Handball

„Gallier“ trotz Derbypleite optimistisch: HBW visiert in Lübbecke die nächste Runde im DHB-Pokal an

01.10.2023

Von Marcus Arndt

„Gallier“ trotz Derbypleite optimistisch: HBW visiert in Lübbecke die nächste Runde im DHB-Pokal an

© Wolf

Nach der Derbypleite in Mannheim (im Bild Jerome Müller) sind die „Gallier“ am Dienstag im DHB-Pokal gefordert: beim klassentieferen TuS N-Lübbecke.

Jens Bürkle formuliert die Vorgaben vor dem DHB-Pokal-Zweitrundenspiel am Dienstag beim klassentieferen TuS N-Lübbecke ungewohnt forsch: „Wir wollen gewinnen – das ist schon unser Anspruch.“

In der Liga kassierten die „Gallier“ zuletzt eine 21:25-Derbyniederlage bei den Rhein-Neckar Löwen. Markant: die Abschlussschwäche des Aufsteigers.

„Das ändert schon alles“

„Mit ein bisschen mehr Qualität in diesem Bereich wäre es noch einmal richtig eng geworden“, analysiert der Balinger Trainer, „nichtsdestotrotz war ich mit vielen Dingen einverstanden.“ Die Mannheimer zwangen den Schwaben viele Würfe aus der Distanz auf, „und das hatten wir in dieser Form bislang selten“, gesteht der erfahrene Übungsleiter ein, „da geht die Quote natürlich nach unten. Wir sind aber auch an der Qualität der Abwehr und der Löwen-Keeper gescheitert – so ehrlich muss man sein. Trotzdem können wir bei 25 Fehlwürfen in ein paar Situationen deutlich besser abschließen. Das ändert schon alles.“

Die Kreisstädter ließen allerdings viel zu viel liegen und fielen bereits nach 41 Minuten vorentscheidend mit 14:22 zurück. Mit einem 3:0-Lauf in der finalen Spielsequenz verkürzte der Aufsteiger noch einmal (21:24/55.), blieb aber erneut ohne zählbaren Erfolg. Natürlich arbeitete Bürkle die Pleite mit seiner Mannschaft auf, richtete den Fokus aber schnell auf das Zweitrundenspiel in Lübbecke am Dienstagnachmittag (17 Uhr, Merkur-Arena).

Strauchelnder Gegner

Beim ehemaligen Europapokalsieger läuft es nach einer Zäsur im Kader – mit dem Abgang von sieben Akteuren und sechs Neuverpflichtungen – etwas holprig. Einen super Start mit drei Siegen in Serie bestätigte das Team von Michael Haaß nicht, welches nach der 31:41-Heimklatsche gegen die „Eulen“ aus Friesenheim auch in Essen chancenlos war (Endstand: 31:28).

Rolf Hermann, der Sportliche Leiter des TuS, redete dann auch Klartext: „Eine verdiente Niederlage für uns. Wir führen im Grunde das fort, was schon gegen Ludwigshafen schiefgelaufen war“. Man müsse sich eingestehen, „dass das erneut für uns in allen Belangen viel zu wenig gewesen ist“. Es sei abermals nicht mehr gelungen, den Hebel umzulegen, „auch wenn wir im zweiten Durchgang nochmals auf zwei Treffer herankommen“. Und Hermann weiter: „Wir schlagen uns wieder einmal selbst...“

„Eine gute Balance finden“

Trotz der beiden Niederlagen zählt Bürkle den TuS neben dem ASV Hamm-Westfalen zu den Aufstiegskandidaten, weiß um die Qualitäten der Nettelstedter, die nicht nur über eine erstligataugliche Rückraumreihe um Neuzugang Fynn Hangstein verfügen. „Das ist eine richtig gute Truppe“, hebt er hervor, „die für einen Zweitligisten auch in der Breite sehr, sehr gut besetzt ist.“ Allein der Ausfall von Abwehrchef Yannick Dräger (Bänderverletzung) ist nicht zu kompensieren. „Er gibt ihnen schon sehr viel Energie“, hat der Balinger Coach beobachtet. Der spricht von „ganz klaren Strukturen“ bei den Ostwestfalen, fordert gegen den TuS wieder mehr Tempo ein. „Das ist für uns der Schlüssel zum Erfolg“, betont der frühere Erstliga-Kreisläufer, „wie eigentlich immer.“

Entscheidend für den Sportwissenschaftler, „dass wir ihre Schützen in den Griff bekommen und in der Abwehr eine gute Balance finden: zwischen Rückraum und Kreis. Auf der Gegenseite müssen wir die einfachen Tore machen.“ Die hätten gegen die Löwen gefehlt, moniert der 42-Jährige, „und wir geben ihnen ein paar Konter zu billig.“ Bereits am Montag reist der HBW nach dem Abschlusstraining an den Wiehen. Im Kader steht wieder Kapitän Felix Danner, der im Derby krank gefehlt hat.

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