Egenter nahm in der vergangenen Woche an der italienischen Reining Futurity teil, einer der größten und renommiertesten Reining-Turniere der Welt. Aus ganz Europa machten sich die Westernreiter auf nach Verona, hochkarätige Teilnehmer stellten sich der Konkurrenz. Und so wartete eine anspruchsvolle Aufgabe auf Egenter.

Dass sie dieser gewachsen ist, hat die Balingerin in dieser Saison schon mehrfach bewiesen. Das Duo war bereits Go Round Lead in Level 1 bis 3 Non Pro auf der EuroFuturity (Score 216), holte danach den Sieg auf der österreichischen Futurity Level 1 und 2 (Score 219) nach dem sie den Go Round in Level 1 bis 3 Non Pro anführten. Auch in Deutschland siegten Egenter und ihr Wallach gemeinsam im Level 1 Non Pro und in der Youth Futurity, nachdem sie den Go Round Lead Level 1 bis 4 Non Pro auf der Breeders Futurity innehatten (Score 220).

Spektakuläre Ausbeute

Und nun der große Coup in Italien. In einem spektakulären Vorlauf dominierte Egenter auf Eyes Of Whiz gegen 66 hochkarätige Pferd-Reiter-Kombinationen aus ganz Europa und setzte sich mit 218,5 Punkten deutlich vom restlichen Starterfeld ab. Und im Gegensatz zu vielen anderen Turnieren in dieser Saison lieferte Egenter diesmal auch im finalen Einsatz.

Um 17.30 Uhr startete am Freitagabend das Finale der Amateurreiter in der Wertung der vierjährigen Pferde – und Reining-Reiter aus ganz Deutschland warteten gespannt auf Egenter und ihren „Pino“, so der Spitzname des Wallachs, die als Favoriten an den Start gingen. Mit einem spektakulären, manöverstarken und unglaublich souveränen Ritt gelang es der jungen Reiterin aus Balingen, ihre Vorlaufwertung zu wiederholen, und sie gewann mit 218,5 Punkten alle vier Level der Amateurwertung der italienischen Futurity der vierjährigen Pferde.

Lob von allen Seiten

„Ich fühle mich super, es ist einfach unglaublich“, freut sich Lucie Egenter nach ihrem Sieg. „Pino hat mir alles gegeben, es hat alles funktioniert und wir hatten das nötige Glück.“ Dass ihr Pferd die Fähigkeiten zum Sieg hat, war der Balingerin schon im Vorfeld bewusst, „aber ich wusste nicht, ob ich es auch schaffen kann“, so Egenter ganz bescheiden. „Wir haben es das ganze Jahr probiert, aber irgendwie ist immer etwas schief gelaufen – auch weil wir uns erst noch kennenlernen mussten.“

Seit April vergangenen Jahres ist Bettina Egenter Besitzerin des Pferdes. „Ich vertraue ihm sehr, er ist sehr talentiert“, so Lucie Egenter über ihr Erfolgspferd. Ein großes Lob gab es auch von Grischa Ludwig, für dessen LQH-Amateurteam Egenter auch startet. „Sie weiß, was sie tut, hat immer einen Plan. Für ihr Alter ist das beeindruckend“, so der erfolgreiche Westernreiter. Mit dem Sieg in Verona beschließt das Duo die Saison und kehrte mit vier Trophäen sowie mehr als 100 000 Dollar Preisgeld zurück in die Heimat. „Jetzt hat sich Pino erst einmal eine Pause verdient“, so Egenter.