Schömberg

Eisrettungsübung am Schömberger Stausee: Feuerwehr trainiert für den Ernstfall

24.01.2022

von Lucas Mager

Eisrettungsübung am Schömberger Stausee: Feuerwehr trainiert für den Ernstfall

© Lucas Mager

Ein Feuerwehrmann begibt sich gut gesichert und verpackt gegen die eisigen Temperaturen ins Wasser.

Schlittschuhlaufen ist zwar auf dem Schömberger Stausee verboten. Trotzdem kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Die Feuerwehr übte nun das richtige Vorgehen im Fall der Fälle.

Eine Person ist auf der gefrorenen Wasseroberfläche eingebrochen und kann sich nicht mehr selbstständig aus ihrer misslichen Lage befreien. Diese Situation war der Ausgangspunkt für eine Übung der Schömberger Feuerwehr am vergangenen Samstag.

Sicherung mit Leine

Ein Feuerwehrangehöriger, ausgerüstet mit einem gelben Überlebensanzug und gesichert über eine Leine, begab sich als zu rettende Person ins eisige Wasser. Am Ufer bereiteten die Feuerwehrangehörigen die Rettungsmaßnahmen vor. Der Retter der Feuerwehr ging mittels Schleifkorbtrage und Rettungsbrett aufs Eis und bewegt sich abwechselnd und zügig fort, vorsichtig näherte sich der Retter der Einbruchstelle und konnte die eingebrochene Person über das mitgeführte Rettungsbrett aus Ihrer lebensbedrohlichen Lage retten. Ein Handzeichen an die an die Kameraden am Ufer und zügig werden Retter und Opfer an den Leinen an Land gezogen.

Eisrettungsübung am Schömberger Stausee: Feuerwehr trainiert für den Ernstfall

© Lucas Mager

Rettung naht.

Dieses Szenario konnten die Feuerwehrangehörigen unter Leitung von Gruppenführer Sebastian Schneider mehrmals auch unter Zuhilfenahme des neuen Mehrzweckrettungsbootes trainieren.

Schnelles Abkühlen im Eiswasser

In das Eis eingebrochene Personen kühlen sehr schnell stark aus. Mit zunehmender Unterkühlung setzen bei dem Opfer Muskelstarre und Bewusstseinstrübungen ein. Eine Selbstrettung ist in vielen Fällen nicht möglich, weil es der verunglückten Person an Haltemöglichkeiten fehlt.

Eisrettungsübung am Schömberger Stausee: Feuerwehr trainiert für den Ernstfall

© Lucas Mager

Vom Ufer aus koordinieren die Feuerwehrleute die Rettungsaktion.

Durch die folgen der Unterkühlung und zunehmende Bewusstlosigkeit kann es dazu kommen, dass die eingebrochene Person unter die Eisfläche gerät. Eine Rettung ist dann nur noch durch Tauchergruppen möglich. Auch die vorbereitenden Maßnahmen für den Einsatz der Tauchergruppen, die nächstgelegenste Tauchergruppe befindet sich in Tübingen, wurden geübt. So wurde für die Taucher eine Einstiegsöffnung vorbereitet und gekennzeichnet. Um den Tauchern unter Wasser die Orientierung zu erleichtern, wurde die Schneedecke um die Einstiegsöffnung sternförmig vom Schnee befreit.

Gefährlicher Leichtsinn

Um erst gar nicht in eine solche missliche Situation auf Eis zu kommen, informiert die Schömberger Wehr: Eisflächen bergen erhebliche Gefahren. Die Tragfähigkeit der Eisdecke ist schwer einzuschätzen und kann auch über das Gewässer hinweg stark variieren. Aus diesem Grund warnt die Feuerwehr ausdrücklich vor dem Betreten der Eisfläche. Trotz des Trainings der Feuerwehrangehörigen: Die beste Rettung ist die, die gar nicht erst benötigt wird.

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