Handball

Emotionalität entscheidend: HBW Balingen-Weilstetten bekommt es mit Melsungen zu tun

08.12.2021

Von Marcus Arndt

Emotionalität entscheidend: HBW Balingen-Weilstetten bekommt es mit Melsungen zu tun

© Herl

Mit Melsungen wartet wieder eine anspruchsvolle Heimaufgabe.

Nach vier Niederlagen in Folge erwartet der kriselnde Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstagabend die MT Melsungen. Auch bei den Nordhessen läuft es bislang nicht rund.

Nach dem Trainerwechsel kämpfen die Bartenwetzer um den Anschluss an die Top Fünf. „Der Umstellungsprozess dauert noch an“, meint Jens Bürkle, „aber die Handschrift von Parrondo ist klar zu erkennen.“

Was der MT noch fehlt? Konstanz und Stabilität. Nach drei Siegen in Serie gegen Angstgegner Stuttgart (Endstand: 29:23), in Leipzig (26:22) und gegen die Rhein-Neckar Löwen (25:24) haben die Melsunger zuletzt zwei Mal in Folge verloren. Damit hat es das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo verpasst, etwas näher an die Europapokalränge heranzurücken. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, betont Melsungens Kapitän Kai Häfner.

Großer Aufwand nicht belohnt

Trotz der Derby-Niederlage präsentiert sich die MT unter der Regie des Gudmundsson-Nachfolgers deutlich homogener als in der ersten Saisonphase. „Kreativ und mutig“, beschreibt der Balinger Coach die ambitionierten Hessen, „die ihre starken Rückraumschützen immer besser in Position bringen und auch sehr variabel über den Kreis spielen“.

Beim 28:31 in Wetzlar reichte das nicht – weil Julius Kühn einen gebrauchten Tag erwischte und auch die Abwehr trotz 15 Paraden von Nebojsa Simic nicht immer stabil wirkte. Kurz vor Spielende – beim 27:26 (54. Minute) – hatte der Tabellenneunte nach Treffern von Yves Kunkel und Timo Kastening vor 884 Zuschauern das Momentum auf seiner Seite, ehe wieder Wetzlar das Kommando übernahm. „Der Gegner hat es auch gut gemacht, genauso wie der HSV vor einer Woche“, räumt Häfner gegenüber der HNA (Hessisch Niedersächsische Allgemeine) unumwunden ein. Dennoch tue es weh, so zu verlieren, sagt der Linkshänder, „wir haben uns für unseren großen Aufwand erneut nicht belohnt.“

Ruminsky und Wiederstein wieder dabei

Am Donnerstag bestreitet Melsungen (19.05 Uhr, SparkassenArena) die dritte Auswärtspartie in Folge, geht als klarer Favorit gegen kriselnde Schwaben auf die Platte. Diese schweben nach sieben Niederlagen in den vergangenen acht Begegnungen in akuter Abstiegsgefahr.

„Bis auf fünf Minuten haben wir in Leipzig ohne Sieben ein gutes Spiel gemacht“, urteilt Bürkle, „kämpferisch war es top.“ Dennoch kassierte der Tabellenvorletzte eine 24:31-Pleite. „Aufgrund der vielen Ausfälle hat uns die Substanz gefehlt und auch von den Torhütern kam zu wenig“, gesteht der 41-Jährige ein, welcher heute Abend wieder auf Keeper Mario Ruminsky, der nach seinem Kopftreffer im Derby gegen Göppingen pausierte, und Kreisläufer Fabian Wiederstein (krank) zurückgreifen kann.

Gute Erinnerungen

Beide haben sich mit der Mannschaft auf das Duell mit dem Melsunger Starensemble vorbereitet. „Wir haben das Leipzig-Spiel sauber aufgearbeitet und versucht, die Dinge, die gut waren, zu festigen“, verrät der Balinger Kommandogeber. Entscheidend für den Sportwissenschaftler, „dass wir die MT-Schützen in den Griff kriegen, die Räume sauber bespielen und gut mit dem Ball umgehen. Und: Wir brauchen die Emotionalität aus dem Leipzig-Spiel.“

Dass die Nordhessen zu packen sind, haben die „Gallier“ in der vergangenen Runde gezeigt. In Kassel siegten die Schwaben mit 25:24, zu Hause unterlagen sie zu Saisonbeginn unglücklich (23:25). „Jeder weiß, wie knackig die Spiele in Balingen sind“, sagt Häfner, welcher wie Kunkel und Gleb Kalarash bereits das HBW-Trikot getragen hat.

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