Balingen

„Erreichtes bewahren, Notwendiges verändern“

08.05.2023

von Jasmin Alber

„Erreichtes bewahren,
Notwendiges verändern“

© Jasmin Alber

Sucht das Gespräch mit den Bürgern, der neugewählte Oberbürgermeister Dirk Abel.

Mit seinem Amtsantritt in diesem Monat betritt der neu gewählte Balinger Oberbürgermeister Dirk Abel die kommunalpolitische Bühne.

Bei der Neuwahl des Balinger Oberbürgermeisters war CDU-Kandidat Dirk Abel der klare Sieger. Er konnte im zweiten Wahlgang knapp 56 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Noch am Wahlabend erklärte er: „Ich war fast vier Monate unterwegs in der Stadt und in den Ortschaften, ich habe die Menschen noch besser schätzen und kennengelernt“, fasste der Wahlsieger des Abends zusammen. Ihm sei bewusst, dass die Wahl ein großer Vertrauensbonus sei, „es ist Verantwortung und Verpflichtung zugleich“, wie er betonte. Er wolle dafür sorgen, dass seine Arbeit nachvollziehbar und verständlich sei für die Bürger. Transparenz schaffe Vertrauen und Vertrauen wiederum Akzeptanz. „Das ist das tragende Fundament für meine Arbeit“, betonte Abel. Er freue sich ebenso auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten als auch auf „kritische, sachliche und weiterführende Anregungen“. Sein Dank galt dem Wahlkampfteam, seinen Unterstützern, den Wählern, den „fairen Mitbewerbern“ und vor allem natürlich seiner Familie. Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Gemeinderat wolle er „Erreichtes bewahren, Notwendiges verändern“ und die Gesamtstadt in eine gute Zukunft führen.

Gelungene Postkartenaktion

Einige Punkte, die sich aus der Postkartenaktion am Anfang seines Wahlkampfes konkretisiert haben, führt Dirk Abel auf: So soll der Erfolg der Innenstadt erhalten werden, „es muss aber genauso darum gehen, die Stadtteile weiterzuentwickeln“. Er sehe Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Infrastruktur – von Schulen bis Straßen. Apropos: Da Abel viel mit dem Rad in Balingen unterwegs ist, hat er schon so einige Schwachstellen im Netz ausgemacht. Die Sanierung von Straßen und Radwegen muss aus seiner Sicht geschickt kombiniert werden. Der Fachkräftemangel – im Rathaus wie in anderen Branchen – müsse gemeinsam mit der Wirtschaft angegangen werden. Potenzial sieht Dirk Abel zudem beim Thema Wohnen, bei dem man beispielsweise bei der Quartiersentwicklung Mehrgenerationenkonzepte bedenken solle.

Akzeptable Lösung

Ebenfalls im Privaten gibt’s für Dirk Abel bis Mitte Mai noch einiges zu tun. Neben der Aufgabe des Vorsitzes bei der Sportvereinigung Mössingen wird er in nächster Zeit beantragen, aus dem Mössinger Gemeinderat auszuscheiden. Obwohl theoretisch das Balinger Oberbürgermeisteramt und die Ehrenämter in Mössingen rechtlich vereinbar wären, „will ich mich voll und ganz Balingen und seinen Menschen zuwenden“, sagt Abel im ZAK-Gespräch.

Ein Faktor, der sowohl privater als auch dienstlicher Natur ist, ist der angekündigte Umzug nach Balingen. Denn nur wenn Abel seinen Wohnsitz in Balingen (oder im Zollernalbkreis) hat, kann er sich bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr für den Kreistag aufstellen lassen. In jenem Gremium sind viele Bürgermeister von Städten und Gemeinden des Landkreises vertreten.

„Ich habe immer offen erklärt, dass ich als Oberbürgermeister nach Balingen umziehen werde“, sagt der 45-Jährige, der im Landkreis Sigmaringen geboren und aufgewachsen ist und seit 2009 in Mössingen wohnt, dazu. „Dieser Entschluss, auch von meiner Frau, hat nach wie vor Gültigkeit.“ Es brauche jedoch immer eine akzeptable Lösung für die Familie – Dirk und Iris Abel haben vier schulpflichtige Kinder –, und dazu brauche es auch die passende Immobilie. „Der Zeitpunkt des Umzugs ist davon abhängig.“

Die Nähe zu den Menschen möchte er auch als Oberbürgermeister beibehalten, konstatiert Dirk Abel. „Das ist für mich das, was das Amt des Oberbürgermeisters ausmacht.“


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