Balingen

Erfahrener Kletterer stürzt im Balinger Vertical-Kletterzentrum in den Tod

04.03.2019

von Nicole Leukhardt

Vergangene Woche fiel ein Mitarbeiter bei Wartungsarbeiten von einer Kletterwand im Vertical-Kletterzentrum in Balingen. Er erlag wenige Zeit später seinen Verletzungen.

Das Team um Geschäftsführerin Marion Kapfer steht noch immer unter Schock: Vergangenen Donnerstagvormittag gegen 10.20 Uhr war ein Mitarbeiter bei Wartungsarbeiten in der Kletterhalle abgestürzt.

Erfahrener Kletterer stürzt im Balinger Vertical-Kletterzentrum in den Tod

© Pixabay

Bei Wartungsarbeiten an einer Kletterwand wie dieser war vergangenen Donnerstagvormittag ein Mitarbeiter im Balinger Kletterzentrum Vertical abgestürzt. Er verstarb kurz danach. Die Staatsanwaltschaft versucht nun, die Gründe für den Absturz zu ermitteln.

Er wurde zunächst mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, dann in die Klinik nach Tübingen verlegt. Dort erlag er in der Nacht auf den 2. März seinen Verletzungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Kletterzentrums.

„Die genauen Umstände des Unfalls sind bislang unklar. Weder die Sturzhöhe noch die Sturzursache sind bekannt“, schreibt die Geschäftsführerin in einer Pressemitteilung. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die Kletterhalle nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Verunglückte war alleine geklettert. 

Schüler sahen das Unglück

Zum Zeitpunkt des Unfalls hatten sich allerdings Schüler der Balinger Realschule in der Kletterhalle aufgehalten, die dort ihren Wintersporttag verbracht hatten.

„Nach dem Unfall wurde die Gruppe aus der Kletterhalle gebracht, ein paar der Kinder haben den Sturz mitbekommen“, sagt Realschulrektor Michael Damm.

Inwieweit die Schule die angebotene Nachsorge in Anspruch nehmen wird, will Damm nach den Winterferien entscheiden.

Staatsanwaltschaft ermittelt die Ursache

Die Tübinger Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. „Das ist Routine bei allen Todesfällen, die keine natürliche Ursache haben“, erklärt Dr. Martin Klose, der Vertreter des Leitenden Oberstaatsanwalts in Tübingen. Von einer Obduktion sehe die Staatsanwaltschaft, die den Leichnam zwischenzeitlich freigegeben hat, ab.

„Wir sind alle zutiefst betroffen“, sagt Marion Kapfer. „Der Verstorbene war ein sehr erfahrener Kletterer. Jeder hat ihn gekannt bei uns“, erzählt sie.

Verunglückter war erfahrener Kletterer

Seit mehreren Jahren sei er für die Sicherheit im Kletterzentrum Balingen zuständig gewesen und habe Kletterkurse gegeben. Zwar sei der Verunglückte über 70 Jahre alt gewesen, „aber er hat uns, was Fitness angeht, alle in die Tasche gesteckt“, sagt sie.

Eine Ausbildung zum Trainer C Sportklettern Breitensport hatte er beim Deutschen Alpenverein (DAV) absolviert. Die Sektion Ebingen des Deutschen Alpenvereins ist als Partner der Hallenbetreiber für das Kursprogramm im Kletterzentrum zuständig.

Kletterer unterlief womöglich ein Fehler

Die Staatsanwaltschaft Hechingen wird das Ermittlungsverfahren von den Tübinger Kollegen übernehmen und versuchen, die Ursache für den Absturz zu klären.

Momentan sehe es so aus, als sei dem Kletterer tragischerweise ein Fehler unterlaufen, sagt Marion Kapfer. Die Betreiber des Kletterzentrums Balingen können auch Tage später kaum begreifen, was geschehen ist und bedauern den Unfall sehr.

„Den Angehörigen gilt unser tiefstes Mitgefühl“, formuliert Marion Kapfer.

 

Update, 16.55 Uhr: Wie sich der verunglückte Kletterer gesichert hatte, ist derzeit noch unklar und Teil der Ermittlungen. Er war zum Unfallzeitpunkt allein. Der Unfall geschah in der Kletterhalle im Vertical-Kletterzentrum und nicht wie zuerst berichtet im Gebäudeteil, wo sich das Berolino befindet. 

Update, 18 Uhr: Zum Zeitpunkt des Unfalls hatten sich allerdings Schüler der Balinger Realschule in der Kletterhalle aufgehalten, die dort ihren Wintersporttag verbracht hatten. „Nach dem Unfall wurde die Gruppe aus der Kletterhalle gebracht, ein paar der Kinder haben den Sturz mitbekommen“, sagt Realschulrektor Michael Damm. Inwieweit die Schule die angebotene Nachsorge in Anspruch nehmen wird, will Damm nach den Winterferien entscheiden

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