Albstadt

Ein Gedicht an Albstadt: Selbst Zugverspätungen können inspirierend sein

19.11.2019

von Elena Baur

Ein Gedicht an Albstadt: Selbst Zugverspätungen können inspirierend sein

© Elena Baur

Franz Hohler signierte den Besuchern gerne seine Bücher.

Mit viel Schwung und Witz führt der Schweizer Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler in der Bücherei Ebingen durch sein literarisches Werk.

Bei der Lesung trug Schweizer Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler Geschichten, Gedichte und Balladen aus seinen unterschiedlichen Büchern vor. Mal eine Geschichte aus einem Kinderbuch, dann wieder aus einem Buch für Erwachsene. Dabei widmete er sich Themen wie der Schöpfung oder dem Weltuntergang oder auch der Frage, ob man ein Fremder im eigenen Land ist.

Fußballspiel gegen Tote

Die Ballade zum Weltuntergang schrieb er 1973. Einige seiner Themen sind der reinen Fantasie entsprungen, teils etwas skurril. Da geht es zum Beispiel um ein Fußballspiel gegen Tote oder um eine Geschichte, die sich der Frage widmet, wieso auf einigen Spielzeugen „Made in Hongkong“ steht.

Auch in Japan wird Hohler gelesen

An seinem 60. Geburtstag beschloss er jede Woche eine Wanderung zu machen und die Erlebnisse dabei literarisch zu verarbeiten. So, berichtete Franz Hohler im Rahmen seiner Lesung, entstand das Buch „52 Wanderungen“. Sogar in Japan gibt es Bücher aus der Schweiz, welche ins Japanische übersetzt wurden. In einem davon steht Franz Hohlers „Herbstgedicht“.

So ganz kann er von Auftritten nicht lassen

Der 1943 in Biel geborene, literarische Kabarettist führte die Besucher durch sein Lebenswerk und damit auch durch die vergangenen 50 Jahre. Der reich mit Preisen geehrte Autor feierte mit 60 Jahren eigentlich seinen Abschied von der Bühne. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Spontanes Gedicht auf dem Bahnhof

Dass Hohler bis zum heutigen Tag Literatur lebt und sie seinen Alltag bestimmt, bewies er am Ende seiner Lesung, als er einen Vers vortrug, welcher auf Albstadt abgestimmt war. Er hatte ihn an diesem Tag auf dem Bahnhof schrieb, da, so berichtete er, sein Zug Verspätung hatte.

Besucher ließen sich Bücher signieren

Nach der Lesung konnten die Besucher einige Bücher, aus denen die Geschichten des Abends stammten, von Franz Hohler signieren lassen.

Vorsicht vor Bienen

Bereits im Alter von acht Jahren schrieb Franz Hohler, so gewährte er immer wieder Einblicke in sein Leben, eine Bildergeschichte, die im Stil von Wilhelm Busch verfasst wurde. Sie heißt „ Das unglückliche Pferd“, in der es um ein Pferd und seinen Reiter geht. Das Pferd wird von einer Biene gestochen und fällt darauf hin, aus lauter Schock, einen Abhang hinunter. Die Moral der Geschichte ist, sich nicht von Bienen stechen zu lassen.

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