Wetzlar

Fünf-Tore-Hypothek am Ende zu groß

27.12.2016

von ar, dp

Die Schwaben haben noch einmal alles rausgehauen, blieben aber ohne zählbaren Erfolg an der Lahn.

Fünf-Tore-Hypothek am Ende zu groß

© Huebner

Kein Durchkommen: Gegen die abwehrstarke HSG Wetzlar taten sich die „Gallier von der Alb“ gestern Nachmittag schwer, blieben aber lange Zeit in Schlagdistanz. Dennoch unterlagen die Schwaben mit 17:25.

Es bleibt dabei. Der HBW Balingen-Weilstetten überwintert in der Handball-Bundesliga mit elf Pluspunkten. In Wetzlar waren die Schwaben lange Zeit ebenbürtig, fielen ab der 40. Minute jedoch sukzessive zurück.

„Es gilt für uns noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und gegen einen gefährlichen Gegner alles aus dem Tank zu holen, was noch drin ist“, forderte HSG-Coach Kai Wandschneider vor dem finalen Spiel des Jahres gegen den Tabel-len-14. aus Balingen, der nach dem Seitenwechsel bis zum 14:16 (38. Minute) dran blieb. In der Folge bauten die Mittelhessen den Vorsprung auf 18:13 aus (43.). Die Fünf-Tore-Hypothek war nach dem intensiven Kellerduell gegen Stuttgart vor Weihnachten zu groß für die Balinger. „Unser Akku war leer“, räumte Pascal Hens unumwunden ein. Der Weltmeister von 2007, der aufgrund einer Bauchmuskelverletzung fehlte, ergänzte: „Gegen die Power von Wetzlar hatten wir am Ende nichts mehr entgegenzusetzen.“ Dennoch taten sich die Lahnstädter zunächst schwer, mühten sich immer wieder zu einer knappen Führung. „Der HBW hat aus den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, alles herausgeholt“, meinte HSG-Kom-manandogeber Kai Wandschneider, „wir mussten sehen, dass wir gegen die Übergänge von Balingen-Weilstetten gut verteidigen und das haben wir sehr gut gemacht. Wir hatten auch Lars Fried-rich, der bisher eine sehr gute Saison spielt, sehr gut im Griff.“ An alter Wirkungsstätte erzielte der Linkshänder nur zwei Tore, blieb wie fast der ganze HBW-Rückraum blass. „Man hat gesehen, dass wir aufgrund der unglaublich dün-nen Personaldecke ab der 40. Minute nicht mehr präsent waren“, erklärte Balingens Geschäftsführer Wolfgang Strobel, „es wäre vielleicht etwas anderes gewesen, wenn wir mit einem Plus in die Pause gegangen wären. Das haben wir nicht geschafft.“ Nach dem Seitenwechsel sorgten die Lahnstädter dann für klare Verhältnisse. „Keeper Buric hat sich gesteigert und die Wetzlarer Abwehr war viel kompakter“, analysierte HBW-Coach Runar Sigtryggsson, „sie haben sich auf sechs Meter zurückgezogen, dagegen haben wir kein Mittel gefunden.“

Nach dem ersten Rückrunden-spieltag geht die Bundesliga in die WM-Pause. Erst Anfang Februar ist der schwäbische Fusionsklub wieder gefordert: Gegen den SC Magdeburg, der gestern überraschend den Meister aus Mannheim mit 35:32 besiegt hat. Bevor die Sigtryggsson-Schützlinge am 10. Januar in die Vorbereitung auf die zweite Halbserie einsteigt, „bekommen die Spieler ein paar Tage Urlaub“, wie es Strobel formulierte. Drei Akteure haben kaum Pause. Tim Nothdurft ist im deutschem U 21-Nationalteam am Ball – Kreisläufer Tobias Wagner und Keeper Tomas Mrkva absolvieren Länderspiele für Österreich respektive Tschechien. „Alles in einem überschaubaren Rahmen“, so Strobel weiter, „der Fokus gilt im Anschluss der Rückserie. Die wird schwierig genug. . .“

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