Albstadt

Epiphaniaskonzert in Pfeffingen: Nach manchen Stücken hörte man die berühmte Stecknadel fallen

10.01.2022

Von Susanne Conzelmann

Epiphaniaskonzert in Pfeffingen: Nach manchen Stücken hörte man die berühmte Stecknadel fallen

© Susanne Conzelmann

Diana Schierreich und Gunnar Schierreich traten in der Pfeffinger St. Nikolauskirche gemeinsam auf.

Mit 12 Monaten Verspätung begeisterte das Epiphaniaskonzert mit Sopranistin Diana Schierreich, ihrem Vater, dem Tenor Gunnar Schierreich sowie Organist Bernd Koch das Pfeffinger Publikum. Die Mühen einer Anmeldepflicht und eines Hygienekonzepts zahlten sich aus.

Begeisterten und dankbaren Applaus konnten jüngst beim Epiphanias-Konzert in der St. Nikolauskirche Pfeffingen die Musiker entgegennehmen. Sopranistin Diana Schierreich, Tenor Gunnar Schierreich und Pianist Bernd Koch hatten ein Programm zusammengestellt, das gleichermaßen professionell wie berührend war.

Ein Jahr zuvor war das Konzert pandemiebedingt abgesagt worden

„Mit einem Jahr und ein paar Minuten Verspätung“ konnte Kirchengemeinderatsvorsitzender Jürgen Kohnert die Gäste begrüßen, wie er selbst formulierte. Denn 2021 hatte das traditionelle Konzert am 6. Januar pandemiebedingt noch abgesagt werden müssen und auch in diesem Jahr waren mit der Einhaltung von 2Gplus einige Hürden zu überwinden gewesen.

Schon das erste Stück wurde meisterhaft vorgetragen

Aber dass sich die Mühen einer Anmeldepflicht und eines Hygienekonzepts gelohnt hatten, wurde Künstlern wie Konzertbesuchern nach wenigen Minuten klar: Schon das Eingangsstück, passend zum Feiertag war dies „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, wurde von Bernd Koch an der Orgel meisterhaft vorgetragen.

Klare, warme Stimme

Mit ansprechenden Variationen des Chorals bewies Koch, dass alte Choräle auch in modernem Kleid nichts an ihrer Faszination und Intensität verloren haben. Feierlich und erhebend sang Gunnar Schierreich „Adeste fidelis“. Musikalisch begleitet wurde der Tenor hier von Bernd Koch am Piano und Diana Schierreich an der Geige.

Tochter steht dem Vater in nichts nach

Virtuos spielte diese auch bei der freudigen, temporeichen Sonatine von Franz Schubert. Aus den Weihnachtsliedern des Dichterkomponisten Peter Cornelius sang der passionierte Sänger zwei Lieder, die musikalisch die Weihnachtsbotschaft erzählen und der kultivierten Stimme Schierreichs aufs Vorzüglichste entgegenkamen.

Schwierige Passagen mühelos gemeistert

Doch auch Gunnar Schierreichs Tochter steht ihrem Vater in Punkto Professionalität und Ausdruck in nichts nach. Mit klarer, warmer Stimme, dezent von Bernd Koch am Piano begleitet, meisterte Diana Schierreich scheinbar mühelos hohe Passagen, gerade beim romantischen Wiegenlied von Max Reger.

In der Pause wurde gelüftet

Nach der Pause – um die Kirche coronakonform zu lüften und die Besucher mit Teepunsch zu stärken – machte Cornelia Schierreich den Familienauftritt komplett. Sie rezitierte den deutschen Text von „In the bleak midwinter“ des englischen Komponisten Gustav Holst, da dies ein Lieblingslied ihrer Tochter sei. Gelöst, doch akzentuiert interpretierte diese das vertonte Gedicht.

Nicht zu applaudieren fiel oft schwer

Mit den beiden Duetten „Angels´ Carol“ und „Kumbayah“ verlangten Vater und Tochter dem Publikum fast Unmögliches ab, hatten die Künstler doch zu Beginn des Konzerts darum gebeten, zwischen den Stücken keinen Beifall zu klatschen. So blieb das Publikum fasziniert und bewegt still.

Epiphaniaskonzert in Pfeffingen: Nach manchen Stücken hörte man die berühmte Stecknadel fallen

© Susanne Conzelmann

Bernd Koch begleitete die Sänger an der Orgel.

Applaus, zwar Brot des Künstlers,, wäre diesem Hörgenuss eh so wenig gerecht geworden wie es Worte können. Auch nach dem Spiritual „Behold the star“ mit einem furiosen Finale Gunnar Schierreichs hätte man die berühmte Stecknadel fallen hören können.

Begegnungen sind enorm wichtig

Dafür zog Bernd Koch an der Orgel bei „Oh du fröhliche“ nochmals sämtliche Register. Jürgen Kohnert, der gemeinsam mit seinen Kirchengemeinderatskollegen Natascha Fiderer und Diethelm Geiger passende Texte zwischen den Liedern vorgelesen hatte, dankte den Künstlern. „Ich bin,“ sagte er, „in der Jugendarbeit tätig und habe die vergangenen Monate oft gehört, wie wichtig in dieser Zeit Begegnung und besondere Aktivitäten für Kinder sind.

Konzertbesucher zeigten sich dankbar

Aber auch wir Erwachsenen brauchen es, auch wir brauchen Kultur, das Besondere!“ Wie dankbar die Konzertbesucher für diesen besonderen Abend waren, zeigte sich – beim nun erlaubten und gewünschten – Schlussapplaus.

Mit „Gesu Bambino“endete das Epiphaniaskonzert

Und auch wie gut es den Künstlern tat, endlich wieder auftreten zu können, war deutlich sichtbar, dankbar nahmen sie die stehenden Ovationen entgegen. Mit der Zugabe „Gesu Bambino“, dessen Melodie das Thema aus „Adeste fideles“, dem ersten gemeinsamen Stück, aufnahm, endete das Epiphaniaskonzert.

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