Fußball

Ein Spiegelbild der Saison: Zweites Spiel, zweite Niederlage nach dem zweiten Trainerwechsel

01.03.2020

Von Marcel Schlegel

Ein Spiegelbild der Saison: Zweites Spiel, zweite Niederlage nach dem zweiten Trainerwechsel

© PIX-Sportfotos /Thomas Wieck

Daniel Seemann (am Ball) hatte gegen den 1. FC Saarbrücken die Chance zur Balinger Führung.

Wie schon in der Vorwoche, als die TSG Balingen gegen die Mainzer U 23 mit 1:5 unterlag, fiel das Ergebnis am Freitag in Völklingen aus Balinger Sicht eindeutig zu deutlich aus.

Mit 4:0 setzte sich Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken gegen die TSG durch. Und das regte Martin Braun auf. Der Balinger Chefcoach attestierte seiner Mannschaft zwar eine „richtig gute erste Hälfte“ und lobte, dass sie sich nie aufgegeben habe, warf ihr aber eben auch Nachlässigkeiten in den entscheidenden Situationen vor. Etwa beim 0:2 in der 54. Minute, als Balingens Innenverteidiger Matthias Schmitz beim gewöhnlichen „Viererketten-Geschiebe“ der Ball unter dem „Schlappen“ durchrutschte, Saarbrückens Fabian Eisele allein vor dem TSG-Kasten stand und der Stürmer keine Mühe hatte, Balingens Keeper Simon Kapuscinski zu verladen. Kurios: Der 19-Jährige, eigentlich Torhüter der U 23, feierte sein Regionalliga-Debüt, weil die ersten drei Torspieler der TSG allesamt verletzt oder krank ausfielen.

Comeback von Pablo Gil

Bis dahin hatten die Schwaben, bei denen Pablo Gil nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, beim scheinbar übermächtigen Tabellenführer mitgehalten, sich zumindest nicht wie ein designierter Absteiger präsentiert.

Das Gegenteil war der Fall: Im ersten Durchgang hätten die Balinger mit etwas Glück sogar in Führung gehen können, ehe ein Standard und dieser ausgerechnet direkt vor der Pause die Saarländer in Führung brachte: Markus Mendler schlenzte einen 20-Meter-Freistoß astrein ins Lattenkreuz – nichts zu machen für Kapuscinski. Nach dem zweiten Gegentreffer, der auf Schmitz‘ Konto ging, war das Spiel im Grunde gelaufen. „Wir schalten zu früh ab und darüber ärgere ich mich“, meinte Braun. „Wir müssen endlich 90 Minuten lang konzentriert sein.“

Deckungsgleiche Analyse

Schier deckungsgleich hörte sich die Analyse von Nils Schuon an. In der ersten Hälfte habe der Amateurklub sich hervorragend an des Trainers Vorgaben gehalten, fand der 28 Jahre alte Mittelspieler.

„Wir standen tiefer als zuletzt, waren gut in den Zweikämpfen, haben auf Konter gelauert und hatten unsere Chancen – das hat zunächst funktioniert“, sagte der TSG-Kapitän. „Dann der Freistoßtreffer, das schnelle 0:2 nach der Pause – und das Spiel ist gelaufen. Richtig bitter“, so Schuon. Man ist versucht hinzuzufügen: Und irgendwie ein Spiegelbild der Saison, in der man von den Schwaben kaum einen Satz so oft zu hören bekam als den, dass man mit dem Gegner weitgehend mitgehalten habe.

Kwasniok „sehr happy“ über 4:0

Darauf verwies auch Saarbrückens neuer Coach, Lukas Kwasniok, der die engen Ergebnisse der TSG gegen die Topteams der Regionalliga aufzählte und feststellte, dass man die Balinger eben nicht im Vorbeigehen besiege. „Als wir nach 30 Minuten noch nicht geführt haben, kam dennoch Hektik auf. Zur Pause kann es auch 1:1 stehen, das wäre auch gerecht gewesen. Aber es gab diesen Freistoß und danach nehmen wir das Geschenk zum 2:0 halt an. Am Ende bin ich mit dem 4:0 sehr happy“, analysierte Kwasniok.

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