Diese war nicht nur sportlich enttäuschend, sondern dürfte auch zwischenmenschlich ihre Spuren hinterlassen haben: erste Mannschaft (Regionalliga) wie U 23 (Landesliga) auf einem Abstiegsplatz, die umstrittene Trennung von Aufstiegscoach Ralf Volkwein nach fast acht Jahren, dazu die Entlassungen von Co-Trainer Rainer Huss und Teammanager Egon Welther, die zwischenzeitlichen Rücktritte einiger Jugendfunktionäre und Nachwuchsvorstände und schließlich der für viele überraschende Rückzug der Interimstrainer Bernd Bauer und „Co“ Jörg Schreyeck – kurz: Wenn die Balinger Vereinsführung eine Lücke geschlossen hatte, klaffte eine neue.

Martin Kath: „So ist Fußball, das ist normal“

Momentan suchen die Kreisstädter vor allem den Weg zum Klassenerhalt und zunächst einen Trainer für die Regionalliga-Elf. Das ist der Status Quo in der Winterpause. „So ist Fußball, das ist normal“, sagt Indoor-Cup-Organisator Martin Kath nun: „Wenn es bei der Ersten sportlich nicht rund läuft, tun sich Baustellen auf, die im Erfolg zuvor nicht sichtbar waren.“

Kein Grund zur Panik

Wichtig sei, so findet der Finanzvorstand des Vorzeigeklubs aus Balingen, dass man nicht in Panik verfalle, sondern analytisch, pragmatisch, realistisch – und vor allem ein Team bleibe. Und daran, dass man im Verein an einem Strang zieht, habe auch die sportlich schwierige Hinserie nichts geändert, sagt Turnierorganisator Kath und begründet dies eben mit dem Indoor-Cup der TSG Balingen, der am Donnerstag, Freitag (je 16.30 bis 23 Uhr) und Samstag (9.30 bis 20 Uhr) in der SparkassenArena stattfindet.

Spaß auf und neben dem Feld

„Wir haben große Aufgaben vor und hinter uns und widmen uns diesen immer zusammen“, so Kath, der mit dem Hallenfußballturnier ein Jubiläum feiert; seit 25 Jahren gibt es den Balinger Budenzauber nun bereits. „Beim Indoor-Cup können wir als TSG Balingen mal wieder zeigen, was für eine eingeschworene Truppe wir sind“, erklärt Kath. Dazu passt, was Lukas Foelsch zum Indoor-Cup sagt. „Das Turnier macht einfach Spaß“, sagt der dienstälteste Fußballer des Vereins.

Nicht nur auf der Platte mache der Budenzauber Freude, sondern auch abseits des Kleinfelds. „Man trifft viele Freunde wieder, auch ehemalige Teamkollegen, kommt ins Gespräch – das ist einmalig“, so der 32-Jährige. „Außerdem sind Hallenturniere immer gut, um den Kopf frei zu bekommen.“

36 Teams sind am Start

Und tatsächlich ist die Resonanz, wie es so schön heißt, ungebrochen. 36 Teams sind am Start. Hechingen, FSV Schwenningen, Bitz, Heselwangen und Schmiden (Gruppe 1), Ebingen, Stetten/Haigerloch, Wittershausen, Alb/Lauchert und Frommern 2 (Gruppe 2), Wachendorf, Laufen, Onstmettingen, Pfeffingen und Zimmerns U 19 (Gruppe 3), Erlaheim, Burladingen, Stetten-Salmendingen und Belsen (Gruppe 5) sind am Donnerstag dran.

4000 Zuschauer werden erwartet

Empfingen, Geislingen, Frommern, Truchtelfingen und Stein (Gruppe 4), Dotternhausen, Reichenbach, Grosselfingen und die TSG U 19 (Gruppe 6) gehen am Freitag auf die Platte. Am Finaltag steigen Holzhausen, Rangendingen (Gruppe 1), Albstadt, die U 23 des Gastgebers (Gruppe 2), Leinfelden-Echterdingen, Tuttlingen (Gruppe 3) sowie Balingens „Erste“ und Trillfingen (Gruppe 4) ein.

Über 100 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass das Event wieder gut 4000 Zuschauer anlocken wird. Ein Turnier, so familiär wie der Kreisstadtklub selbst, könnte man zusammenfassen. Hallenfußball also als Teambuilding – und als Therapie.