Zollernalbkreis

Digital und auf Abstand: So feiern die Narren im Zollernalbkreis am Schmotzigen Donnerstag

11.02.2021

von Redaktion

Digital und auf Abstand: So feiern die Narren im Zollernalbkreis am Schmotzigen Donnerstag

© Privat

Schülerbefreiung per Videoschalte: So sieht die Lautlinger Fasnet in Zeiten von Corona aus.

Den höchsten Feiertag der fünften Jahreszeit wollten die Narrenvereine im Zollernalbkreis trotz der Corona-Krise nicht völlig ausfallen lassen. Sie ließen sich etwas einfallen, um am „Schmotziga“ trotzdem zu feiern.

Beim Geislinger Spandalenballett wurde kein Corona-Blues getanzt: Die Mitglieder konnten zwar nicht gemeinsam feiern, aber schlüpften zuhause in ihre Kostüme und produzierten ein buntes Video (hier zu sehen) mit fröhlich-tanzenden Narren.

Die Lautlinger Kübele-Hannes befreiten die Schüler virtuell per Videokonferenz, stellten den Kindern Fasnetspäckchen zu und entmachteten Ortsvorsteher Heiko Peter Melle. Der Schlüssel des Ortsamts wurde aus dem zweiten Stock abgeseilt, so dass der Abstand gewahrt wurde.

Obwohl sie die Krawatten nicht selbst von den Hälsen der Rathausmitarbeiter pflücken konnten, mussten die Narren in Heinstetten nicht ohne Schlips nach Hause gehen. Am Rathauseingang wurde eine Schnur gespannt, an der „Krawatten to go“ hingen. Auch das restliche Rathaus wurde närrisch geschmückt.

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© Werner Lissy

Am Heinstetter Rathaus hingen „Krawatten to go“. Schließlich konnten sie nicht wie sonst üblich abgeschnitten werden.

Kaum im Amt, schon entmachtet: Die neue Bürgermeisterin Marion Maier und Amtsverweser Alfons Kühlwein mussten den rathausschlüssel den Dotternhausener Mondstupfern überlassen. Es war eine Machtübernahme im kelinen Rahmen und auf Abstand.

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© Rolf Schatz

Bürgermeisterin Marion Maier (zweite von links) und Amtsverweser Alfons Kühlwein übergaben den Narren den Rathausschlüssel.

Außerdem gab es eine virtuelle Schülerbefreiung und einen Videoaufruf zur Fasnet zuhause.

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Was macht ein Narr, wenn er nicht auf die Gass‘ darf? Er geht in die Videokonferenz! Dieser kleine Westerbergteufel aus Nusplingen schaltete sich kurzerhand online mit närrischen Gleichgesinnten kurz und wartete auf sein Meeting.

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© Katja Weiger

Auch in Nusplingen gingen die Narren online.

Die Vetterzunft aus Harthausen hat die Kinder im Ort mit zwei Narrenbäumen überrascht. Holger Bach, der zweite Zunftmeister der Vetter, und sein Sohn Jonathan stellten je ein Exemplar vor Schule und Kindergarten: „Wir hoffen, dass die Kinder dadurch wenigstens ein bisschen Fasnetsstimmung erleben können“, erklärte Holger Bach. Am Schmotziga kamen auf einem alten „Leiterwägele“ die vorbereiteten Fasnetstüten zu den Kindern. Vetterzunft, Musikverein , Lochbära und die Huat-Sempl hatten in den vergangenen Tagen die Tüten mit Fasnetsdekoration , Süßigkeiten und einem Schal mit dem Logo aller an dieser Aktion beteiligten Gruppen gepackt.

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© Karl-Otto Gauggel

Die Harthauser Kinder freuten sich über Fasnetstüten und närrische Besucher.

51 dieser Tüten brachten am „Schmotzigen“ Tanja Ebner als das „Basle vom

Juhe“ und der zweite Zunftmeister bei den Vettern Holger Bach zunächst an den

Kindergarten und danach 80 weitere zur Grundschule. Die Kinder warteten schon gespannt auf den Besuch , zumal sich bereits herumgesprochen hatte, dass die Narren nicht mit leeren Händen kommen. Die Leiterin des Kindergartens Ursula Berg ebenso wie Schulleiterin Daniela Amstutz-Kurz dankten auch im Namen der Kinder für den närrischen Kurzbesuch und die Fasnetstüten.

Die in der aktuellen Notbetreuung anwesenden Kinder waren begeistert und

kannten auch alle den Schlachtruf der Harthauser Fasnet und so erklang

lautstark immer wieder der Ruf: Harthauser-Vetter!

Schon am frühen Morgen hatte Bernd Kromer, der direkt neben der Vetterfigur im

Park wohnt , damit begonnen eine Narrengruppe als Figurenspektakel im Park

aufzubauen. Etliche legendäre Auswanderer aus Harthausen hatte schon sein Vater Jakob Kromer geschaffen und Bernd Kromer hatte diese Figuren nun mit neuen Gewändern versehen und im Park bei der bronzenen Vetterfigur aufgestellt.

„Da man wegen Corona in diesem Jahr keine Fasnet feiern kann, so soll

wenigstens der Vetter im Park seine Freude am Besuch aus Amerika

haben“, scherzt Kromer, der seit Jahrzehnten bei den Huat-Sempl und den

Vettern aktiv dabei ist.

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© Karl-Otto Gauggel

Trotz Corona mussten die Kinder in Harthausen nicht auf einen Narrenbaum verzichten.

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© Jasmin Alber

Ruhiger ging es in Balingen zu: kein Rathaussturm, nur Statements der Zünfte am Narrabom.

Das Team des Hartheimer Kindergartens um Leiterin Julia Bratz stellt den Kindern während der Kita-Schließung Lernpakete zusammen. In einem davon war ein närrische Bastelset. Die Basteleien konnten die Kinder dann gegen Süßigkeiten eintauschen.

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© Walter Kirschbaum

Die Hartheimer Kindergartenkinder fertigten närrische Basteleien an.

So ganz ohne Fasnet geht es nicht: Deshalb kamen die Straßberger Burgnarren auf Abstand mit Bürgermeister Markus Zeiser zusammen, um den Narrenruf „Felsa abender – hebada“ auszurufen.

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© Wolfgang Born

Mit Abstand und corona-konform besuchten die Straßberger Burgnarren das Rathaus.

Mit Humor ging die Schwenninger Wasserschöpferzunft auf die Impfstoffknappheit im Land ein. Die Narren verteilten ihren eigenen Impfstoff, der per Schluckimpfung verabreicht wird und funktionierten das Rathaus kurzerhand zum Impfzentrum um.

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© Wilfried Koch

Schmotziger mal andewrs: Anstelle des traditionellen Rathaussturms richtete die Schwenninger Wasserschöpferzunft ein Impfzentrum im Rathaus ein.

In Geislingen ging es abermals rund: Zunftmeister Matthias Killmayer und seine Frau Yvonne, die sonst am Schmotziga Dauschteg mit ihrem ganzen Tross bestehend aus Zunftrat, Prinzenpaar, Ballett, Pelzrutscher, Spandale und Schopflaweible die Schulen, Kindergärten und das Rathaus befreien und stürmen , waren in diesem Jahr nur im Duo unterwegs.

Fotostrecke
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© Wolfgang Renz

© Wolfgang Renz

© Wolfgang Renz

© Wolfgang Renz

© Wolfgang Renz

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Als Pelzrutscher und Spandale mit fahrbarer Musikbox besuchten sie das Familienzentrum St. Michael und die Kita Pusteblume. Mit Polonaise und Süßigkeiten waren das närrische Paar unterwegs um dem Narrensamen eine Freude zu machen.

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© Rosalinde Conzelmann

Binsdorfs Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger übergibt den Rathausschlüssel ohne Murren an Susanne Pawlika, Chefin der Binsdorfer Narrenzunft.

Hinter dicken Plexiglasscheiben durfte das obligatorische und schon traditionelle Schwarzwurstvesper nicht fehlen, und Bürgermeister Oliver Schmid lud den Zunftmeister und seine Frau gerne ein.

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© Rosalinde Conzelmann

Impressionen aus Erlaheim.

Im Erlaheimer Sailegärten erfreut eine Narrenwiese mit 13 närrischen Figuren die Passanten. Diese Idee hat Tina Walter, begeisterte Fasnachterin, mit ihren Nachbarn Anna Maier, Maria Brandmüller, Florian Faiss und Theo Ludwig umgesetzt. Walter zog am Donnerstag ihren Hexauter an.

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