Geislingen

Erlaheimer reagieren auf 2G-plus-Regel: Das Luciafest am 11. Dezember ist gestorben

24.11.2021

Von Rosalinde Conzelmann

Erlaheimer reagieren auf 2G-plus-Regel: Das Luciafest am 11. Dezember ist gestorben

© Wolfgang Renz

2019 erlebten die Erlaheimer zum letzten Mal ein besinnliches Luciafest. Dieses war auch für 2021 geplant, wurde jetzt aber kurzfristig abgesagt (Archivfoto).

„Es ist schade drum, aber wir sehen keine andere Möglichkeit als abzusagen“, erklärt Uschi Haller, die Vorsitzende des Erlaheimer Kulturvereins H15. Nachdem für Weihnachtsmärkte in der Corona-Alarmstufe 2 die 2G-plus-Regel gilt, ist das Luciafest am 11. Dezember gestorben. Am Dienstagabend hat der Vereinsausschuss diese Entscheidung getroffen.

Nachdem die Kulturscheune nach einer langen Zeit der Stille im Oktober einen Neustart mit dem Auftritt des Stuttgarter Kabarettisten Michael Panzer hatte, haben die Verantwortlichen hoffnungsvoll auf den Winter geblickt und damit begonnen, das Luciafest für den 11. Dezember zu planen.

18 Stände waren angemeldet

Laut Haller hatten sich 18 Standbetreiber für den kleinen, heimeligen Adventsmarkt angemeldet. Überwiegend Privatleute und Hobbykünstler aus Geislingen und den Ortsteilen. Auch der Kulturverein selbst hätte wieder einen Stand mit seinem leckeren, selbst gemachten Weihnachtsgebäck und einer Bewirtung gehabt. „Insgesamt wären wunderschöne, nachhaltige Sachen und überwiegend Handarbeiten auf dem Markt präsentiert worden“, bedauert Haller.

3G-Regel wäre umsetzbar gewesen

Unter 3G-Bedingungen wäre die Organisation und Durchführung des Lichterfestes für den Verein gut machbar gewesen, sagt Haller. Aber die 2G-plus-Regelung sei keine Option für den Verein. „Das ist einfach nicht machbar“, sagt Haller, die am Dienstagabend kurzfristig den Ausschuss zusammengetrommelt hat, nachdem bekannt wurde, dass die Alarmstufe 2 kommt. „Wenn jeder einen Schnelltest braucht, um den Markt zu besuchen, wird es schwierig.“ Viele würden deshalb daheim bleiben.

„Es gab überhaupt keine Diskussion“, sagt die Vereinschefin. Alle zehn Ausschussmitglieder hätten für die Absage gestimmt. „Das passt jetzt einfach nicht bei den alarmierenden Infektionszahlen“, betont die Erlaheimerin. „Es ist einfach ein ungutes Gefühl da.“

Verständnis ist da

Ein Standbetreiber hatte bereits vor der offiziellen Absage angerufen, um mitzuteilen, dass er nicht teilnehmen wird. Die anderen werden jetzt alle von den Erlaheimern kontaktiert, um ihnen die Entscheidung, den Markt abzusagen, persönlich mitzuteilen. Mit Problemen oder harschen Reaktionen rechnet Haller nicht: „Das Verständnis ist da.“

Für den Kulturverein ist die Absage verkraftbar, finanzielle Auswirkungen sind keine zu befürchten. Haller und ihre Vereinskollegen sind sich sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen haben und hoffen, dass – nach zwei abgesagten Märkten – 2022 wieder eine strahlende Lucia das Adventsmärktle eröffnen wird.

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