Dormettinger Sorgenkind Ortsdurchfahrt: Trotz Schwerlastverkehr kein Tempo 30 beim Zebrastreifen

19.04.2024

Von Volker Schweizer

Dormettinger Sorgenkind Ortsdurchfahrt: Trotz Schwerlastverkehr kein Tempo 30 beim Zebrastreifen

© Volker Schweizer

Wieder einmal war die vielbefahrene Ortsdurchfahrt Thema im Gemeinderat. Die Dormettinger hoffen, dass wenigstens vor dem Zebrastreifen Tempo 30 kommt.

Bürgermeister Anton Müller ist zuversichtlich, dass es für Dormettingens neuralgischen Verkehrspunkt noch eine Lösung gibt. Im Augenblick sieht es aber eher nicht danach aus.

Seit vielen Jahren, wenn nicht schon Jahrzehnten, ist die Ortsdurchfahrt das Sorgenkind der Dormettinger. Da auf der einen Seite die Bushaltestelle liegt, auf der anderen Seite ein Lebensmittelladen, muss sie häufig überquert werden – vor allem von Kindern und Senioren. Darüber hinaus machen die donnernden Lastwagen den Anwohnern zu schaffen, denn die Strecke dient auch als Autobahnzubringer.

Ortsumfahrung lässt auf sich warten

An einer Ortsumfahrung arbeitet die Gemeinde schon lange. Wann die allerdings kommt, steht in den Sternen. Deshalb versuchen Bürgermeister und Gemeinderat immer wieder, den Bereich zu entschärfen. Die Straße war auch Thema bei der sogenannten Verkehrsschau, die im November vergangenen Jahres stattgefunden hat. Vertreter der Polizei und des Landratsamtes schauten sich zusammen mit dem Bürgermeister die sensible Stelle an. Anton Müllers Forderung lautete, zumindest im Bereich des Zebrastreifens eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer vorzunehmen.

Daraus wird aber (vorerst) nichts. „Unser Antrag wurde abgelehnt“, informierte er am Donnerstagabend im Gemeinderat. Das Landratsamt begründete das Nein mit Zahlen. So habe im Beobachtungszeitraum vom 4. bis 18. Oktober 2023 die Durchschnittsgeschwindigkeit nur 42,5 Stundenkilometer betragen. Der Anteil des Schwerlastverkehrs lag bei 3,79 Prozent, was die Behörde aber dann doch als „relativ hoch“ einstufte.

Versuchsweise Tempo 30

Gemessen wurde beim Zebrastreifen aus Richtung Dotternhausen. Andreas Koch erklärte sich deshalb die niedrige Stundenkilometerzahl so: „Wer in die Obere Dorfstraße abbiegen will, bremst in diesem Bereich schon ab.“

Bürgermeister Anton Müller gibt nicht klein bei, hatte zwischenzeitlich wieder Kontakt mit Balingen. Er berichtete, dass das Landratsamt nicht abgeneigt sei, wenigstens versuchsweise Tempo 30 anzuordnen. Außerdem baut er auf die geplante Änderung der Straßenverkehrsordnung. Wenn die durch sei, würden auch Straßen mit erhöhtem Schüleraufkommen zu verkehrsneuralgischen Punkten erklärt. „Und das ist unsere Ortsdurchfahrt zweifelsohne. Ich bin deshalb hoffungsvoll, dass wir in einem absehbaren Zeitraum eine Lösung bekommen.“

Lärmgutachten und Lärmaktionsplan

Nichtsdestotrotz – darauf legten Andreas Koch und Alfons Scherer großen Wert – will die Gemeinde wegen des Schwerlastverkehrs weitere Schritte unternehmen. Anton Müller kann sich ein Lärmgutachten oder ein Lärmaktionsplan vorstellen. Ganz egal was, „es darf uns Geld kosten“, untermauerte Ulrich Steimle ebenfalls, in den Bemühungen nicht nachzulassen.

Auch am Ortsausgang in Richtung Hardtwald, ungefähr auf der Höhe, wo die Firma Holcim Ölschiefer abbaut, wollte die Gemeinde eine Begrenzung auf 70 Stundenkilometer. In diesem Bereich der Kreisstraße 7129 kreuzen sich zwei Radwege. Positiver Effekt wäre für den Bürgermeister gewesen, dass nicht mehr so schnell auf den Kreisverkehr bei der Mehrzweckhalle zugefahren wird. Doch auch dagegen legte das Amt ein Veto ein. Anton Müller zitierte aus dem Schreiben: „Bei einer Verkehrsauswertung vom 8. bis 23. Februar wurde eine tatsächlich gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit von 69 bis 74 Stundenkilometer festgestellt. Vor diesem Hintergrund werden keine weitere Maßnahmen für erforderlich gehalten.“

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