Marcel Binanzer zu, schloss aber zu zentral ab. „Einmal hatten wir Glück, dass Marci das Eins-gegen-Eins für sich entschieden hat“, wusste Akkaya. Mehring hielt ebenfalls fest: „Wir hatten aber drei, vier Abschlusssituationen, in denen es möglich gewesen wäre, den Ausgleich zu erzielen. Da müssen wir gieriger sein. Das fehlt uns in solchen Situationen.“ Und so blieb es beim 1:0 für die Schwaben.

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