Albstadt

Der dienstälteste Seelsorger im Talgang wendet sich neuen Aufgaben zu

14.11.2019

Von Vera Bender

Der dienstälteste Seelsorger im Talgang wendet sich neuen Aufgaben zu

© Vera Bender

Dekan Anton Bock war sehr gerne in Tailfingen und schätzt die Begegnungen mit den Menschen.

Nach 22 Jahren wird Dekan Anton Bock am Sonntag mit einem Festgottesdienst in und aus Tailfingen verabschiedet. Das Feld hinterlässt er gut bestellt. Seinem Nachfolger Hans-Joachim Fogl wünscht er viel Erfolg.

„Jetzt kann ich gehen“, stellt Dekan Anton Bock zufrieden fest. „Das Feld ist gut bestellt.“ Alle Gemeinden der Seelsorgeeinheit Talgang Albstadt sind mit leitenden Pfarrern besetzt, die Visitationen sind abgeschlossen und die Zusammenführung von St. Elisabeth und St. Franziskus gut vorbereitet. Nun kann der dienstälteste Seelsorger im Talgang beruhigt seinen neuen Aufgaben in Freudenstadt-Alpirsbach entgegen sehen.

Vor 22 Jahren kam der junge Pfarrer aus Nürtingen

Dennoch gibt es etwas, was Dekan Anton Bock gerne noch intensiviert hätte: „Manche Menschen und Familien hätte ich gerne öfter besucht.“ Denn eines war der Pfarrer von St. Elisabeth, der vor 22 Jahren von Nürtingen kam und seine erste Pfarrstelle bekleidete, immer: ein Seelsorger, der die persönlichen Begegnungen liebt, der die Höhen und Tiefen des Lebens mit den Menschen teilt, der das Leben mit den Leuten teilt.

Seit elf Jahren ist er Dekan

Vor zehn Jahren, mit Gründung der Seelsorgeeinheit, wurde Anton Bock für eine größere Einheit verantwortlich und vor elf Jahren zudem zum Dekan gewählt. Und immer war er nah an den Menschen in den Gemeinden.

Es war keine Liebe auf den ersten Blick

Dabei war es keine Liebe auf den ersten Blick. Mit einem Lachen erinnert sich Dekan Bock, als er gemeinsam mit Mitgliedern des Verwaltungsrates das Pfarrhaus zum ersten Mal betrat und jemand äußerte: „Herr Pfarrer, da haben Sie aber einen ganz tollen Blick vom Balkon.“

Der Blick auf Tailfingen änderte sich schnell

Die nüchterne Reaktion des Priesters war: „So schön ist Tailfingen dann auch wieder nicht.“ Doch sehr schnell hat er diesen wundervollen Blick über ganz Tailfingen zu schätzen gelernt. Dekan Bock ist gerne hier auf der Alb. Er liebt die Landschaft und die Älbler gleichermaßen.

Dankbar für die Menschen

Dekan Anton Bock war immer dankbar für die Leute, denen die soziale, diakonische Dimension einer Gemeinde am Herzen lag. Mit viel Kreativität wurden Spenden für die Renovierung von St. Elisabeth gesammelt.

„Nie musste man den Hund zum Jagen tragen“

Mit großem Sachverstand hat Kirchenmusiker Rudolf Hendel große Musicalprojekte aufgeführt, mit reichlich Engagement wurde in den Kirchengemeinderatsgremien gearbeitet. „Nie musste man den Hund zum Jagen tragen“, zitiert Bock ein Sprichwort und freut sich über die freundschaftlichen und herzlichen Begegnungen auf allen Ebenen.

Die Ökumene funktioniert hervorragend

Gerade in der Aufgabe des Dekans hatte Anton Bock auch viele Gespräche auf ökumenischer und kommunaler Ebene. Und überall herrscht ein gutes Verhältnis untereinander. Auch zwischen und mit den hauptamtlichen Mitarbeitern der Seelsorgeeinheit. Dabei hat auch der Humor nie gefehlt.

Beste Wünsche für den Nachfolger

Seinem Nachfolger Hans-Joachim Fogl wünscht Anton Bock, dass er genauso herzlich aufgenommen werde, dass er fürsorglich mit den Menschen umgeht und die Leute für den Glauben und die Kirche durch alle Generationen hinweg begeistern kann.

Es gibt keinen Anlass für den Abschied

Tailfingen war eine sehr gute Stelle als erste Stelle für einen Pfarrer, blickt Dekan Bock zurück und betont, dass es keinen „Anlass“ gebe zu gehen, außer dass Pfarrer eben nicht ewig auf einer Pfarrstelle verweilen sollen. Aber Anton Bock wird nicht nur seinen Fernblick vom Balkon vermissen.

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