Handball

„Gallier“ als Meistermacher? Magdeburg will sich gegen den HBW krönen

01.06.2022

Von Larissa Bühler

„Gallier“ als Meistermacher? Magdeburg will sich gegen den HBW krönen

© Herl

In der ersten Halbserie gab es für den HBW Balingen-Weilstetten gegen den SC Magdeburg eine deutliche Niederlage. Auch im zweiten Duell sind die Rollen klar verteilt.

Im Bundesliga-Endspurt wartet auf den HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend der Tabellenführer Magdeburg. Können die „Gallier“ die Meisterfeier verschieben?

Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen kaum sein: Der SC Magdeburg kann am Donnerstag mit einem Punktgewinn gegen den HBW den Titel holen – den Schwaben steht im Tabellenkeller das Wasser bis zum Hals.

Das Hoffen auf ein Finale

Drei Spieltage vor Saisonende nehmen die „Gallier“ den vorletzten Tabellenplatz ein, haben einen Punkt Rückstand auf Rivale GWD Minden. Während Minden nämlich zuletzt ein Remis gegen Hannover-Burgdorf erspielte, gab es für den HBW am 19. Mai gegen Wetzlar die vierte Niederlage in Folge. „Man kann nicht von einem Sieg gegen Wetzlar ausgehen“, relativiert Trainer Jens Bürkle.

„Trotzdem hoffst du, dass ein Ausreißer gelingt. Wir wussten danach schon, was Sache ist.“ Im Endspurt braucht der HBW, der das deutlich schlechtere Torverhältnis als GWD aufweist, nun einen Sieg mehr als Minden. „Ich hoffe, das wird noch ein heißes Rennen“, blickt Bürkle voraus. Den Kopf in den Sand zu stecken, kommt für die Schwaben nämlich keineswegs infrage. „Wir wissen, dass wir weitermachen müssen“, betont Bürkle. „Dinge drehen sich so schnell – in alle Richtungen. Wir hoffen nach wie vor auf ein Finale am letzten Spieltag.“

Rückzug von elementarer Bedeutung

Bevor die Runde in genau zehn Tagen mit dem Spiel in Erlangen abgeschlossen wird, warten noch das Auswärtsspiel gegen Magdeburg (19.05 Uhr, Getec-Arena) und das Duell mit Berlin. „Wir müssen schauen, dass wir möglichst vor dem Saisonfinale noch die Chance nutzen und punkten. Auch wenn es gegen Magdeburg und Berlin schwer wird“, so der Balinger Kommandogeber. „Wir müssen den Glauben und die Energie aufbauen, damit wir im richtigen Moment wieder voll da sind.“

Dafür haben die Schwaben in den vergangenen Tagen noch einmal hart gearbeitet. „Wir hatten eine gute Balance, um unsere Sinne für die Endphase noch einmal zu schärfen“, verrät Bürkle. Im Fokus stand dabei einmal mehr der Rückzug, der zuletzt auch gegen Wetzlar für Probleme sorgte. Viel zu einfach ließen die „Gallier“ den Kontrahenten da zu schnellen Treffern kommen. „Das ist nicht nur gegen Magdeburg ein ganz zentraler Punkt, sondern auch in den Spielen danach von elementarer Bedeutung ist.“

„Über Jahre hinweg gewachsen“

Die Qualitäten der Magdeburger sind bestens bekannt, im Hinspiel war der HBW beim 17:28 letztlich chancenlos. Einer von bislang 29 Siegen für die Bördeländer, nur zweimal mussten sie sich bislang geschlagen geben. Für Bürkle wenig überraschend. „Ich habe sie schon im Vorfeld als Geheimtipp tituliert“, so der HBW-Coach unter anderem mit Blick auf die Verpflichtungen von Magnus Saugstrup und dem Ex-Balinger Mike Jensen. „Aber die Tendenz war ja schon klar, das ist über Jahre hinweg gewachsen. Sie spielen einen tollen, aggressiven Handball.“

Diesem müssen die „Gallier“ ohne Kapitän Jona Schoch standhalten. Der Rückraumshooter zog sich im Training eine Platzwunde zu und fehlt gegen den SCM – wie auch Tobias Heinzelmann (Schulterverletzung) und Moritz Strosack, den weiter muskuläre Probleme im Oberschenkel plagen. Da Gregor Thomann wohl ebenfalls passen muss (Patellasehnenschmerzen), rücken auf Rechtsaußen die Youngster Elias Fügel und Tim Hildenbrand in den Fokus. Die Personallage bleibt also weiter angespannt.

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