Bisingen

Fliegende Mähnen zum 25. Geburtstag – Heavy-Metal-Club feiert in Wessingen Jubiläum

10.03.2024

Von Max Bäurle

Fliegende Mähnen zum 25. Geburtstag – Heavy-Metal-Club feiert in Wessingen Jubiläum

© Max Bäurle

Der energiegeladene Auftritt von Steelpreacher aus Koblenz riss das Publikum mit.

Volle Dröhnung, fliegende Mähnen, schweißgebadete Musiker: Mit einem donnernden Konzertfestival und sechs Bands aus verschiedenen Stilrichtungen des Metal feierte der Heavy-Metal-Club Zollernalb am Samstag beziehungsweise in der Nacht auf Sonntag in der Turn- und Festhalle in Wessingen seinen 25. Geburtstag – und das, wie es sich für einen Metalclub gehört.

Los ging es am späten Samstagnachmittag mit dem Auftritt der Blackmetaller „Beast Of Damnation“ aus Stuttgart, die mit englischen Songs aber auch deutschen Texten einheizten. Obwohl sich die Halle da erst langsam füllte, gingen die bereits anwesenden Besucher des Events bei Titeln wie „Blutzoll“ bereits enthusiastisch mit. Bei „SOL“ aus Balingen drehte sich dagegen alles um einen abwechslungsreichen Melodic Death Metal. So durften sich die Fans in der Halle über das ganz neue „Into Oceans Deep“ mit balladesken Versatzstücken, teils auch etwas höherem Gesang und abgebremsten melodischen Elementen freuen, und teils wurde beinahe wie in der Oper gesungen (Bariton-Stimmlage).

Mit Gastsängerin Anja

„Seven Gates“, der vielleicht bekannteste Song der Band, ist auch ein sogenannter Demo-Track und wartete am Samstag mit etwas härteren Passagen, aber auch teils cleanem Gesang auf, und Gastsängerin Anja stellte ebenfalls ihre Fähigkeiten unter Beweis. Vor allem beim Refrain beeindruckten die tollen Harmonien. Bei „Decay Of All Our Beauty“ durfte ebenfalls die Gastsängerin glänzen, während bei „Thoughts Of An Agnostic“ die erste Gitarre beziehungsweise vor allem das Riffing auffielen.

Richtig gut kamen auch „Steelpreacher“ aus Koblenz in der mittlerweile gut gefüllten Halle an. Hier war von rockigen Momenten über traditionellen Heavy Metal bis hin zu Hochgeschwindigkeitskrachern so ziemlich alles geboten, und vor allem die Soli beziehungsweise die Instrumentaleinlagen sorgten für Erstaunen. Der energiegeladene Auftritt riss das Publikum mit, das begeistert abging und mitmachte und natürlich wurde teils auch gebängt.

„Wish You Were Beer“

Der Sänger gab beim gleichnamigen Titel bekannt „We Want Metal“, bei „D.O.A.“ wurde im Publikum mit gesungen, und die Combo bewies auch Sinn für Humor, als sie mit einem Augenzwinkern den Song „Wish You Were Beer“ intonierte, quasi in Anlehnung an den bekannten Rockoldie „Wish You Were Here“. Zu den eigenen Titeln gesellten sich als Zugaben „Wild Child“ von der Gruppe W.A.S.P. – und „I Wanna Rock“ (von Twisted Sister) letztgenanntes Lied vielleicht als Motto des Auftritts. Bei den Zugaben sang die Meute lautstark mit.

Fotostrecke
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Steelpreacher

© Max Bäurle

Headbanging bis das Bier überschwappt.

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Die Fans waren begeistert.

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Die Fans waren begeistert.

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Der Metal-Nachwuchs muss sich erst langsam an die Lautstärke gewöhnen.

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Steelpreacher

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Agent Orange

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Agent Orange

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Agent Orange

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Agent Orange

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Begeisterung bei den Fans.

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S.D.I.

© Max Bäurle

S.D.I.

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Löud

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Da ließ sich die Bisinger Band „Agent Orange“ nicht lumpen und zeigte sich ebenfalls spielfreudig, wie beim fetzigen Mitgrölsong „Smalltown Dreamer“ oder den toll groovenden „Right Now“ und „Spiderwoman“. Bei „Spiderwoman“ verblüffte die Band zudem mit traumhaften mehrstimmigen Gitarrenläufen. „Love Games“ kam teils getragen und beinahe balladesk daher, präsentierte aber auch härtere oder „stampfende“ Passagen und wurde mit einem Gitarrensolo der Extraklasse veredelt. „Back Into The Future“ war ebenfalls unter anderem mit getragenen Elementen aber vor allem schönen Melodien durchsetzt, während der anschließende Song im hohen Geschwindigkeitsbereich angesiedelt war. Als Zugaben erklangen „Back On The Road“, hier sang die Meute vor der Bühne ebenfalls mit, sowie die berührende Perle „Streetgang“ aus dem Jahr 1982, als die Band gegründet wurde, eine emotionale Ballade mit Tiefgang.

Die Speedmetaller „S.D.I.“, extra aus Osnabrück angereist, hatten dagegen drei neue Tracks vom neuesten Album „80´s Metal Band“ wie den Titelsong oder auch „Action“ und „Freeride“ mitgebracht. Natürlich wurde häufig mächtig Gas gegeben, „You´re Wrong“ durfte allerdings eher als sogenannter Stampfer bezeichnet werden, und einige wenige andere Lieder waren eher getragen gehalten oder beinhalteten ruhigere Stellen.

Veranstalter zufrieden

Bei „Wanker“, dem ersten Track des Demos „Bloodsucker“, animierte Sänger Reinhard die Fans auf lustige Weise zum Mitsingen, wohingegen er beim Intro von „Coming Again“ zur Konzertgitarre griff. Den Abschluss machte die Motörhead Tribute-Band „Löud“ aus Stuttgart mit Hits der britischen Kultband „Motörhead“ wie „Orgasmatron“. Im Merchandising-Bereich durften unter anderem T-Shirts, LPs oder CDs erworben werden. Die Veranstalter vom HMC Zollernalb zeigten sich mit dem Konzertfestival zufrieden, sie und einige weitere Anwesende trugen Shirts mit dem entsprechenden Jubiläumslogo hinten auf dem Rücken.

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