Empfingen

Der Flugplatz muss noch warten

31.01.2015

Helmut Hank vom Klein-Auchtert-Hof möchte zwischen Wiesenstetten und Dommelsberg eine Außenstart- und Landegenehmigung für Ultraleichtflugzeuge. So schnell wird er diese aber nicht bekommen.

Im Empfinger Gemeinderat ging Bürgermeister Bürgermeister Albert Schindler ausführlich auf die Vorgeschichte des geplanten Flugplatzes und den aktuellen Stand ein.

Ende Juni gab es vor Ort einen Demonstrationsflug mit simulierten Starts und Landungen. Mit dabei war neben Empfinger Gemeinderäten auch Ortschaftsräte aus Mühringen, Bad Imnau und Bittelbronn. Die Erkenntnis, so Schindler sei gewesen, dass ein Kleinflieger „sicherlich keinerlei Probleme bereitet“.

Offen blieben aber diverse Fragen. Etwa wie viele Flugbewegungen zu erwarten sind und ob die Zahl der Starts und Landungen in der Genehmigung festgezurrt werden könnte oder nicht? Dürfte die ins Auge gefasste Wiese am Ölberg an der Straße zwischen Wiesenstetten und Mühringen nach einer Genehmigung später auch für Hubschrauberstarts- und Landungen fungieren? Wie sieht die rechtliche Position der Gemeinde aus?

Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Regierungspräsidium (RP) in Karlsruhe war eine Informationsversammlung im Wiesenstetter Dorfgemeinschaftshaus anvisiert worden. Der RP-Sachbearbeiter habe laut Schindler dann aber seine Zusage zur Teilnahme zurückgezogen, da er zunächst einmal die Stellungnahmen der Behörden und Gemeinden abwarten wolle.

Reagiert habe bisher das Landratsamt. „Nicht befürwortet“ wird, dass das geplante „Rollfeld“ der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen wird. Außerdem sei die Lagerung von Treibstoffen zu prüfen, speziell, ob diese eine Auswirkung auf die Mineralquellen im Eyachtal haben könnte.

Das RP habe darauf hingewiesen, dass der Lärmwert bei Ultraleichtfliegern maximal 60 dB(A), bei Tragschraubern höchstens 68 dB(A) betragen dürfe. „Recht niedrige Werte“, stellte Schindler fest.

Die Empfinger Gemeindeverwaltung vertritt die Ansicht, dass die „Intensität der Nutzung einer Außenstart- und Landebahn sicherlich von entscheidender Bedeutung“ sei. Der Flugverkehr dürfte sich stärker aufs „Wochenende konzentrieren und damit die Wohnqualität und die Ruhe in den Ortsteilen Dommelsberg und Wiesenstetten beeinflussen“.

Hank plant nach Rückfrage des RP zunächst ein, mittelfristig ein oder zwei und maximal fünf dieser kleinen Flugzeuge auf dem Platz zu stationieren. Es sollen maximal fünf Flugbewegungen (eine Flugbewegung ist ein Start oder eine Landung) am Tag, 25 pro Woche und 100 pro Monat geben.

Da außerdem ein „noch erheblicher Informations- und Aufklärungsbedarf“ bestünde, und die Bevölkerung in den Entscheidungsprozess mit eingebunden werden müsste, schlug Schindler vor, dass die Gemeinde aktuell keine oder eine negative Stellungnahme abgeben soll, bevor es eine Informationsversammlung im Wiesenstetter Dorfgemeinschaftshaus (DGH) gegeben hat. Und zwar nachdem die Behörden sich zum Ansinnen von Hank geäußert haben. Schindler erklärte, dass sich auch die Städte Horb und Haigerloch der Empfinger Stellungnahme anschließen werden.

Eingeladen werden sollen zu der Informationsveranstaltung auch die Vertreter der beiden Städte oder der Orte Mühringen, Bad Imnau, Henstetten und Bittelbronn.

Schindler fragte den Wiesenstetter Gemeinderat Peter Schäfer nach der Stimmungslage im Ort zu dem Vorhaben. Schäfer spürt „eher eine Ablehnung, vielleicht ist es den meisten aber auch egal“. Durch die Firma Biopell sei der Ort genug von Immissionen eingedeckt.

Der Förster Achim Walter verwies darauf, dass man anderenorts versuche, Lärmquellen auszuschalten. „Hier kommt sie eventuell in der dritten Dimension von oben.“ Die Fluggeräusche seien zumindest eine zusätzliche Belastung zu den Ultraleichtfliegern, die schon in Eutingen und Sulz stationiert sind.

Der Empfinger Gemeinderat Elmar Schmitt, der beim Vor-Ort-Termin im Sommer mit dabei war, erklärte, dass man erst beim direkten Überfliegen etwas gehört habe. Ihm sei aber zugetragen worden, dass die Startgeräusche sehr laut seien.

Für Gemeinderat Uwe Gfrörer ist die „wichtigste Frage“, ob der Rat generell die Möglichkeit hat, das Vorhaben zu verhindern, sofern er dieses nicht will. Bürgermeister Schindler war der Ansicht, dass die Gemeinde Empfingen kaum Chancen habe, wenn Hartmut Hank sich an die gesetzlichen Vorgaben hält. Auch diese Frage müsse das Regierungspräsidium der Gemeinde beantworten. Reinhard Seidel

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