Vieles von dem, was TVW-Coach Markus Walter im Vorfeld prophezeit hatte, traf ein – doch eine Sache nicht. Die „Füchsinnen“ fanden gegen die Abwehr der Reichenbachereinnen nicht die erhofften Lösungen.

Gastgeberinnen legen temporeich los

Bereits unter der Woche hatte Walter vor der Defensive des Tabellenfünften gewarnt, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass man diese knacken könne. Der Schlüssel dazu sollte eine kompakte Abwehr und ein schnelles Umschaltspiel nach vorne sein. In der Anfangsphase gelang den durch die Spitzenposition sichtlich euphorisierten „Füchsinnen“ auch genau das.

Vor heimischer Kulisse legten die TVW-Damen stark los. Zwar spielten die Gäste im Angriff mit einer hohen Intensität, rieben sich an der Deckung der Weilstetterinnen – und an der gut aufgelegten Dajana Petrovic zwischen den Pfosten – zunächst auf. Die Walter-Truppe schlug Profit aus den Ballgewinnen, zog früh auf 8:2 davon (12. Minute).

Bruch im Spiel der „Füchsinnen“

Doch der TV Reichenbach steckte nicht auf, im Gegenteil. Hinten fanden die Gäste mehr und mehr zur gewohnten Stabilität, vorne lief der Tabellenfünfte unermüdlich weiter an. Walter wechselte dagegen früh. Die Folge: Ein Bruch im Spiel der „Füchsinnen“. So verkürzte der TVR über das 5:8 (21.) auf 8:9 (25.).

Markant: Stefanie Hotz, welche die „Füchsinnen“ in der Vorwoche noch an die Tabellenspitze geworfen hatte, tat sich an diesem Tag schwer, vergab zudem im ersten Durchgang bereits zwei Siebenmeter. Dennoch fingen sich die Gastgeberinnen vor der Pause noch mal und gingen – wenn auch etwas glücklich – beim 13:10 mit einer Drei-Tore-Führung in die Halbzeit.

Das Momentum schlägt um

Nach dem Seitenwechsel konservierten die Weilstetterinnen den Vorsprung zunächst (15:12/ 33.). In der Folge ließen sie jedoch einige klare Chancen aus und so kamen die hochmotivierten Gäste beim 16:16 zum Ausgleich (38.).

Das Momentum war nun spürbar auf Reichenbacher Seite, doch zunächst gingen die „Füchsinnen“ noch mal in Front. Nach dem 18:17 durch Grit Herre (41.) drehte der TVR die Partie dann aber endgültig. Beim 18:19 gelang die umjubelte Führung (42.), wenig später vergab Helen Schick einen weiteren TVW-Strafwurf.

Auf dem Boden der Tatsachen

Zwar blieb die Walter-Sieben bis zum 20:21 dran (45.), doch dann sorgte ein 0:3-Lauf für die Vorentscheidung (20:24/51.). Letztlich mussten die Weilstetterinnen beim 22:28 die zweite Saisonniederlage einstecken.

„Es war das erwartet schwere Spiel“, bilanzierte der TVW-Coach nach Spielende, „sie haben uns in der Abwehr den Zahn gezogen. Sie stellen die beste Abwehr der Liga. Wenn dann nicht alle Spielerinnen 100 Prozent abrufen können, wird es schwierig.“ Walter gratulierte dem Gegner aufrichtig: „Sie haben uns jetzt mal wieder die Grenzen aufgezeigt. Platz eins war eine Momentaufnahme. Unser Anspruch ist es, in der Württembergliga zu bleiben.“

TV Weilstetten: Petrovic, Falter; Schick (7/1), Herre (5), Fuhrmann (3), Hotz (2/1), Heinzler (2), Haug (2), Bartz (1), Pekdag, Fischer, Bengel, Fritz, Walter.

Spielfilm: 3:2, 8:2, 9:8, 13:10 – 16:15, 18:20, 20:24, 22:28.