Handball

„Gallier“ liegen voll im Plan: Kontinuierlicher Aufbau die richtige Entscheidung

17.09.2020

Von Marcus Arndt

„Gallier“ liegen voll im Plan: Kontinuierlicher Aufbau die richtige Entscheidung

© Soeren Herl

Mit einem Sieg über Altmeister Göppingen setzte der HBW (im Bild Vladan Lipovina) in der Gruppenphase um den BGV-Cup ein Ausrufezeichen. Bereits am zweiten Bundesliga-Spieltag müssen die „Gallier“ unter dem Hohenstaufen ran.

In den finalen Wochen der Vorbereitung vor dem Start gegen Melsungen arbeitet der Balinger Bundesligist mehr und mehr an den Details.

Nach dem starken Auftritt beim BGV-Cup geht der HBW optimistisch in die neue Runde. Nicht ohne Grund: Das Team von Trainer Jens Bürkle steigerte sich sukzessive im Turnierverlauf und spielte ein klasse Finale.

Gretarsson nur leicht angeschlagen

Trotz der Endspielniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen ist der Balinger Trainer „sportlich zufrieden“. Viele Dinge seien schon sehr stabil gewesen, so der Sportwissenschaftler, welcher auf den Langzeitverletzten Marcel Niemeyer sowie die angeschlagenen Jona Schoch und Fabian Wiederstein verzichten musste. Der Neuzugang aus Konstanz knallte im Training auf die Schulter und wurde geschont.

„Es ist sehr schade, dass ‚Fabi‘ in den beiden finalen Spielen gegen Stuttgart und die Löwen gefehlt hat“, erklärt Bürkle, „es hätte mich brennend interessiert, wie er sich schlägt.“ Neben dem Trio fehlte Oddur Gretarsson zu Wochenbeginn – der Isländer zog sich gegen die Mannheimer eine kleinere Blessur zu. „Das ist keine lange Geschichte“, sagt der 39-Jährige unaufgeregt, „wir müssen schauen, wann er wieder voll belastbar ist.“

Lazarett lichtet sich

Währenddessen stößt Schoch früher als erwartet wieder zur Mannschaft. Nach einer leichten Bauchmuskelzerrung pausierte der 26-Jährige, absolvierte aber bereits am Montag eine leichte Laufeinheit. „Um nichts zu riskieren, haben wir noch einmal einen Ultraschall machen lassen“, verrät Bürkle, der weiterhin auf Niemeyer verzichten muss. In der nächsten Woche hat der Kreisläufer einen Untersuchungstermin, „und vielleicht kommt der Spezialschuh dann schon weg“, hofft der Balinger Kommandogeber.

Der ehemalige Erstliga-Spieler hat in dieser Woche einen weiteren Athletik-Block mit seiner Truppe gefahren, „jetzt geht es Vollgas in Richtung Schnelligkeit.“ Bereits in den Begegnungen um den BGV-Cup präsentierte sich der HBW einen Tick weiter als die Konkurrenz – nicht nur physisch. Und das trotz der Ausfälle. „Die kommen wieder zurück“, betont Bürkle, „und machen uns bestimmt nicht schlechter.“

Hartes Auftaktprogramm

Im Rückblick sei die lange Vorbereitung genau richtig gewesen, urteilt der Balinger Übungsleiter, „wir konnten kontinuierlich aufbauen und arbeiten jetzt an den Details.“ Natürlich sei seine Mannschaft noch nicht bei 100 Prozent, „aber die Abwehr steht schon sehr, sehr gut – wir haben Lösungen gefunden, die funktionieren.“ Auch in der Offensive wollen die Schwaben mehr Varianten reinbringen. „Es gibt schon noch etwas zu tun“, gesteht Bürkle ein, „es ist nicht so, dass wir morgen anfangen könnten, aber wir sind schon weit.“

Das ist unglaublich wichtig für den letztjährigen Aufsteiger, denn der Auftakt hat es für den Kreisstadt-Klub in sich. Mit der ambitionierten MT Melsungen, welche sich markant verstärkt hat, erwartet der HBW zum Auftakt am 4. Oktober „eine absolute Spitzenmannschaft mit Top-Five-Ambitionen“, wie es Bürkle formuliert. Im Anschluss geht es nach Göppingen (6. Oktober), ehe Stuttgart in die „Hölle Süd“ kommt (10. Oktober).

BGV-Cup stimmt zuversichtlich

„Das werden drei knallharte Spiele in einer Woche“, prognostiziert der Anführer der „Gallier“. Der ist nach Rang zwei beim baden-württembergischen Vorbereitungsturnier zuversichtlich: „Es war schön, zu sehen, dass wir eine Chance haben...“ Die Siege über Frisch Auf und die Wild Boys möchte er allerdings nicht als Maßstab nehmen. „Die haben sicherlich nicht alles gezeigt“, so Bürkle abschließend, „wir aber auch nicht.“

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