Zollernalbkreis

Gedanken zum Sonntag: Der Tag der Schöpfung

02.09.2017

Umwelt-, Natur- oder moderner gesagt Klimaschutz ist wichtig!

Kaum jemand, der mir bei diesem Satz widersprechen würde. Er ist ja auch so herrlich pauschal. Meine persönliche, tägliche Herausforderung ist meine Art der Fortbewegung. Nehme ich das Fahrrad, das mir und der Umwelt gut tut oder fahre ich doch mit dem Auto, weil es bequemer ist und ich noch fünf Minuten länger frühstücken kann? Und überhaupt: diese dunkle Wolke am Himmel – vielleicht regnet es heute Nachmittag?

Gedanken zum Sonntag: Der Tag der Schöpfung

Marion Faigle, Gemeindereferentin in der Seelsorgeeinheit Balingen.

Jeder und jede von uns geht, was die Umwelt und ihre drohende Zerstörung angeht, Kompromisse ein. Das betrifft die Art der Fortbewegung, das Essen, das Einkaufen, die Art des Urlaubs … wir alle haben unsere ganz persönlichen Verhandlungen und unsere Schmerzgrenzen.

Aber angesichts der immer offener zutage tretenden Folgen des Klimawandels auch in dieser Woche wieder, sind Verhaltensänderungen auch persönlicher Art, meiner Ansicht nach unabdingbar.

Am gestrigen 1. September war der ökumenische Tag der Schöpfung. Im Jahr 1989 lud der ökumenische Patriarch Dimitrios I. die ganze orthodoxe und christliche Welt dazu ein, an diesem Tag für die Schöpfung zu beten. Die Kirchen nahmen in der Charta Oecumenica diese Initiative auf und empfahlen, „einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen“. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland hat diese Empfehlung beraten, sich zu Eigen gemacht und auf dem zweiten Ökumenischen Kirchentag in München (2010) feierlich proklamiert. Gott hat der Welt eine Ordnung gegeben.

Der vernunftbegabte Mensch kann diese Gesetze der Natur und die empfindlichen Gleichgewichte unter den Geschöpfen erkennen. Er ist aufgerufen, die Schöpfung mit ihren inneren Gesetzen zu respektieren. Aus diesem Grund ist das Lob der Schöpfung gleichzeitig auch Verantwortung gegenüber dieser Erde.

Deshalb stehen im Mittelpunkt dieses Tages das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.

In uns allen wachse die Erkenntnis, dass wir gemeinsam Sorge tragen für das „gemeinsame Haus“, wie es Papst Franziskus formuliert hat und zwar sofort und nicht in ferner Zukunft.

Vor dem Fenster meines Büros steht mein Fahrrad – mein kleiner Beitrag heute! Winken Sie mir doch zu, wenn Sie mich vorbei radeln sehen. Das würde mich freuen!

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