Balingen

Der Balinger Haushalt steht: Die größten Batzen sind Schulen, Personal und Gartenschau

18.12.2019

Von Nicole Leukhardt

Der Balinger Haushalt steht: Die größten Batzen sind Schulen, Personal und Gartenschau

© Lea Irion

Die Stadt investiert auch 2020 kräftig in die Balinger Schulen, wie hier die Sichelschule,.

„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“, zitierte Balingens Bürgermeister Reinhold Schäfer am Dienstag in der Gemeinderatssitzung den Dichter Karl Valentin. Seine Prognosen für den städtischen Haushalt indes sind solide Zahlen, die zeigen, wo die städtischen Finanzen im nächsten Jahr hinfließen: In Schulen, Straßen, Stadtentwicklung – und die Gartenschau.

Das Zahlenwerk ist umfangreich, der Haushaltsplan gliedert sich nach der doppischen Buchführung in Ergebnishaushalt und Finanzhaushalt. So rechnet die Stadt im kommenden Jahr mit ordentlichen Erträgen in Höhe von 96,2 Millionen Euro, das meiste davon Steuern und Abgaben sowie Zuweisungen. An Gewerbesteuer nimmt die Stadt voraussichtlich 22,5 Millionen Euro ein. 2019 waren es rund 25 Millionen.

Der „entscheidende Faktor“ kostet 26,6 Millionen

Der Haushalt weist Aufwendungen in Höhe von rund 94 Millionen Euro auf. Einer der größten Batzen: Das städtische Personal, das mit 26,6 Millionen Euro zu Buche schlägt. Es werde nur das absolut notwendige Mehr an Personal eingestellt, so der Bürgermeister. Dabei gelte es zu bedenken, dass die Aufgaben stetig zunähmen und komplizierter würden. „Unsere Mitarbeiter sind der entscheidende Faktor für die Stadt“, betonte Reinhold Schäfer, weswegen es nicht allein um die monetäre Seite gehen dürfe.

Viel Geld fließt in die Schulen, nicht nur was Gebäude angeht, sondern auch für Ausstattung und Mittagsverpflegung. Brandschutzvorschriften und andere notwendige Sanierungen werden auch 2020 für diverse Baustellen an städtischen Schulgebäuden sorgen.

Am Gymnasium Balingen sind 1,2 Millionen eingeplant, an der Realschule eine Million, die Sportanlagen Längenfeld kosten im Jahr 2020 800.000 Euro und die Sichelschule und der Schulverbund Frommern je 630.000 Euro. Dies geht aus dem Finanzhaushaltsplan hervor. Die Schülerzahlen indes reduzieren sich gegenüber den Vorjahren.

Die Stadt baut die Kinderbetreuung aus

Ein deutliches Plus hingegen gebe es in punkto Kinderbetreuungsbedarf. Die Stadt muss einen Zuschussbedarf der Träger in Höhe von 5,9 Millionen Euro stemmen. Durch die steigenden Kinderzahlen sei die Stadt auch zum Ausbau von Betreuungsplätzen verpflichtet. Diese plant die Stadt in den städtischen Einrichtungen am Hesselberg und im Pestalozzi-Weg in Frommern.

Eine Million will die Stadt in den Ergänzungsbereich Innenstadt stecken, hauptsächlich in die Neugestaltung des Mühltorplatzes, aber auch in den Bahnhofsvorplatz und den nördlichen Teil der Hindenburgstraße.

Für Baulanderschließungen wie Bol-Hertenwasen in Engstlatt und das Pflegeheim in Weilstetten fallen 1,43 Millionen Euro an. Günstige Bauplatzpreise sollen dabei im Vordergrund stehen. Straßenausbauten wie die der Beethovenstraße West und der Blumentalstraße in Frommern sowie der Eyachstraße in Balingen schlagen mit 3,2 Millionen Euro zu Buche.

Gartenschau macht sich bemerkbar

Und auch die Gartenschau macht sich im städtischen Haushalt bemerkbar: 700.000 Euro fließen als Kapitaleinlage in den Eigenbetrieb. Für Tiefbauarbeiten sind 2,1 Millionen veranschlagt. Grundstücke, nicht nur, aber auch für die Gartenschau, werden für insgesamt vier Millionen Euro gekauft.

Für große Baumaßnahmen sind jetzt schon sogenannte Verpflichtungsermächtigungen im Haushalt vorgesehen. Das bedeutet, dass die Stadt Aufträge im Wert von 13,37 Millionen Euro für das Jahr 2021, 8,53 Millionen Euro für das Jahr 2022 und 2,1 Millionen Euro für das Jahr 2023 bereits im kommenden Jahr vergeben kann.

Doch auch um neue Schulden kommt die Stadt voraussichtlich nicht herum: die geplante Netto-Neuverschuldung beläuft sich auf drei Millionen Euro.

Stadtwerke investieren einiges

Und auch die Stadtwerke nehmen ordentlich Geld in die Hand: 12,4 Millionen Euro weist der Vermögensplan an Investitionen aus. 1,24 Millionen fließen in die Stromversorgung, 1,2 Millionen in die Gasversorgung, 2,24 Millionen in die Wasserversorgung und 1,07 Millionen in die Fernwärme.

Fürs Balinger Eyachbad sind 342.000 Euro verplant, 137.000 Euro werden ins Weilstetter Lochenbad gesteckt. Rund 700.000 Euro fließen in die Datennetze.

Der Eigenbetrieb der Gartenschau gibt voraussichtlich 255.000 Euro für Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit und ähnliches aus. 2,99 Millionen Euro umfasst der Vermögensplan, 885.000 Euro davon werden für Planungskosten für den nördlichen und südlichen Bereich aufgewendet. Weiterhin wurden 1,8 Millionen für Baukosten eingeplant. Konkret stehen der Bau der Terrasse des Jugendhauses, die Eyachaufweitung am Aktivpark und die Brücke Heinzlenstraße an.

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