Nusplingen

Drei Tage Rambazamba und Remmidemmi: Nusplinger Ringtreffen steht in den Startlöchern

31.01.2023

Von Janine Lehleiter

Drei Tage Rambazamba und Remmidemmi: Nusplinger Ringtreffen steht in den Startlöchern

© Privat

Die Nusplinger Hansele freuen sich auf den Besuch vieler Narrenfreunde am ersten Februarwochenende. (Archivfoto)

Die Nusplinger Narrenzunft Tannenburg lädt am ersten Februarwochenende zum großen Ringtreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg ein. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Dorffasnet mit Besenwirtschaften rund um den Marktplatz sowie mehrere Veranstaltungen in der Festhalle. Zunftmeister Richard Braun und sein Stellvertreter Roland Horn erzählen im ZAK-Gespräch, wie die Vorbereitungen liefen und was an den drei Tagen geboten ist.

„Ihr Freunde kommt, es ist so weit, in Nusplingen ist Fasnetszeit“, erinnert der Nusplinger Narrenmarsch jahrein, jahraus. Dieses Mal jedoch eineinhalb Wochen früher, denn von Freitag, 3. Februar, bis einschließlich Sonntag, 5. Februar, lädt die Narrenzunft Tannenburg zum Treffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg in die Gemeinde ein.

Alle Fasnetswilden erwarten dann drei Tage voller Rambazamba und Remmidemmi, die jedoch auch üppig mit traditionellem Brauchtum gespickt sein werden.

Dorffasnet statt großes Zelt

Das diesjährige Ringtreffen soll wie im Jahr 2012 eine „richtige Dorffasnet mit Besenwirtschaften“ werden, wie es Zunftmeister Richard Braun beschreibt. „Wir haben zweigleisig geplant: Mit einem großen Zelt und mit der Dorffasnet. Im November haben wir uns dann für Letzteres entschieden“, sagt er. Sein Stellvertreter, der zweite Vorsitzende Roland Horn, erläutert: „Wegen den hohen Energiekosten haben wir uns dagegen entschieden“.

Viele Vereine beteiligen sich

Die „Besen“ seien vor allem rund um den Marktplatz platziert und werden von den ortsansässigen Vereinen bewirtschaftet. Darüber freut sich Richard Braun sehr: „Im Ort hilft eben jeder jedem.“ Lediglich 100 Euro müssen sie dafür an die Narrenzunft abtreten.

Diese regele im Gegenzug alles: Sie übernehme die GEMA-Gebühren, die Konzession laufe über sie und die Kosten für WC und Müll seien auch in den Betrag mit einkalkuliert.

Roland Horn hält fest: „Jeder Verein hat etwas davon. Die Getränke bekommen sie zum Einkaufspreis von uns. Was sie selbst erwirtschaften, dürfen sie dann behalten. Aber die Preise sind überall einheitlich sowie auch das Pfandsystem.“

Besenwirtschaften und Veranstaltungen in der Festhalle

So viel vorweg: Die meisten dieser „Besen“ haben an allen drei Tagen geöffnet. Die Dorffasnet ist aber nur ein Teil des Programms. Den Auftakt bildet am Freitagabend die Maskenvorstellung des Narrenrings Schwarzwald-Baar-Heuberg in der Festhalle. Nicht nur die Nusplinger Hansele, die Westerbergteufel und die Einzelfigur „Westerberghannes“, sondern der gesamte Ring und seine 23 Zünfte stellen sich dabei, wie der Name schon sagt, dem Publikum vor.

Keine Fasnet ohne Tanz und Brauchtum

Am Samstag gibt es zunächst den Kindernachmittag. Der Narrensamen des kompletten Narrenrings führt dann in der Festhalle verschiedene Tänze auf. Abends folgt der Brauchtumsabend, an dem wieder Masken vorgestellt werden. Dieses Mal aber von den Narrenfreunden Heuberg, den unmittelbaren Nachbarn.

Der Höhepunkt: Der Umzug durch Nusplingen

Am Sonntag findet, anschließend an die Narrenmesse in der Kirche Maria Königin, die vom Kindergarten St. Josef gestaltet wird, der Zunftmeisterempfang im Pfarrsaal statt. Dort werden Jörg Alisch, Bürgermeister und Schirmherr des Veranstaltungswochenendes, die Zunftmeister und der Ringpräsident offiziell zum Ringtreffen begrüßen. Außerdem wird die Narrenzunft etliche Narren für ihr langjähriges Dabeisein ehren. Erst danach steht der Höhepunkt des Fasnetswochenendes auf dem Plan: Der Umzug.

Über 4500 Narren und nochmal so viele Zuschauer

Beginn ist um 13.30 Uhr. 28 Zünfte werden teilnehmen und die „einen starken Kilometer lange“ Strecke laufen. „Wobei fünf Gastzünfte aus der näheren Umgebung sind, die nicht zum Ring gehören“, so Richard Braun. Es werden 4500 bis 5000 Maskenträgerinnen und -träger in 70 bis 80 Bussen erwartet „und nochmal so viele Zuschauerinnen und Zuschauer“, so der Zunftmeister. Es sei im ganzen Umkreis kein anderes Ringtreffen, sagt er, „nur in Sigmaringen. Das tut uns aber nicht weh“.

Drei Tage Rambazamba und Remmidemmi: Nusplinger Ringtreffen steht in den Startlöchern

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Zunftmeister Richard Braun (links) beim letzten Ringtreffen 2013 in Nusplingen. (Archivfoto)

Dass die Durchgangsstraße in Nusplingen derzeit noch eine Baustelle ist, sei „unser Glück“, wie Richard Braun es nennt. Durch diesen Ausnahmezustand sei alles einfacher zu planen, vor allem weil die Gemeinde die Umleitung nicht mehr extra einrichten müsse.

Aktiv im Verein

Die Narrenzunft Tannenburg zählt derzeit etwa 560 Mitglieder, aktiv seien davon 200 bis 300. „Es gibt welche, die immer mit zu den Umzügen gehen, und auch sogenannte Schönwetternarren“, so Roland Horn lachend. Zunftmeister Richard Braun trat 1999 in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm sein Amt als erster Vorsitzender. „Angefangen habe ich aber schon mit sechs Jahren, als Hansele, wenn ich es noch richtig weiß“, erinnert er sich zurück. Auch sein Stellvertreter Roland Horn sei etwa in demselben Alter erstmals „ge Hansela“ gegangen. Seit zwölf Jahren ist er im Ausschuss, die letzten vier davon als zweiter Vorsitzender.

Ruhiger Verlauf gewünscht

Für das kommende Festwochenende wünsche sich Richard Braun vor allem, „dass nichts passiert, kein großer Polizeieinsatz, ein ruhige Verlauf und dass alle Beteiligten zufrieden sind.“ Genießen können die Veranstalter das Ringtreffen wohl erst, wenn es zu Ende ist, wie Roland Horn meint: „Am Sonntagabend dann. Wenn ich hinsitzen, durchatmen und eine Bluna trinken kann.“

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