Schwenningen

„Einfach drüber reden": Thomas Blažko reagiert gelassen auf Briefkasten-Einwürfe in Schwenningen

15.01.2024

Von Milijana Magarewitsch

„Einfach drüber reden": Thomas Blažko reagiert gelassen auf Briefkasten-Einwürfe in Schwenningen

© Milijana Magarewitsch

Bürgermeisterkandidat Thomas Blažko zeigt sich gelassen beim Bürgerabend im Weinhaus Unger in Schwenningen.

Wer Bürgermeister in Schwenningen werden möchte, muss sich derzeit nicht nur gegen drei weitere Kandidaten durchsetzen, sondern sich, wie im Fall von Thomas Blažko, auch gegen ein anonym verteiltes Flugblatt verteidigen. Vor einigen Tagen lag ein Papierausdruck in mehreren Briefkästen der Heuberggemeinde, dessen Inhalt wohl als „Gegenentwurf“ zu einer von Thomas Blažko getätigten Aussage gemeint war.

Laut Blažko nimmt der unbekannte Urheber des Pamphlets Anstoß an folgendem Wortlaut: „Wir stehen noch am selben Punkt wie vor acht Jahren, nur sind uns andere bereits mehr als eine Schrittlänge voraus.“ Thomas Blažko sieht das Ganze eher pragmatisch: „Da steht nichts drin, worüber man nicht hätte, ganz offen und direkt, sprechen können.“

Offen für Gespräche

Das Weinhaus Unger in Schwenningen ist bekannt für seine gemütliche Atmosphäre, launige Treffen und eine deftige Portion Wurstsalat. Der ideale Rahmen also, um als Bürgermeisterkandidat auf die in Kürze stattfindende Wahl einzustimmen. Das hatte sich auch Thomas Blažko gedacht und die Schwenningerinnen und Schwenninger zu einem Bürgerabend geladen. Hier sollte der Ladende eine kleine Rede halten und im Anschluss Fragen beantworten.

Prozedere bekannt, so weit, so gut. In den Tagen zuvor galt es allerdings beim Öffnen des Briefkastens, ein „Schreiben“, das an die Wählerinnen und Wähler gerichtet war, zu entdecken. Tenor: „Wir beabsichtigen nicht, euch zu beeinflussen, aber da ist jemand, der die Arbeit von Verwaltung, Gemeinderat und Bauhof der letzten acht Jahre nicht anerkennt, sogar negiert, und zudem fehlen ihm Erfahrung und Know-how.“

Neue Herausforderungen zu meistern

Hier schloss Blažko an und erläuterte, dass er die fleißige Arbeit der Verwaltung absolut anerkenne, es jedoch neue Herausforderungen zu meistern gebe. Insbesondere sei die ungewöhnlich hohe Fluktuation im Personal der vergangenen Jahre hervorzuheben und somit gleichzeitig die Wichtigkeit, dass das Kerngeschäft der Dienstleistungen am Bürger nicht vernachlässigt werden dürfe.

Kritik übte der Bürgermeisterkandidat an den Öffnungszeiten des Rathauses, das nur 16 von üblichen 41 Wochenstunden geöffnet hat. Mehr Bürgerfreundlichkeit laute das Stichwort – beispielsweise in Form von Abendsprechstunden im Bürgerbüro, um individuelle Anliegen der Bürger persönlich zu besprechen.

Ehrenamt für ihn wertvoll

Ein weiterer Schwerpunkt betrifft das Ehrenamt, das Blažko als unverzichtbare Stütze der Gesellschaft sieht. Er kritisiere vehement jegliche Abzüge von Fördermitteln für das Ehrenamt und betont den immensen Wert, den jede Förderung in diesem Bereich für die Gemeinschaft hat. In Bezug auf die begrenzten Flächen in Schwenningen plädiere der potenzielle Bürgermeister für eine umfassende Strategie. Hier sollen die Vorgaben des Landratsamtes mit den Bedürfnissen der Bürger in Einklang gebracht werden, um eine nachhaltige Gemeindeentwicklung zu ermöglichen.

Abschließend forderte Thomas Blažko eine Reduzierung von Einzelfallentscheidungen zugunsten klarer Spielregeln in Form von verständlichen Satzungen. Transparenz und klare Strukturen sollen die Gemeinde voranbringen.

Blažko gibt Statement ab

„Ich kenne die Herausforderungen unserer Gemeinde, die Strukturen und habe viel Zuspruch aus den verschiedensten Bereichen unserer bemerkenswerten Gesellschaft erhalten. Wo ich es kann, setze ich mich tatkräftig für das Gemeinwohl ein und habe bisher immer geliefert, was ich versprochen habe. Ich habe unsere Gemeinde in den vergangenen Jahren aus den verschiedensten Perspektiven erlebt und kennengelernt, ob als einfacher Bürger, als Häuslebauer, als Familienvater, als Vereinsvorstand oder Interessenvertreter der Elternschaft. Ich selbst bin Ehrenamtler mit Leib und Seele und habe auf meinem beruflichen Weg immer überzeugt. Mein Anspruch im Beruf war es, als Wettkämpfer immer entweder besser oder schneller zu sein. Dieser Anspruch gilt auch als ihr Bürgermeister von Schwenningen“, so die abschließenden Worte des Anwärters auf den Rathaus-Chefsessel.

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