Albstadt

Ernst Koch ist tot: Abschied vom Vater des Ebinger Heimatmuseums

18.05.2022

Von Dagmar Stuhrmann

Ernst Koch ist tot: Abschied vom Vater des Ebinger Heimatmuseums

© Dagmar Stuhrmann

Ernst Koch ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Wie kaum ein anderer setzte er sich für den Fortbestand des Ebinger Heimatmuseums ein: Ernst Koch hat die Geschichte Ebingens lebendig gehalten, den Fundus betreut, Ausstellungen initiiert und Führungen geleitet. Jetzt ist er im Alter von 93 Jahren gestorben.

Trauer löst die Nachricht vom Tode Ernst Kochs aus. Der langjährige Betreuer des Ebinger Heimatmuseums ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Schon als kleiner Junge hatte er sich für die Ebinger Geschichte interessiert. Zeitlebens war es ihm ein Anliegen, diese Geschichte lebendig zu halten. Viele Jahre lang betreute er den Fundus des Heimatmuseums, organisierte Ausstellungen und brachte den Besuchern bei Führungen die Vergangenheit nahe.

Unermüdlicher Einsatz

Ohne ihn und ohne seinen unermüdlichen Einsatz würde es das Heimatmuseum heute wohl nicht mehr geben. Erst nach zähem Ringen mit der Stadtverwaltung war es Ernst Koch und seinen Mitstreitern in den 1990er Jahren gelungen, eine neue Bleibe für das Heimatmuseum im Spitalhof zu bekommen, nachdem die Exponate zuvor in verschiedenen Depots verschwunden gewesen waren. Doch die Schätze vergangener Tage hatten es nach Ansicht des Hobbyheimatforschers verdient, einen angemessenen Platz zu erhalten.

Akribisches Quellenstudium

Sein breites Wissen machte Ernst Koch zu einem ausgewiesenen Fachmann und kundigen Ansprechpartner, wenn es um heimatgeschichtliche Fragen geht. Fragen, denen er mit akribischem Quellenstudium auf den Grund ging. Doch er kannte auch die Geschichtchen hinter den großen Ereignissen – dadurch gelang es ihm, Vergangenes gegenwärtig werden zu lassen.

Umfangreiches Hintergrundwissen

Geboren in Ebingen, wurde Ernst Koch als Sechzehnjähriger zum Kriegsdienst einberufen. Als er aus der Gefangenschaft zurückkehrte, ging er nicht in den Mechanikerberuf zurück, sondern arbeitete auf dem Bau und in einer Chemikalienfabrik, bevor er zur Spedition Hamacher wechselte, für die er 35 Jahre lang bis zur Rente als Fernfahrer auf der Straße unterwegs war. In seiner Freizeit frönte er mit großem Engagement seinem Hobby, las alles, was ihm in Sachen Ebinger Vergangenheit in die Hände kam und erwarb sich so sein umfangreiches Hintergrundwissen.

Erfolge gaben ihm recht

Wenn es um die Sache ging, scheute Ernst Koch auch nie den Disput. Meist schaffte er es auch, diejenigen, die anderer Auffassung waren, in seinem Sinne zu überzeugen. Die Erfolge bei manch strittigen Themen gaben ihm recht. Die Liste der Projekte, für die er sich im Lauf der Jahre stark machte, ist lang. So setzte er sich zum Beispiel mit großen Engagement dafür ein, dass der Plan von einem Bürgerbrunnen in die Tat umgesetzt wurde.

Wer ihn kannte, wird Ernst Koch in bester Erinnerung behalten. Die besondere Anteilnahme gilt seiner Familie.

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