Handball

Finaler Härtetest für den HBW Balingen-Weilstetten: Schaffhausen dient als Gradmesser

26.01.2023

Von Marcus Arndt

Finaler Härtetest für den HBW Balingen-Weilstetten: Schaffhausen dient als Gradmesser

© Moschkon

Gegen Bern holte der HBW einen Sieg.

Vor dem Start in die Rest-Runde testet der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga final: am Freitag bei den Kadetten Schaffhausen (18 Uhr). Die Winter-Vorbereitung der Balinger verläuft bislang vielversprechend.

Allein die Verletzungsproblematik bremst den Branchenführer noch etwas aus. Vor Wochenfrist fehlten einige arrivierte Akteure beim 32:29-Erfolg über den BSV Bern. Neben Neuzugang Jens Schöngarth, welcher sich bereits in seiner ersten Trainingswoche bei den Schwaben in der rechten Wade eine starke Zerrung mit einem kleinen Muskelfasereinriss zugezogen hatte, fehlten Patrick Volz (Bänderriss im Sprunggelenk) und Filip Vistorop (Aufbautraining) sowie kurzfristig Kristian Beciri. Der abwehrstarke Kreisläufer musste wegen Rückenproblemen pausieren, hat aber bereits wieder am Übungsbetrieb teilgenommen.

Nach zwei intensiven Trainingswochen dosiert Jens Bürkle die Belastung, feilt an der Taktik des Tabellenführers. „In vielen, vielen Details, die wir in unserem Spiel brauchen, können wir uns noch steigern“, betont der Sportwissenschaftler. Er fügt hinzu: „Wie wir den Spielfluss erhöhen, wie wir das Tempo erhöhen, wie wir das Tempo vom Gegner kontrollieren – eher die großen Themen des Sports. In diesen Dingen müssen wir noch konsequenter in unserem Tun werden. Das haben wir in der ersten Saisonhälfte schon häufig geschafft, aber ich glaube, dass wir das noch besser können. Ich hoffe, dass sich die Dinge, welche in den vergangenen Wochen schon sehr, sehr gut waren, noch festigen.“

Weiter mit Rechtshänder auf Halbrechts

Da ist es bitter für die Balinger, dass Schöngarth, der den langzeitverletzten Uros Todorovic im rechten Rückraum ersetzen soll, fehlt. „Wir können Jens nicht so richtig einspielen und werden das auch bis zum Start gegen Elbflorenz nicht hinkriegen“, räumt der 42-Jährige unumwunden ein. Dieser hat in den vergangenen Tagen mehr und mehr das Angriffsverhalten in den Fokus gerückt. Die Linkshänder-Problematik im Rückraum bleibt, fährt der erfahrene Übungsleiter fort, „deshalb werden wir weiter das Rechtshänder-Thema auf Halbrechts haben.“ Häufig löste der HBW dies sehr solide, tat sich im stehenden Angriff in der ersten Saisonhälfte aber oft auch schwer.

„Wir müssen versuchen, ein paar Varianten reinzubekommen. Nicht nur im Rückraum“, fordert der Balinger Coach, „Überraschungsmomente, welche wir aus dem Ärmel schütteln können, wenn wir sie brauchen. Ein paar Wiederholungen wollen wir bei diesen Dingen bis zum Start gegen Dresden noch drin haben.“

Eine weitere Standortbestimmung wird das Duell mit dem top besetzten Schweizer Serienmeister Schaffhausen sein. Das Team von Adli Eyjolfsson muss weiter auf seinen Rückraumstrategen Joan Canellas und Rechtsaußen Odinn Rikhardsson verzichten, die bei der WM am Ball sind.

Top besetzter Kontrahent

Dennoch: Die Kadetten, aktuell Tabellenzweiter in der QHL hinter dem HC Kriens-Luzern, sind noch einmal eine andere Hausnummer als zuletzt der BSV Bern. „Schon noch mal einen Ticken stärker – eine Spitzenmannschaft mit Champions-League-Ambitionen“, sagt Bürkle über die top besetzten Eidgenossen. „Wir müssen schauen, dass wir in der Endphase der Vorbereitung langsam hochfahren“, fordert er, „wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder gegen Schaffhausen gespielt. Ich hoffe, dass die Kadetten unsere Fehler aufdecken, damit wir diese bis zum Start in die Runde abstellen können.“

Nach einem freien Wochenende feilt der frühere Erstliga-Kreisläufer weiter an der Form der „Gallier“, welche zum Start in die Rest-Runde den HC Elbflorenz (4. Februar, 19 Uhr) in der SparkassenArena erwarten. Eine Woche später im ersten Spiel der Rückrunde trifft der HBW zu Hause auf Verfolger Eulen Ludwigshafen (11. Februar, 19 Uhr).

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