Balingen

Drive-in Open-Air Balingen: „Frieda And The Old Stocks“ rocken Kulturbühne

12.06.2020

von Max Bäurle

Drive-in Open-Air Balingen: „Frieda And The Old Stocks“ rocken Kulturbühne

© Max Bäurle

Auch beim Autokonzert kam Stimmung auf. Anstatt mitzuklatschen, schaltete das Publikum immer wieder die Warnblinker an.

„Ich hätte nie gedacht, dass das Spielen vor Leuten in Autos so witzig ist“, sagte Alfonso Gerardi, Gitarrist der Schwobarockband „Frieda And The Old Stocks“ aus Stockenhausen, nach dem Konzert am Donnerstag auf der Drive In Kulturbühne in Balingen überschwänglich. Zusätzlich zu den Schwoba-Rockern trat auch die Covercombo „Feneks“ aus Albstadt auf.

Den Anfang machten „Frieda And The Old Stocks“ mit Piet Wolff (Gesang, Akustikgitarre, Tambourine, Harp), Alfonso Gerardi (Gitarre, Gesang), Berti Müller (Bass), Rainer Ulrich (Schlagzeug, Gesang) und Frieda Wolff (Percussion). Für die noch junge Band war es erst der zweite größere Auftritt nach dem „Balinger Best Of“ im vergangenen Jahr.

Dennoch präsentierte sich die Truppe erstaunlich routiniert und dazu ambitioniert und spielfreudig. Der treibenden, teils heavy daher kommenden Ode an eine gewisse „Hanna“ folgte ein groovender, ebenfalls etwas härterer Titel, bei der Sänger Piet Wolff auch an der Harp Akzente setzte und der durch tolle, schnell gespielte und filigrane Gitarrensoli veredelt wurde.

„Oifach so geil“

Als Wolff den Song „Oifach weg“ ankündigte, betonte er scherzhaft, dass der Titel nicht wörtlich zu verstehen sei. Selbstverständlich verließ weder das Publikum den Parkplatz vor der Eislaufhalle, noch gingen die Musiker bereits nach diesem dritten Lied von der Bühne.

Dieser nicht ganz so harte Song präsentierte sich phasenweise in leicht treibendem Gewand vom Gesang her ziemlich melodiös, wie Wolff auch über den Abend verteilt immer wieder mit teils eingängigen Melodien aufwartete.

Fotostrecke
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Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Impressionen vom Donnerstagabend.

© Max Bäurle

Bei „Bodennebel“, einem Lied über das Unwohlsein, griffen Piet Wolff und Alfonso Gerardi zur Akustikgitarre und harmonierten bei dem ruhigen, nachdenklichen und melancholisch angehauchten Lied instrumental vortrefflich.

Tanzeinlage nur auf der Bühne

Im bluesigen und erneut groovenden „Lang her“ ging es um die 1970er-Jahre mit all seinen Festivals und Demonstrationen und dem Rock ́‘n‘ Roll-Lifestyle. Die Fans hupten während des Liedes laut mit oder ließen die Lichthupe aufblitzen.

Das balladeske, schön gefühlvoll vorgetragene „Koi End in Sicht“ thematisierte eine möglichst lange anhaltende Liebe, und Piet Wolff stellte an dieser Stelle seine Frau Frieda vor.

Warnblinker statt Beifall

Nach erneut tollen Soli bei den Vorgängersongs leitete Alfonso Gerardi einen tollen Hardrocksong mit einem abgedrehten Gitarrenintro ein und erhielt „Szenenapplaus“ in Form von Dauerhupen. Anstatt mitzuklatschen, schaltete das Publikum immer wieder die Warnblinker an.

Die „Feneks“ in der Besetzung von Nicole Vielhauer (Gesang, Akustikgitarre), Harry Leykam (Gitarre, Gesang), Reinhard-Otto Schweizer (Keyboards, Gesang), Hans-Jürgen Hoffmann (Bass) und Dieter Morgner (Schlagzeug, Gesang) traten dann auf die Bühne.

Breites Spektrum

Der Auftritt dieser Combo lebte davon, dass die Sänger teils im Wechsel, teils zu zweit, zu dritt oder zu viert agierten, was sehr viel Abwechslung brachte. Auch instrumental wussten die „Feneks“ zu überzeugen. Es reihte sich Hit an Hit aus den Bereichen Rock und Pop.

So reichte das Spektrum von Easy Livin ́ (Uriah Heep) über das fetzige, schnellere „Ballroom Blitz“ (The Sweet), das peppige „Don ́t Bring Me Down“ (ELO) und „My Sharona“ (The Knacks) bis zu „Crocodile Rock“ von Elton John, wobei Schlagzeuger Dieter bei letzt genanntem Song den berühmten Kleinkind ähnlichen Gesang imitierte.

Einmalige Erfahrung

Weitere Songs wie das traumhafte „Hymn“ von Barclay James Harvest mit schönem Harmoniegesang rundeten das Konzert ab. Die Fans waren von diesem Musikabend begeistert und ein weiblicher Fan freute sich besonders, einmal die Erfahrung „Autokonzert“ gemacht zu haben.

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