Zollernalbkreis

Fahrradtour von Balingen nach Royan: Klinikmitarbeiter sammelt Spenden für die Kinderklinik

26.03.2023

Von Pascal Tonnemacher

Fahrradtour von Balingen nach Royan: Klinikmitarbeiter sammelt Spenden für die Kinderklinik

© Pascal Tonnemacher

Mike Reif in voller Montur auf dem Fahrrad vor dem Zollernalb-Klinikum in Balingen. Die Spenden, die er mit seiner Tour nach Royan sammelt, sollen an die künftige Kinderklinik gehen.

Mike Reif aus Balingen will im Juli mit dem Fahrrad innerhalb von 10 Tagen die fast 1000 Kilometer in die französische Partnerstadt Royan bewältigen. So möchte der Teamleiter der Anästhesie Spenden für die Ausstattung der Patientenzimmer in der künftigen Kinderklinik in Balingen sammeln.

Bücher, Spielsachen, Dekoration: Damit es die zukünftigen Patienten in der Balinger Kinderklinik auch gemütlich und schön haben, fehlt es noch an Ausstattung für die Zimmer.

Noch ist dort ohnehin Baustelle, doch auch zum geplanten Start im Juli wären die Zimmer eigentlich nur mit dem medizinisch Notwendigen ausgestattet.

Viel auf dem Fahrrad unterwegs

Mike Reif ist Teamleiter in der Anästhesie des Zollernalb-Klinikums, doch auch gerne auf dem Fahrrad unterwegs, fährt von Balingen aus bei Wind und Wetter auch zweimal wöchentlich zur Arbeit nach Albstadt.

Dass der Landkreis trotz eines erwartbaren Minusgeschäfts eine Kinderklinik im Zollernalbkreis bauen lässt, „finde ich toll, das muss man unterstützen“, sagt Reif im Gespräch mit dem ZAK.

Der 48-Jährige spielt bereits seit einem Jahr mit dem Gedanken, eine Bikepacking-Tour nach Royan, die französische Partnerstadt Balingens, zu starten. Er will also knapp 1000 Kilometer mit dem Fahrrad fahren. Geschlafen wird unterwegs im Zelt auf Campingplätzen. Diese Idee verwirklicht er in diesem Sommer und kombiniert sie mit einer Spendenaktion zugunsten der Kinderklinik.

Wer will, kann spenden

Wer die Aktion unterstützen will, kann auf betterplace.org unter dem Stichwort „Mike Reifs Spendenaktion: bike4kinderhelden“ dem Förderverein „ZoKli Kinderhelden e. V.“ eine Spende zukommen lassen. Auch hiesige Unternehmen sollen angesprochen werden.

9000 Euro benötigt der Förderverein für die Ausstattung der sechs Zimmer. So habe es die Innenarchitektin überschlagen.

Reif wird also ab Donnerstag, 6. Juli, innerhalb von 10 Tagen die Strecke an die Atlantikküste mit dem Fahrrad absolvieren. 972 Kilometer lang soll diese sein, zumindest laut dem Schild am Balinger Rathaus. In Reifs rund 10 Kilo schweren Packtasche: lediglich Wechsel- und Regenklamotten, Zelt und Isomatte.

Fahrradtour von Balingen nach Royan: Klinikmitarbeiter sammelt Spenden für die Kinderklinik

© Privat

972 Kilometer bis Royan: Das zeigt das Schild am Balinger Rathaus an. Mike Reif will die Strecke mit dem Fahrrad abradeln und Spenden für die Kinderklinik sammeln.

Die Ankunft ist am Samstag, 15. Juli, geplant. Dann erwartet den Familienvater ein von der Balinger Stadtverwaltung angefragter Empfang in der Partnerstadt. Dazu hat sich auch Klinikchef Dr. Gerhard Hinger angekündigt. Hinger und das Zollernalb-Klinikum unterstützen den Förderverein bei der Kommunikation der Aktion. Für die Tour nutzt Reif seine Überstunden. Zurück gehe es dann per Zug oder mit dem Auto.

Dass die täglichen Etappen von knapp 100 Kilometern gut machbar sind, davon ist Reif überzeugt. „Ich muss ja sonst nichts den ganzen Tag machen“, sagt der Familienvater.

Fahrradtour von Balingen nach Royan: Klinikmitarbeiter sammelt Spenden für die Kinderklinik

© Privat

So wird in etwa die knapp 1000 Kilometer lange Tour von Balingen nach Royan an die französische Atlantikküste verlaufen.

Eine Route hat er schon zusammengestellt. Diese wird hauptsächlich über Radwege und in Frankreich dann im Speziellen über den „EuroVelo 6“ quer durchs Nachbarland führen. Richtig anspruchsvoll werde lediglich die erste Etappe durch den Schwarzwald, wegen der Höhenmeter.

Entlang der Strecke gebe es dann viele Campingplätze zum Schlafen und Waschen. Erfahrungen mit Rucksackreisen habe er in seiner Jugend auch gemacht. Reif ist also schon bestens vorbereitet. Es hapert nur noch an seinen Französisch-Kenntnissen, sagt der 48-Jährige.

Frau wird dann doch noch überzeugt

Unterstützt wird Reif auch von seiner Familie. Dabei war seine Frau zunächst nicht gerade angetan von der Idee. Nachdem die Aktion aber in trockenen Tüchern war und auch der Klinikchef eingeweiht und begeistert war, steht auch sie vollkommen hinter ihm und unterstützt ihn, erzählt Reif. „Ich habe sie quasi vor vollendete Tatsachen gestellt und jetzt hält sie mir dankbarerweise den Rücken frei für diese Zeit.“

Vollkommen alleine wird Reif auf der Tour aber wohl nicht bleiben, das zeichnet sich schon ab. Viele Bekannte und Kollegen seien begeistert von der Idee und wollen ein Stück mitfahren, erzählt Reif.

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