Albstadt

Gleich vier Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen spielen in der Handball-Bundesliga

09.12.2020

Gleich vier Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen spielen in der Handball-Bundesliga

© Thomas Schips

Tobias Heinzelmann ist Teil des Quartetts: Vier Studierende der Hochschule spielen in der Handball-Bundesliga.

Niklas Diebel, Tobias Heinzelmann, Lars Röller und Mario Ruminsky sind morgens beim Training und nachmittags in der Vorlesung: Die vier Studierenden der Hochschule Albstadt-Sigmaringen schaffen den Spagat zwischen Sport und Studium – auch dank der Unterstützung ihrer Fakultäten. Wir haben sie gefragt, wie sie mit dieser Doppelbelastung zurechtkommen.

Gleich vier Studierende der Hochschule spielen aktuell beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten in der ersten und teils zusätzlich in der zweiten Mannschaft. Mario Ruminsky und Tobias Heinzelmann studieren Maschinenbau in Albstadt, Niklas Diebel studiert Wirtschaftsingenieurwesen und Lars Röller Betriebswirtschaftslehre.

Gleich vier Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen spielen in der Handball-Bundesliga

© Thomas Schips Photography

Niklas Diebel

Sie alle schaffen den Spagat zwischen täglichen Trainingseinheiten, bundesweiten Spielen und Vorlesungen buchstäblich spielend – auch dank der großen Unterstützung ihrer Fakultäten.

Verpasster Stoff wird nachgearbeitet

„Die Belastung ist natürlich nicht ohne“, sagt Torwart Mario Ruminsky. „Heute Morgen habe ich zum Beispiel durchs Training eine Vorlesung verpasst, die arbeite ich dann nach.“ Da aber viele Professoren ihre Skripte online stellen und es gute Tutorien gibt, „klappt das selbstständige Lernen ganz gut“.

Acht- bis zehnmal die Woche Training

Allein in der Vorbereitungsphase trainiert die Mannschaft acht- bis zehnmal pro Woche, während der Saison sind es immer noch fünf oder sechs Einheiten – und dann kommen noch die Spiele hinzu. „Mit einem Vollzeitstudium lässt sich das häufig schwer vereinbaren.“

Gleich vier Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringen spielen in der Handball-Bundesliga

© Thomas Schips

Lars Röller

Ähnliche Erfahrungen machen Lars Röller und Niklas Diebel: „Es ist sicherlich nicht realistisch, das Studium in der Regelstudienzeit schaffen zu wollen“, sagt Niklas Diebel – diesen Anspruch habe er daher auch gar nicht. Der Kreisläufer Tobias Heinzelmann macht obendrein gerade sein Praxissemester in einem Unternehmen. Fürs Training wird der 21-Jährige freigestellt, „aber für die Spiele muss ich teilweise Urlaub in der Firma nehmen“, sagt er.

Zwei der Sportler sind in der Region verwurzelt

Zwei der Sportler sind in der Region verwurzelt und spielen bereits seit ihrer Jugend im Verein, die beiden anderen sind eigens für den Handball hergezogen. Tobias Heinzelmann stammt aus Burladingen, Mario Ruminsky aus Weilstetten. Ein Studium in Albstadt war für sie naheliegend, da sie so ihre sportlichen und fachlichen Interessen optimal verbinden können.

Balanceakt funktioniert problemlos

Aus Sicht von Maschinenbauprofessor Prof. Dr. Vincenzo Forcillo funktioniert der Balanceakt hervorragend. „Wir tun alles, um den Studierenden trotz anderer Verpflichtungen ein Studium zu ermöglichen.“ Bei Mario Ruminsky und Tobias Heinzelmann sei es die Sportkarriere.

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© Thomas Schips

Mario Ruminsky

„Es gibt aber auch Fälle, in denen Studierende berufstätig sind, familiäre Verpflichtungen oder eine ernste Krankheit haben.“ In diesen Fällen bietet die Hochschule ein Studium in individueller Teilzeit an, das genau auf die zeitlichen Möglichkeiten der Studierenden zugeschnitten ist.

Lokale Ansprechpartner erleichtern das Studium

Die Vereinbarkeit von Studium und Beruf oder privaten Verpflichtungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Vorteile gegenüber einem Fernstudium liegen klar auf der Hand: „Lokale Ansprechpartner und Labore erleichtern das Studium.“ Zudem seien viele Studierende der Region verbunden.

Vielleicht bald in der Nationalmannschaft?

Das Teilzeitstudium ist ein Angebot, das auch Mario Ruminsky inzwischen angenommen hat. Wer weiß: Vielleicht spielen er und seine Teamkollegen ja irgendwann in der Nationalmannschaft, was die sportlichen und zeitlichen Belastungen sicherlich nicht reduzieren würde.

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