Balingen

Ein ganzes Dorf wird zu Marktleuten: Schöne Dinge locken die Besucher nach Ostdorf

10.03.2024

Von Barbara Szymanski

Ein ganzes Dorf wird zu Marktleuten: Schöne Dinge locken die Besucher nach Ostdorf

© Barbara Szymanski

Alle Hände voll zu tun hatten die Marktbeschicker beim Ostdorfer "Markt der schönen Dinge" am Samstag.

Ostdorfs Ortsvorsteher Helmut Haug lächelt, betrachtet die tanzenden Kindergruppen und scheint sich sehr über die vielen Besucher am Samstag auf dem Platz hinter der Festhalle zu freuen. In der Tat ist der Künstlermarkt „Markt der schönen Dinge“ im sechsten Jahr schon zu einer Institution geworden, und zwar weit über die Ortsgrenzen hinaus.

„Lauter schöne Sachen, und alles handgemacht“, sagt eine Balingerin und schaut sich noch einmal die bunt bemalte Uhr aus Holz an, die sie erstanden hat. Die Idee von Sandra Weigel für den bunten Markt vor Ostern habe sich halt rumgesprochen, sagt Haug, und heuer seien zum ersten Mal mehr Anmeldungen eingegangen, als auf dem Festplatzgelände Platz gehabt hätten.

Das ganze Dorf ist mit dabei

Es werde kein Standgeld verlangt, den Auf- und Abbau erledigten die Standbetreiber und ihre Freunde: „Fast das ganze Dorf macht mit.“ Sehr beschäftigt ist derweil Karin Sämann, die drei putzmuntere und hochmotivierte Kindertanzgruppen bei ihrem viel beklatschten Auftritt dezent dirigiert. Das Kindertanzen innerhalb des VFL Ostdorf sei so beliebt, dass es inzwischen eine Warteliste gebe, gibt sie Auskunft.

Es juckt einen als Besucher tatsächlich in den Fingern, einzukaufen, was das Zeug hält. Die bezaubernden Frösche aus nassgefilzter, zarter Wolle zum Beispiel, die Elke Ksaibaty so kunstvoll fertigt. Oder die österlichen Dekoartikel des evangelischen Kindergartens. Die Erzieherinnen Laura Letsch und Corinna Gwinner berichten, dass sie zusammen mit Kindern und deren Eltern und Großeltern seit vielen Wochen mit viel Spaß an der Freud basteln.

Familien arbeiten Hand in Hand

Sogar ein ganzes Jahr lang wird in der Großfamilie Keller, Tietz, Merz und Jemtzsch gehäkelt, gestrickt, genäht, gesägt und genagelt für den Markt. Mit dem Schild „Handarbeiten aus vier Generationen“ wirbt die Familie. Das jüngste Mitglied ist 13, das älteste 88 Jahre alt.

Fotostrecke
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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

© Barbara Szymamski

Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Schönes Wetter und schöne Dinge: Eindrücke vom Ostdorfer Künstlermarkt.

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Die Biologin Jeanette Haarig-Hunger berät hingegen allein an ihrem Stand. Sie habe sich im Ruhestand ein für sie naheliegendes Hobby gesucht und findet Zutaten dafür rund um die einigermaßen intakte Natur von Ostdorf. Die Kräuter trockne sie schonend für „wohlschmeckende und gesundheitsfördernde Tees“, wie sie sagt. Sie wähle sorgfältig aus an Plätzen, an denen nicht chemisch eingegriffen werde für Tees aus Linde, Weißdorn, Hollunder oder Waldmeister und anderem. Recht gefragt sind heute auf dem Holzofen getrocknete Bioäpfel- und Birnenscheiben – selbstredend von Ostdorfer Obstwiesen.

Schreinerei und Näharbeiten

„Mit Leib und Seele Hobby-Schreiner“ ist Walter Gänsler wie er strahlend zugibt. Seine fein gehobelten Schneidebretter sind aus Esche, Roteiche oder Birne. Sie duften natürlich und seien hygienischer und selbstredend umweltfreundlicher als solche aus Plastik. Schonend behandeln sollten Verbraucher diese Bretter. Etwas warmes Wasser und ein bisschen Spülmittel und vor allem stehend trocknen genügten, um lange Freude dran zu haben.

Noch schnell bei den feinen Näharbeiten vorbeigeschaut, bei den sogenannten Kerzenfressern, mit denen man alle Kerzenstummel verwerten kann; oder bei Anna Hildebrandt und ihren Stoffpuppen, Sets und Taschen – profihaft und kreativ mit der Quilttechnik genäht. Dann noch Kuchen und Kaffee oder die obligatorische Rote Wurst verzehrt, die die sogenannten Hirschväter und Mitarbeiterinnen des evangelischen Kindergartens feilbieten, dann können alle Besucher mit dem Ortsvorsteher um die Wette lächeln.

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