Albstadt

Ermittlungen zu Doppelmord in Altenstadt: 32-jähriger Tatverdächtiger aus Pfeffingen in U-Haft

16.05.2023

Von Jelena Marjanov

Ermittlungen zu Doppelmord in Altenstadt: 32-jähriger Tatverdächtiger aus Pfeffingen in U-Haft

© Michael Würz

Ein Abschleppwagen mit dem von der Polizei beschlagnahmten Fahrzeug fährt am Ort der Festnahme los.

Nachdem am Dienstagmorgen drei Tatverdächtige im Zusammenhang zu den Ermittlungen zu einem ermordeten Ehepaar aus Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm) festgenommen wurden, ist nun mehr bekannt. Unter den Tatverdächtigen sind der Sohn des Getöteten und seine Ehefrau. Der Tatverdächtige aus Albstadt sei ein Bekannter des Sohnes.

Wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mitteilt, wurden am frühen Dienstagmorgen mit Unterstützung von Spezialkräften in Altenstadt (Landkreis Neu-Ulm) und Pfeffingen insgesamt drei Tatverdächtige im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu einem ermordeten Ehepaar in Altenstadt vorläufig festgenommen. Sie sitzen nun in Untersuchungshaft.

Albstädter ist Bekannter des Sohnes

Einer der Verhafteten ist ein 32 Jahre alter Mann aus Albstadt-Pfeffingen. Die anderen beiden, eine 32-jährige Frau und ihr 37-jähriger Ehemann, kommen aus dem Bereich Altenstadt. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft Memmingen handelt sich bei den beiden in Altenstadt festgenommenen Personen um den Sohn und die Schwiegertochter des ermordeten 70-Jährigen. Bei dem in Albstadt festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um einen Bekannten des Sohns.

Die drei sind noch am Dienstag der Haftrichterin am Amtsgericht Memmingen vorgeführt worden, die die jeweiligen Haftbefehle eröffnete und die Untersuchungshaft bestätigte. Man habe sie in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht.

Motiv: Streit um Vermögen und Vermögenswerte

Nach den Festnahmen durchsuchten die Ermittler zwei Wohnobjekte in Altenstadt und Pfeffingen, um Spuren zu sichern, heißt es in der Pressemitteilung. Der Tatverdacht gegen die Verhafteten habe sich aufgrund zahlreicher physikalischer und digitaler Spuren, die die Ermittler festgestellt und ausgewertet hatten, in den vergangenen Tagen erhärtet. Als zentrales Motiv komme nach derzeitigem Erkenntnisstand vor allem Streit um Vermögen und Vermögenswerte in Frage.

Der Einsatz in Pfeffingen hatte auch deshalb Aufmerksamkeit erregt, weil die Polizei das mutmaßliche Fahrzeug des Tatverdächtigen noch vor Ort beschlagnahmen ließ. Die Staatsanwaltschaft Memmingen bestätigte bereits am frühen Dienstagmorgen auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER einen Zusammenhang des Einsatzes mit den Ermittlungen zu einem ermordeten Ehepaar in Altenstadt.

Ermittlungen zu Doppelmord in Altenstadt: 32-jähriger Tatverdächtiger aus Pfeffingen in U-Haft

© Michael Würz

Ermittler aus dem Raum Ulm laufen nach dem Zugriff durch Pfeffingen, bringen Einsatztaschen und schusssichere Weste zurück zum Wagen, den sie an der Ortschaftsverwaltung abgestellt hatten.

Angehörige hatten das Ehepaar, 55 und 70 Jahre alt, im April tot in ihrem Wohnanwesen in im Altenstädter Ortsteil Untereichen aufgefunden. Bereits am Tatort hätten die Ermittler festgestellt, dass der Plan der Täterschaft, das Geschehen wie einen erweiterten Suizid aussehen zu lassen, nicht aufging.

Polizei hat im sozialen Umfeld ermittelt

Zur Klärung des Falls wurde von der Kriminalpolizei Neu-Ulm unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen die Sonderkommission Mühlbach eingerichtet. Kurz nach Beginn der Ermittlungen habe man Menschen aus der Gegenwart und der Vergangenheit im sozialen Umfeld der Getöteten identifiziert, die mögliche Motive für die Gewalttat haben könnten, so die Polizei.

Die Sonderkommission Mühlbach habe bislang rund 230 Ermittlungsspuren angelegt und bearbeitet, über 50 Vernehmungen durchgeführt und rund 400 Asservate erfasst sowie bereits ausgewertet. Die Ermittler würden noch einige Zeit benötigen, um belastende und entlastende Feststellungen zu prüfen. Einige Spuren müssten noch ausgewertet werden, es seien auch weitere Zeugenvernehmungen geplant.

Experten der Rechtsmedizin Ulm seien beauftragt worden, um Gutachten zu den einzelnen Spurenlagen zu erstellen. Weitere Verfahrensdetails könnten derzeit nicht bekanntgegeben werden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.

Diesen Artikel teilen: