Balingen

Die Fußballer der TSG Balingen und das Zollernalb-Klinikum spielen sich die Bälle zu

08.11.2022

Von Klaus Irion

Die Fußballer der TSG Balingen und das Zollernalb-Klinikum spielen sich die Bälle zu

© Zollernalb-Klinikum

Die Geschäftsführer des Zollernalb-Klinikums Dr. Gerhard Hinger (links) und Manfred Heinzler (rechts) unterzeichneten gemeinsam mit dem Geschäftsführer der TSG-Fußballer Jan Lindenmair den Kooperationsvertrag.

Sportmedizinische Versorgung im Tausch gegen werbende Präsentationen rund um den Spielbetrieb: Mit einem sogenannten „Barter-Deal“ haben das Zollernalb-Klinikum und die Fußballer der TSG Balingen zueinander gefunden. Der ZAK nennt die Hintergründe zu diesem finanzlosen Gegengeschäft.

Ein Krankenhaus in Balingen, eines in Ebingen: So kennen die allermeisten Zollernälbler ihr Doppelklinikum. Doch unter den Geschäftsführern Dr. Gerhard Hinger und Manfred Heinzler reicht die Strategie des Zollernalb-Klinikums inzwischen längst über die Krankenhausmauern hinaus. Stichwort: Medizinische Versorgungszentren oder Gesundheitsmanagement. Zu Letzterem zählen nach Auskunft von Beate Fleiner, Teamleiterin Unternehmenskommunikation im Klinikum, das betriebliche Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Ambulanzen, der betriebsärztliche Dienst, der inzwischen auch Unternehmen seine Leistungen anbietet.

Nun auch Sportmedizin

Jüngster Baustein im Gesundheitsmanagement ist nach Fleiners Auskunft die Sportmedizin. „Daraus ergibt sich für das Klinikum ein wirtschaftlicher Vorteil: eventuelle Verletzungen, die beim Sport auftreten können, werden bei uns behandelt“, erläutert Fleiner das Konzept. Auf der Website des Klinikums findet man das „Zentrum für Sportmedizin“, das sich derzeit jedoch noch im Aufbau befindet. Denn als Angebot wird dort bislang ausschließlich eine sporttraumatologische Sprechstunde bei Dr. Jehad Tibba, dem leitenden Arzt für den Bereich der Schulter- und Wirbelsäulenchirurgie, angeboten.

„Professionelle Betreuung“

Durch den Deal mit den TSG-Fußballern will Klinikgeschäftsführer Hinger „die neu etablierte Sportmedizin weiter ausbauen“. Man lege großen Wert darauf, dass die Spieler durch die Sporttraumatologie und die Leistungsdiagnostik „professionell betreut werden“. Ein Teil hiervon ist die sportmedizinische Untersuchung im Zollernalb-Klinikum.

Bisher Winghofer Medicum

In der vergangenen Saison oblag die medizinische Betreuung des Fußball-Regionalligisten noch dem privaten „Winghofer Medicum“, einer orthopädisch-chirurgischen Fachklinik in Rottenburg. Auf deren Website wird auch die TSG Balingen unter vielen anderen Sportmannschaften, die das Klinikum sportmedizinisch betreut, noch geführt. Doch seit August dieses Jahres ist das Zollernalb-Klinikum am Zug. Die Vorteile liegen für TSG-Geschäftsführer Jan Lindenmair auf der Hand: „Das Zollernalb-Klinikum liegt praktisch direkt vor unserer Haustür. Wir freuen uns auf eine konstruktive und langfristige Zusammenarbeit.“

Erst einmal eine Spielzeit

Wie langfristig, das ist derzeit aber noch völlig offen, denn: „Derzeit wurde die Vereinbarung für eine Spielsaison getroffen“, präzisiert Klinikumssprecherin Fleiner auf ZAK-Nachfrage. Die weitere Nutzung des sportmedizinischen Angebots obliege allein der TSG. Bei den TSG-Heimspielen ist stets ein Arzt des Klinikums vor Ort, bei Auswärtsspielen „stehen wir als medizinische Ansprechpartner zur Verfügung“, so Fleiner.

Entscheidung der Geschäftsleitung

Wer aber hat auf Seiten des landkreisgetragenen Klinikums die Business-Partnerschaft mit den TSG-Fußballern abgesegnet? „Für die Entscheidung aller Fragen zur Gesellschaft liegt der Gesellschaftsvertrag zugrunde“, sagt Fleiner. Dort sei geregelt, welche Entscheidungen die Geschäftsführung treffen darf. „Da es sich bei der Zusammenarbeit mit der TSG Balingen um ein Geschäft der laufenden Verwaltung handelt, war die Geschäftsführung zuständig.“ Gleichwohl handele es sich „um eine Kooperation mit wesentlicher Außenwirkung“. Deshalb sind laut Fleiner „Gesellschafter und der Aufsichtsrat frühzeitig informiert worden“. Alleiniger Gesellschafter des Klinikums ist der Zollernalbkreis.

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